Skiltron – Bruadarach – Album Review

Skiltron – Bruadarach
Herkunft: Argentinien / Finnland
Release: 01.12.2023
Label: Trollzorn Records
Dauer: 43:59
Genre: Folk Metal / Power Metal


SKILTRON-PhotoDer große Folk Metal Hype ist inzwischen vorüber, aber die hochwertigsten Bands aus diesem Genre sorgen dennoch immer wieder für Aufsehen. Zum Beispiel die Argentinier von Skiltron, die in Europa zwar nicht ganz an der Genre-Spitze stehen, aber dennoch auf eine treue Fan-Base blicken können.

Ihr keltisch-irischer angehauchter Power Metal begeistert seit nunmehr 19 Jahren die Volksmetaller dieser Welt. Auch mit dem neuesten Album Bruadarach dürfte sich daran nichts ändern, denn die mittlerweile in Finnland lebenden, gebürtigen Argentinier verfolgen ihr Erfolgsrezept weiter und schwören erneut auf einen Mix aus schweren Gitarrenriffs und Dudelsack-Melodien auf Basis eines soliden Power Metal Fundaments.

Die Quadratur des Kreises Dudelsacks

Wer Skiltron noch nicht kennt, der kann sich deren Sound in etwa so vorstellen: Während viele Bands Folk-Musik spielen und mit verzerrten Gitarrenriffs untermauern, wodurch sie als Metal gelten, machen die Wahl-Finnen es genau umgekehrt. Kurzum, sie spielen einen Mix aus Heavy Metal und Power Metal, den sie mit Folk-Elementen anreichern, ohne dass Dudelsack und Co den Rest der Instrumentierung untergraben würden. Viel eher entsteht so ein klassischer Metal-Sound, der eben durch weitere Klangelemente untermauert wird.

Hören ist aber besser als Lesen, daher findest du HIER den Song As We Fight als Beispiel. Die Nummer zählt zu den flotteren Liedern auf der Scheibe, die insgesamt sehr kurzweilig ausgefallen ist. Das liegt mitunter daran, dass Skiltron einen guten Mittelweg zwischen Geschwindigkeit und stampfenden, teils sogar Stadion-Rock-tauglichen Songs wie Proud To Defend gefunden haben.

Kein Sättigungsgefühl

Dem eingefleischten Folk Metaller wird dennoch genügend Material geboten, zu dem er mitgröhlen und sein Trinkhorn in die Höhe recken kann. A Treasure Beyond Imagination zählt zu dieser Kategorie, bei der der Metal-Anteil zurückgefahren wird und sich stattdessen ein atmosphärischer Folk Rock Spirit breit macht.

So ist Bruadarach, was zu deutsch “Träumer” oder “Visionär” bedeutet, ein Album, dass auch nach mehrmaligem Hören kurzweilig bleibt. Dass der folkige Sound-Anteil stets präsent ist, aber nicht immer im Mittelpunkt steht, sorgt prophylaktisch auch einem “Überhören” vor. Denn: So wie man sich “Überfressen” kann, wenn man sein Lieblingsgericht zu oft verschlingt, kann man sich an Folk Metal Melodien auch recht schnell satt hören. Bei Skiltron ist dies nicht der Fall, und allein dafür gebührt den Musikern Respekt.


Fazit
Power Metal? Folk Rock mit keltischem Gedudel? Skiltron fragen erneut “Why not both?” und servieren uns mit Bruadarach einen weiteren Beweis dafür, dass diese Symbiose funktionieren kann. Das Album rockt auch nach mehreren Durchläufen und dürfte nicht nur Fans der Band, sondern auch große Teile der Oldschool-affinen Metal-Gemeinde zufrieden stellen. 8 / 10

Line Up
Emilio Souto – Gtarre, Bouzouki, Hintergrundgesang, Synthies
Ignacio Lopez – Bass
Pierre Delaporte – Great Highland Bagpipes (Dudelsack), Blechflöte
Joonas Nislin, Schlagzeug, Percussion
Paolo Ribaldini – Gesang

Tracklist
01. Triumph & Devotion (Intro)
02. As We Fight
03. This Battle Is My Own
04. Where The Heart Is
05. Proud To Defend
06. Turadh (Instrumental)
07. I Am What I Am
08. A Treasure Beyond Imagination
09. Rob Roy
10. Haste Ye Back
11. Saor Alba (Outro)

Links
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