Empty Frame – Underdogs – Album Review

Empty Frame – Underdogs 
Herkunft: Athen / Griechenland
Release: 01.03.2024
Label: Coma Records
Dauer: 49:25
Genre: Alternative Rock / Post Rock


Foto Credit: Nikos Katsaros

Empty Frame aus Griechenland sind keine Neulinge, denn die Band besteht schon mehr als zehn Jahre und Underdogs ist bereits das sechste Album. Trotzdem dürfte die Band den Titel des aktuellen Albums nicht ohne Grund ausgewählt haben, denn Empty Frame sprengen jede musikalische Schublade. Es sind nicht nur die fordernden Kompositionen und ungewöhnlichen Musikinstrumente, welche den Hörer zu dem Schluss kommen lassen, dass sie hier an etwas ganz Besonderem teilhaben.

Ungewöhnlich weite Felder

Die Griechen kennen keine Scheu verschiedenste Musikstile zu kombinieren. Deshalb ist jeder Ansatz das Schaffen der Band einer bestimmten Kategorie zuzuordnen, zum Scheitern verurteilt. Ebenfalls erscheint es einem schwer Vergleiche zu anderen Band zu benennen, um den Stil von Empty Frame zu beschreiben. Deshalb gibt es HIER als Einstieg ins Review erst einmal den eröffnenden Track Come Undone zu hören.

Sofort fallen mehrere Trademarks auf. Der Gesang ist zum großen Teil zweistimmig, die Atmosphäre der Songs dunkel und drückend. Rock Musik ist die Grundmauer, auf der die Band aufbaut. Bedingt durch die zusätzlichen Instrumente wie Violine und Cello kommen auch sehr emotionale Farben mit ins Spiel. Die zusätzlichen Instrumente bringen Emotionen und Stimmungen, die Rockbands sonst mit Riffs und Härte versuchen zu erreichen. Deshalb reicht das Repertoire auch von gothic-lastigen Songs wie dem Opener bis zum mit Folkrockelementen angehauchten Liedern Sing Along und Darker Than Blue.

Einflüsse aus Doom bis Stoner Rock

Bei den Lyrics fällt es schwer der Band in allen Details zu folgen. Es werden zwischenmenschliche Probleme und deren Auswirkungen in der Gesellschaft angesprochen oder besser umschrieben. Deshalb ist es jedem Hörer selbst gegeben seine Gedanken zu entwickeln und sich ein Bild über den Zustand der griechischen Gesellschaft zu machen.

Musikalisch findet sich jeder Hörer in fast jeder Komposition wieder. Doch das ist für die Band Fluch und Segen zugleich. Wir bekommen ein hochwertiges und vielfältiges Angebot, das aber wohl nicht jeder in Schubladen eingefahrene Konsument verstehen wird.

Aus dem Vollen schöpfen

Trotzdem bleibt bei mir die Freude mit Empty Frame eine Band gefunden zu haben, die in erster Linie Emotionen vertont und dazu alle zur Verfügung stehenden Facetten der Rockmusik einbindet.
Die härtere Fraktion wird sich an den Riffs von High Plains und das an My Dying Bride erinnernde A Tribe Of Shadows erfreuen.

Etwas aus dem Rahmen fällt Traveller, welches cineastisch anfängt und in Folkrock endet.
Abschließend gibt es mit dem instrumentalen Mountain Cloud noch ein besonderes Häppchen.
Der Song klingt experimentell, verspielt und trägt ein deutliches Stonerrock-Feeling in sich. Mehr Spektrum in einem Album ist wohl kaum möglich.


Fazit
Empty Frame bieten uns eine breite und hochwertige Palette an Songs mit allen Facetten der Rockmusik an. Je nach Stimmungslage wird jeder Hörer auf dem Album seinen Lieblingssong finden.
Doch diese musikalische Offenheit erfordert einen loyalen Hörer, der dann mit Underdogs reichlich entlohnt wird. 8 / 10

Line Up
Panagiotis Fetsis – Gesang, Bass
Kaiti Pantzari – Gesang, Cello
Babis Vasileiadis – Schlagzeug
Christos Kallimanis – Gitarre
Nikos Solomos – Violine

Tracklist
01. Come Undone
02. Ghost Town
03. High Plains
04. The Rider
05. Sing Along
06. Darker Than Blue
07. A Tribe Of Shadows
08. Underdogs
09. Traveller
10. Pictures Of Time
11. Mountain Cloud

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