Wildstreet – lll – Album Review

Wildstreet – lll – Album Review
Herkunft:
New York / USA
Release:
26.06.2021

Label: Golden Robot Records
Dauer:
34:57
Genre:
Hard Rock / Sleaze Rock


Wildstreet sind 2006 gestartet und haben ihr selbst betiteltes Debütalbum 2009 veröffentlicht. Ab da wurden die Bühnen, hauptsächlich die amerikanischen, intensiv und erfolgreich beackert. Zu gut deutsch: die Band spielte sich den Arsch ab.

Dass dieser intensive Wille auch zum Erfolg führt, demonstrierten Wildstreet ab ihrem zweiten Album II..Faster..Louder! im Jahre 2011. Nicht nur, dass sie es damit ins US-TV schafften, nein, auch ihre Single Easy Does It ging auf Youtube durch die Decke und konnte ihnen Millionen von Klicks sichern. Zusätzlich ging das Live-Geschäft weiter. Doch das jahrelanges Touren brachte auch Stress und Verschleiß mit sich. So tauchten die Jungs erst 2017 mit neuem Bandgefüge auf und setzten ihre Streifzüge über die Bühnen fort.

Der ganz lange Anlauf

Bereits 2018 wurde das hier vorliegende Album eingespielt und Raise Hell als erste Single veröffentlicht. Im gleichen Jahr schafften es Wildstreet auch erstmals über den großen Teich nach Europa auf Tour zu kommen. So konnten man sie in den Niederlanden, Belgien und schlussendlich auch auf dem Sleaze Fest 2019 in Bochum erleben. Pandemiebedingt kam der Veröffentlichungszug aber danach ins Stehen und wird sich nun im Juni 2021 endlich wieder in Bewegung setzen.

Das Programm von hart bis zart

Eine große Bandbreite wird uns auf lll angeboten. So rockt das Album mit den ersten drei Songs richtig gut los, Partyfeeling kommt auf und jeder Song für sich hätte eine gute Single abgegeben. Stellvertretend für den ersten Teil des Albums könnt ihr euch HIER Set It Off anhören.

Das Album macht erst bei Still Love You einen deutlichen Richtungsschwenk und liefert eine zuckersüße Rockballade ab, die am Ende von einem gefühlvollen Gitarrensolo gekrönt wird. Sicher schielt man damit auf das US-Radiogeschäft, aber warum auch nicht, wenn es gut gemacht ist und gefällt.

Wieder rauer und deutlich metallischer wird es beim gespenstisch beginnenden Midnight Children. Ab dem ersten Gitarrenriff geht der Song richtig los, feiert sich mit mehreren Gitarrensolos ab und macht dadurch Spaß ohne Ende. Auch die folgenden Tracks Born To Be und Raise Hell leben von der unverkrampften Mischung aus dunklen Tönen und abgehenden, rockigen Gitarren.

Das Glanzstück des Albums ist dunkel

Wie so oft wird das längste Stück aus kommerziellen Gründen an das Ende gesetzt. Mit siebeneinhalb Minuten ist Mother der mit Abstand längste Track des Albums, aber für mich die Überraschung und eine zwingende Empfehlung zum Anhören, der ihr HIER, leider in einer gekürzten Version, nachkommen könnt. Dunkel, gespenstisch, heavy – so zieht sich der Song in die Gehörgänge und setzt sich fest. Die Gesangsleistung von Eric Jayk erreicht bei dieser Geschichte á la Frankenstein seine größte Breite. Er beschwört, gurgelt und klagt sich durch das Dunkel, welches Mother versprüht. So liefert die Band am Ende einen Song weit entfernt vom leichten Partybeginn ab und verleiht dem Album eine weitere, vielseitige Note.


Fazit
Mit ihrem dritten Album liefern Wildstreet einen gelungenen Spagat zwischen Partymucke und harter Rockmusik ab. Die Mischung aus kommerziellen und dunklen Rocknummern funktioniert auch nach mehrfachem Durchlauf und sorgt jedes Mal wieder für Überraschungen beim Hören. So viel Qualität ist mir 8 / 10 wert.

Line Up
Eric Jayk – Gesang
Jimmie Marlowe – Gitarre, Hintergrund Gesang
Dom – Gitarre, Hintergrund Gesang
Jonny D – Bass, Hintergrund Gesang
Lock Driver – Schlagzeug, Hintergrund Gesang

Tracklist
01. Tennessee Cocaine
02. Three Way Ride
03. Set It Off
04. Still Love You
05. Midnight Children
06. Born To Be
07. Raise Hell
08. Mother

Links
Webseite Wildstreet
Facebook Wildstreet 


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