Bjørkø – Heartrot – Album Review

Bjørkø Heartrot
Herkunft:
Finnland
Release:
01.12.2023
Label: Svart Records
Dauer:
41:54
Genre: 
Death Metal


Foto Credit: Sam Jamsen

Wenn man als Musiker schon so einige Jahre im Business ist und dafür verantwortlich ist, dass seine Band zu den größten ihres Genres gehört, besteht wohl häufig das dringende Verlangen, sich selbst experimentell musikalisch und künstlerisch zu verewigen. Anders lässt sich es nämlich nicht erklären, dass Bjørkø, namentlich Tomi Koivusaari, nach knapp 35 Jahren Death Metal mit Amorphis nun mit Heartrot ein Soloalbum raushaut, was im Vergleich dazu unterschiedlicher nicht sein könnte.

So lässt allein schon das Cover einen tiefen Blick in dieses Album zu: Die nackte mit Blumen bedeckte Brust des Gitarristen zeigt direkt, was den Hörer erwartet: Definitiv kein beinharter Death Metal!

Alles wie immer?

Zugegebenermaßen beginnt das Album noch so, wie man es erwartet: The Heartroot Rots, das ihr euch HIER anhören könnt, ist noch knallharter Death Metal mit dem passenden Growling dazu. Dieses Stück macht Lust auf mehr! Doch viel mehr bekommt man davon nicht, denn schon das folgende Vaka Loka kommt viel gemächlicher und melodischer daher, sodass es im kompletten Gegensatz einen ganz anderen Musikstil darstellt.

Noch drastischer ist dies bei Whitebone Wind. Hier driftet die Formation um Koivusaari schon fast in den Pop ab und erinnert phasenweise an die frühen Nightwish Alben. Vaerinvahtaja geht stattdessen dann wieder mehr in Richtung Rob Zombie.

Querbeet durch alle Genres

Schnell wird klar: Langweilig wird es hier auf keinen Fall. The Trickster ist irgendwas zwischen Fernost und Shanty, Hooks In The Sky hingegen vollgepackt mit Synths und Reverberations zum Abschluss ein Saxophon-Outro. Wer nach diesem Satz nicht mit offenem Mund dasitzt, sollte ihn nochmal lesen. Es ist wahrlich schwer, diesem Album einem Genre zuzuordnen, und doch ist genau das genial: Die musikalische Vielfalt ist einfach nur atemberaubend.

Dabei hat sich Koivusaari mit zahlreichen Gastmusikern eingedeckt, die die musikalische Vielfalt nochmals unterstreichen: Sänger von Carcass, Solstafir, Dimmu Borgir, Amorphis, und Musiker von Opeth und Stratovarius haben sich neben einigen Musikern auch aus der klassischen Musik dazugesellt und zusammen an diesem Album gearbeitet. Ursprünglich hatte er die Idee übrigens schon vor 15 Jahren und wollte das entsprechende Album schon vor zehn Jahren veröffentlichen. Daraus wurde aber nichts, sodass erst die Pandemie ihm die Zeit gab, das Projekt zu vollenden.


Fazit
Bjørkø
zeigen auf Heartrot eine unglaubliche musikalische Vielfalt, die den Zuhörer mit offenem Mund zurücklässt. Gitarrist Tomi Koivusaari zeigt mit Kollegen sein großes Talent, große Songs zu schreiben. Zwar ist dies auch bei seiner Mitarbeit bei Amorphis stets klar, und doch macht dieses Album eins klar: Er ist ein unverzichtbarer, genialer Musiker! 9 / 10

 

 

 

 

Line Up
Tomi Koivusaari – Gitarre, Pedal Steel, Keyboard und Gitarre
Janne Lounatvuori – Synths, Keyboard
Lauri Porra – Bass
Waltteri Väyrynen – Schlagzeug und Percussion
Gastmusiker
Sakari Kukko – Saxophon auf Reverberations
Annea Lounatvouri – Cello auf Heartroot Rots, Vaka Loka , Hooks in the Sky
Vili Itäpelto – Chor auf Hooks in the Sky und Gitarre auf The Trickster
Jeff Walker – Gesang auf The Heartroot Rots
Addi Trygvasson – Gesang auf Vaka Loka
Marko Hietala – Gesang auf Whitebone Wind
Petronella Nettermalm – Gesang auf Whitebone Wind
Ismo Alanko – Gesang auf Värinvaihtaja
Stian Thoresen – Gesang auf World As Fire And Hallucination
Jessi Frey – Gesang auf The Trickster
Tomi Joutsen – Gesang auf Hooks In The Sky
Tomi Koivusaari – Gesang auf Hooks In The Sky
Mariska – Gesang auf Magenta

Tracklist
01. The Heartroot Rots (feat. Jeff Walker)
02. Vaka Loka (feat. Addi Tryggvason)
03. Whitebone Wind (feat. Marco Hietala)
04. Värinvaihtaja (feat. Ismo Alanko)
05. Awakening
06. World As Fire and Hallucination (feat. Shagrath)
07. The Trickster (feat. Jessi Frey)
08. Hooks In The Sky (feat. Tomi Joutsen)
09. Magenta (feat. Mariska)
10. Reverberations (feat. Sakari Kukko)

Links
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