Friends Of Hell – God Damned You To Hell – Album Review

Friends Of Hell – God Damned You To Hell
Herkunft: Griechenland / Zypern / Schweden
Release: 12.04.2024
Label: Rise Above Records
Dauer: 44:35
Genre: Doom Metal / Occult Metal


Foto Credit: Antonis Georgiadis

Zwei Jahre nach dem gleichnamigen Debütalbum kehren Friends Of Hell mit ihren okkulten Geschichten verpackt in Metal der alten Schule zurück. Doch es hat sich einiges geändert, wie man schnell hören kann. Die Liste des Line-Ups bestätigt die akustisch zu vernehmende Änderung, denn die Stimme des Frontmannes klingt komplett anders.

Bandmitbegründer Albert Witchfinder, den meisten von Reverend Bizarre bekannt, hat das Mikro weitergegeben. Für ihn zelebriert Hellbutcher, der mit seiner Hauptband Nifelheim auf Eis liegt, die sinistren Geschichten.

Aber noch mehr ist geschehen, denn auch Gitarrist Jondix hat die Band verlassen. Die Lücke wurde gleich mit Sprits und Beelzeebubth doppelt an der Gitarre besetzt. Was bleibt als Ursprung und Triebkraft von Friends Of Hell ist das Doom-Metal-Urgestein Tas Danazoglou am Schlagzeug und der Bassist Taneli Jarva. Trotzdem ist die personelle Veränderung durchweg unüberhörbar.

Die selbe Basis, aber variabler gefächert

Was geblieben ist, sind die dunklen und okkulten Geschichten als Basis und Triebkraft für den Output der Band. Doch Friends Of Hell haben sich vom derben und rohen Sound des Debüts abgewandt. Das Doppel an der Gitarre präsentiert Album Nummer zwei viel breit gefächerter. Trotzdem spürt man die Veränderung mit der gesamten Tragbreite nicht sofort. Der namensgebende Opener God Damned You To Hell startet ordnungsgemäß mit Glockenschlägen und einem dreckigen Galopp, dem aber über die Länge des Songs die Rotzigkeit und Grobheit des Debütalbums fehlt.

Mehr macht dann schon das folgende Gran Inquisidor her, das ihr HIER anhören könnt. Tiefgelegte, schleppende Riffs und eine stimmlich raue Präsentation kommen dem düsteren Anliegen der Band schon viel näher. Doch statt weiter in der Dunkelheit böses Blut zu rühren, schwenkt die Band bei Bringer Of Evil auf die Midtempo-Schiene und beginnt mit dem Duo an der Gitarre plötzlich Harmonien zu präsentieren. Dazu trällert Hellbutcher in bester Power Metal Manier über den Bringer Of Evil. Nein, dieser Song passt nicht ins Konzept und auch das mehrfache Wiederholen des Refrains bringt es nicht richtig auf den Punkt.

Einen ähnlichen Verlauf befürchtet man bei Snakes Not Sons. Doch nach über vier Minuten epischen Metals fängt sich der Song endlich und drückt noch einmal kurz auf die Tube und Hellbutcher auf die Stimme. Der epische Grundeinschlag bleibt auch beim folgenden Arcane Macabre erhalten.

Wo bleibt der Höllenschlund?

Bandmitbegründer und Schlagzeuger Tas Danazoglou hat mit seiner Vergangenheit bei Satan’s Wrath und Electric Wizard bewiesen, dass Kompromisslosigkeit in seinen Adern fließt und sein Herz im getragenen Takt des Doom Metal schlägt. Deshalb klingt Ave Satanatas für Fans des ersten Albums fast wie eine Erlösung. Hellbutcher röchelt und quält die Worte. Der Song zieht doomig und böse durch unsere Ohren. Ja, das sind die Freunde der Hölle, die ihrem Namen alle Ehre machen! Dieses böse Feeling kann Let The Devil Take You mit seinen Gitarrenharmonien trotz des garstigen Textes nicht halten.

Erst Cross Inverter bringt uns die schwarze Tiefe, einen zähen Sound und möglichst schmutzige Vocals zurück. Dazu gibt es einfache Riffs, gespielt ohne Schnörkel. Final kommt dann die Überlänge mit fast acht Minuten bei All The Colors Of The Dark. Hellbutcher quält die Stimme und Riffs überrollen über den Hörer wie meterhohe Wellen. Die Melodien sind nicht nur dunkel, sondern auch melancholisch. Dazu verzichten die Gitarren darauf sich zu umspielen, sondern widmen sich den präzisen, schneidenden Riffs.

So findet final dann doch die ganz große Versöhnung statt und der Hörer bekommt diese Portion Finsternis, die uns Friends Of Hell versprochen und die wir alle erwartet haben.


Fazit
Friends Of Hell haben personell und musikalisch aufgestockt. Inhaltlich folgt God Damned You To Hell dem Debütalbum, aber es irritieren die temporären Twingitarren und episch anmutenden Ausflüge. Mit Ave Satanatas, Cross Inverter und dem finalen All The Colors Of The Dark besinnt sich die Band doch noch auf das Wesentliche. Hier schneiden die rohen Riffs, schwimmen auf doomiger Lava und die diabolischen Inhalte werden von giftigen Vocals präsentiert. 7 / 10

Line Up
Hellbutcher – Gesang
Tas Danazoglou – Schlagzeug
Beelzeebubth – Gitarre
Taneli Jarva – Bass
Sprits – Gitarre

Tracklist
01. God Damned You To Hell
02. Gran Inquisidor
03. Bringer Of Evil
04. Snakes Not Sons
05. Arcane Macabre
06. Ave Satanatas
07. Let The Devil Take You
08. Cross Inverter
09. All The Colors Of The Dark

Links
Instagram Friends Of Hell



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