Yellowtooth – The Burning Illusion – Album Review

Yellowtooth – The Burning Illusion
Herkunft:
Michigan City / USA
Release:
30.04.2021
Label: Orchestrated Misery Recordings
Dauer:
44:47
Genre:
Stoner / Doom / Sludge


Yellowtooth ist nicht der attraktivste Bandname, aber im Falle der drei Herren aus Michigan geht es auch nicht um äußerliche Schönheit, sondern eher um ordentlich Biss.

Ihr mittlerweile drittes Werk The Burning Illusion hat mich sofort angesprochen, denn das Album hat etwas Besonderes. Was mich daran so fesselt ist auf Anhieb schwer auszumachen und deshalb möchte ich dem einfach auf den Grund gehen.

Offen für alles Harte

Stilistisch kann man Yellowtooth schwer in nur eine Schublade einordnen. Das Grundsegment besteht aus riffbasiertem Stoner gepaart mit Elementen aus Doom und Sludge. Als grobe musikalische Ausrichtung könnten man Crowbar und Down nennen. Doch der Sound von Yellowtooth bietet mehr als zähe und brutale Lavaströme.

Startet der Opener From Faith To Flames HIER noch doomig heavy, so kippt der Song in der Mitte und erhält einen Southern Rock Touch. Nach drei Minuten ist es dann mit der vornehmen Zurückhaltung vorbei. Die Jungs beschleunigen und riffen sich auf das Härteste einen ab, um am Ende wieder zum getragenen Anfangsreigen zurückzukehren.

Schon fast ein Eisenhammer auf Speed ist das folgende Atrocity. Das Schlagzeug zieht durch, die Riffs fliegen und Peter Clemens bellt in seiner ihm eigenen Weise rau gegen die Mannschaft an. Damit seine Stimme nicht zu monoton rüber kommt, wird sie aus dem Background von Henry McGinnis unterstützt.

Nach einem kurzen Instrumental namens Deep Space folgt ein Leckerbissen namens Astronaut’s Journey. Die Gitarren zaubern eine wunderbare psychodelische, tranceartige Note, die im Kontrast zu den harschen Vocals und den eingespielten Akustikschnipseln stehen. So langsam begreife ich, worin der Reiz das Albums liegt und möchte euch HIER am Song teilhaben lassen.

Die gelungene Mischung macht den Reiz

Deshalb ändert sich auch die Farbe des Gesangs bei The Illusion. Ich vermute mal, dass hier Henry den Gesang übernommen hat. Ansonsten großes Riffing, mächtiger Bass und ein Speedpart in der Mitte, der jedes Haupthaar zum Fliegen bringt.

Alle folgenden Songs haben eine eigene Charakteristik und besondere Trademarks, die sich von den anderen Stücken unterscheidet. Trotzdem möchte ich aufgrund seiner Qualität noch Dead Flowers hervorheben. Harter Rhythmus triff auf entspannte Gitarrenmelodien, bis diese zu Riffmonstern kippen. Peter bellt die Lyrics und wird von Melodien aus dem Background begleitet. Ein unheimliches Groovemonument entsteht. Schwer mit Worten begreiflich zu machen, dass muss man hören.

Bis zum Ende Überraschungen

Auch Scattered To The Wind bietet alles auf: von der akustische Gitarre, über Klargesang bis zum Gekrächze und heavy Groove vs. doomige Parts. Produktionstechnisch hat The Burning Illusion höchstes Niveau. Alles klingt rund, passend und nicht überzogen.

Als Rausschmeißer folgt mit Lazarus Syndrome noch ein weiteres schnelles Stück, welches eine gelungene Mischung aus Heavy und Thrash Metal darstellt. Die Band spielt 100% tight, wie selbstverständlich und wird alles sauber runtergezockt. Gibt es hier nichts zu meckern? Nein, es ist so ziemlich alles rund.


Fazit
Es gibt sie noch, die Alben, die überraschen. The Burning Illusion beinhaltet eine unglaubliche, aber stimmige Vielfalt an Ideen. Vom doomigen Groove bis zur thrashigen Granate ist alles vorhanden und passt wie die Faust aufs Auge. Dafür gibt es 9 / 10.

Line Up
Peter Clemens – Gesang, Bass
Henry McGinnis – Gesang, Gitarre
Dave Dalton – Percussion, Schlagzeug

Tracklist
01. From Faith To Flames
02. Atrocity
03. Deep Space
04. Astronaut’s Journey
05. The Illusion
06. Void
07. Dead Flowers
08. Scattered To The Wind
09. Lazarus Syndrome

Links
Webseite Yellowtooth
Facebook Yellowtooth
Bandcamp Yellowtooth


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