They Came From Visions – The Twilight Robes – Album Review

They Came From Visions – The Twilight Robes
Herkunft: Ukraine
Release: 23.02.2024
Label: Eisenwald Tonschmiede
Dauer: 44:08
Genre: Black Metal


In der heutigen Ukraine oder besser gesagt in deren Hauptstadt Kiew überhaupt Musik aufzunehmen oder gleich ein neues Album zu produzieren, ist auf Grund der sehr angespannten Situation nicht einfach.

Daher finde ich es sehr bemerkenswert, wenn es trotzdem Bands schaffen diesen Prozess abzuschließen. Hierzu gehören auch die drei unbekannten Blackies von They Came From Visions. Ihr zweites Album seit Gründung 2019 spiegelt musikalisch, laut Ankündigung, die ganze Verzweiflung, Wut und Elend des herrschenden Krieges wieder.

Ihrem Stil ist schon anzumerken, dass es sich um eine Band aus der Ukraine oder Polen handelt. Allerdings gehen die drei namenlosen Protagonisten auf diesem Album schon ihre eigenen Wege und sagen sich die den Ähnlichkeitsvergleichen zu MGLA und Groza ab, wie sie zu ihrem Debüt Album Cloak of Darkness, Dagger of Night häufiger gezogen worden sind.

Abwechslungsreich und kreativ

The Twilight Robes ist eindeutig abwechslungsreicher und begeistert mit kreativen Songwriting. Ebenso sind die Folk-Elemente hervorzuheben, die dem Album eine besondere Note verleihen. Allerdings sind diese Elemente nicht in klassischer Form mit folkloristischen Instrumenten wiedergegeben. Hier lässt die Band nur auf spezielle Art die Riffs sprechen.

In manchen Parts von ihrem aggressiven Black Metal sehe ich schon avantgardistische Züge. So sind die beiden Tracks The Sign of Damnation und Twilight Robes in ihrem eigenen Klangkosmos und präsentieren damit ihr ganzes Können. Musikalisch führen mich die beiden Songs an alte Akercocke hin und lassen mich in Erinnerungen schwelgen. Insbesondere muss man auch die düstere Stimmung der Songs loben, vor allem die hasserfüllten Schreie sind regelgerecht markerschütternd und passen sich eins zu eins den tief schneidenden Gitarren an. Black Metal wie man ihn eigentlich nicht ursprünglicher ausdrücken.

Darüber hinaus spricht mich auch die geheimnisvolle Attitüde der Band und des Albums an. Eine Stadt, drei Pseudonyme aus der Ukraine und ein Album welches sich mit der Menschheit und ihren alten, grausamen Ritualen beschäftigt. Genau diese unheimliche Atmosphäre, die aus solchen unwirklichen Situationen entsteht, umgibt dieses Album. Für mich die Essenz, wie sich purer Black Metal anhören muss. Eine Hörprobe bekommt ihr HIER.


Fazit
They Came From Visions
 haben mit The Twilight Robes den für mich notwendigen Schritt nach vorne gemacht um sich aus den Zwängen der Vergleiche und Ähnlichkeiten zu anderen Band zu befreien. Sie haben ein Black Metal Album erschaffen, welches einen Stammplatz bei mir erhält und ich jedem Genre-Fan ans schwarze Herz legen kann. 9 / 10

Line Up
Voice of the deep – Bass
Voice of gloom – Gitarre, Schlagzeug
Voice of misery – Gesang

Tracklist
01. Lughnasadh
02. Equinox Ablaze

03. Burning Eyes Blackened Claws
04. The Blissful Defeat
05. Petrified Immortality
06. The Sign Of Damnation
07. Twilight Robes

Links
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