Six Days Of Calm – The Ocean´s Lullaby – Album Review

Six Days Of Calm – The Ocean´s Lullaby – Album Review
Herkunft:
Würzburg / Deutschland
Release:
06.11.2020

Label: Midsummer Records
Dauer:
51:40
Genre:
Post Rock, Instrumental, Ambient


Foto Credit: Tony Wehnert

Marc Fischer, bekannt als Hauptsongwriter der 2018 aufgelösten Metalcore Band Watch Them Fade, hat sich nun seiner Leidenschaft für instrumentalen Post-Rock hingegeben und ein Solo-Projekt ins Leben gerufen.

Schon bei Watch Them Fade war in den Songstrukturen zu erkennen, dass Post Rock eine seiner bevorzugten Spielrichtungen ist. Mit Nikita Kamprad, Frontmann von Der Weg einer Freiheit, hat er sich einen versierten Produzenten mit ins Boot geholt, dessen Einfluss schon in den ersten Klängen des Albums zu hören ist.

Emotionale Reise über die Weltmeere

Nimmt man den Titel des Albums The Ocean´s Lullaby, so stellt man fest, dass dieser sich über alle Songs erstreckt. Diese stehen für die endlose Weite des Ozeans, für das Fühlen und Spüren des Windes, der über die Wellen gleitet. Der Würzburger hat seine wahren Gefühle sieben Mal musikalisch zum Ausdruck gebracht und diese für den Hörer in einer unnachahmlichen Präsenz wiedergegeben.

Beginnend mit dem cineastischen Breathe, Link zum Video HIER, welches in seiner sanften Art unweigerlich an den Soundtrack der großartigen David Lynch Mysterie-Serie Twin Peaks erinnert. Folgt mit dem nächsten Song Light ein Angriff auf meine Tränendrüse. Dieser Song hat mich mit seiner positiven Art und seiner traumhaften Melodie, dem sphärischen Gitarrenspiel einfach nur berührt. Eine andere Gefühlsebene schlägt Loss am Anfang ein. Entspannte Gitarren und leichte elektronische Samples laden zum Runterkommen ein. Eine Steigerung zum Ende hin lässt der Melancholie freien Lauf.

Soundtrack des Lebens

Bei Reflections kommen bei den Synth-Klängen sofort wieder Erinnerungen an alte Lynch-Filme. Und beim Einsetzen der Gitarre, entgleitet mir ein – wow – von den Lippen. Weiß Marc, was für einen genialen Soundtrack er hier geschrieben hat? Der druckvollste und aggressivste Song, aber auch variantenreichste, ist Obscure. Dieser bekommt durch die verzerrten Gitarren einen regelrechten Industrialsound verpasst und erhält obendrauf zum Schlussakkord eine himmlische Melodie.

Endlose Klangwelten

Einen Hauch Ambienttouch versprüht der vorletzte Track Gloom. Begleitet von satten Bassbeats und leisen Synthklängen, schwebt der Track hypnotisch durch den Gehörgang. Ein Highlight nach dem anderen und schon ist man auch schon am Ende. The Final Notes beschließt das Kapitel mit einer malerischen Gitarrenmelodie, die sofort wieder das Meer in den Gedankengang schießen lässt. Leichte Laute vom Banjo sind im Hintergrund wahrzunehmen und die elysischen Klangfolgen sorgen für einen großen emotionalen Moment.


Fazit
Six Days of Calm haben gleich mit Ihrem Debüt Album für ein Jahreshighlight im Post-Rock Genre gesorgt. Zusammen mit Nikita Kamprad hat Marc Fischer etwas ganz Großes fürs Gemüt erschaffen. The Ocean´s Lullaby besticht durch seine überragenden Melodien und trotz viel Melancholie erzeugen die Song einen positiven Grundton. Dieses Album kann ich für alle Liebhaber und Nichtliebhaber des Post Rocks als Kaufgrund empfehlen. Getreu nach dem Motto, Musik ist was fürs Herz, erhält das Soloprojekt von mir eine meisterhafte 9 / 10.


Line Up
Marc Fischer – Alle Instrumente

Tracklist
01. Breathe
02. Light
03. Loss
04. Reflections
05. Obscure
06. Gloom
07. The Final Notes

Links
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