Rage Of Light – Redemption – Album Review

Rage Of Light – Redemption
Herkunft:
Schweiz
Release:
08.12.2021
Label:
Independent
Dauer:
46:33
Genre:
Trance Metal


Foto Credit: Vladimir Cochet

Dass Metal Bands heutzutage alle erdenklichen Genres in ihre Musik mit einfließen lassen ist ja prinzipiell nichts was ungewöhnlich oder besonders erwähnenswert ist. Was Jonathan Pellet allerdings geritten hat, als er auf die Idee kam mit Rage Of Light ein Trance Metal Projekt zu starten, dürfte sich wohl schon etwas außerhalb der gängigen Prozedere abspielen.
Die Resonanz auf Youtube gibt ihm allerdings Recht. Nach dem Abgang von Melissa Bonny wurde eine Nachfolgerin am Mikrofon in Form von Martyna Halas verpflichtet. So kann zum Jahresende mit Redemption der lang erwartete zweite Long Player der Band erscheinen.

Hyper Hyper, los gehts!

Der Opener Iciness, welcher mit etwas über acht Minuten der längste Track des Albums ist, lässt sich anderthalb Minuten Zeit um mit elektronischen Klängen einen gemächlichen Einstieg zu bieten. Danach wird aber direkt ein brachialer Einstieg, gepaart mit Trancemelodien geboten. Die danach gebotenen cleanen Vocals erscheinen für Kenner des Vorgängeralbums möglicherweise etwas ungewohnt, aber es wäre vermessen zu behaupten, dass es nicht passen würde. Spätestens beim ersten geshouteten Part dürfte aber wohl jedem klar werden, dass es sich hier keinesfalls um eine Notbesetzung handelt.

Bei 2.0 beschränkt sich der Trance Anteil nicht mehr fast ausschließlich auf superschnelle Soloteile, sondern trägt auch seinen Teil zum Rhythmus bei. Auch wenn die klassischen Metal Gitarren hier beinahe schon in den Hintergrund rücken, dennoch ein Titel der zum Headbangen und Herummoshen animiert. Ganz unscheinbar kitschig startet Crusade for the Sun im 1990er Jahre Dance Gewand, bevor der Titel in brutalstes Geschrammel übergeht und enorm anschiebt. Dennoch kann man wohl nicht viel eindrucksvoller zeigen, dass elektronischer Kickbass und Shouts perfekt harmonieren können.

Bombastisch und neu

Lead the Riot, das vorab HIER veröffentlicht wurde, reiht sich nahtlos in den Reigen an Hits ein und schafft erneut den Spagat zwischen brachialem Metal und tanzbaren Elektroelementen, überzeugt aber zusätzlich durch treibende Drumgrooves. Auch Chasing a Reflection bildet hier keine Ausnahme, ehe bei Exploder der Name Programm zu sein scheint. Mit zweieinhalb Minuten der mit Abstand kürzeste Song, aber dafür um so explosiver und durchgehend brutal gehalten.
Breaking Infinity, das sich der interessierte Hörer
HIER zu Gemüte führen kann, hält es dann wieder etwas klassischer, sofern dieser Ausdruck hier angebracht ist. Erwähnenswert ist hier besonders der sensationelle Breakdown der in ein schlicht wahnsinniges Electro Interlude übergeht, das bei so manchem für Gänsehaut sorgen dürfte.

Aspiration schlägt danach in eine ähnliche Kerbe und ist dennoch so völlig anders. Manche Passagen erinnern hier, vielleicht auch ungewollt, an Größen aus dem Symphonic Metal, was wohl hauptsächlich Martynas Vielseitigkeit geschuldet sein dürfte. Zum Abschluss wird mit Beyond noch die obligatorische Ballade nachgeschmissen, die heutzutage irgendwie auch jeder braucht. Allerdings passt hier auch die Umsetzung und man kann den Schluss des Albums einfach mit „schön“ beschreiben.


Fazit
Rage Of Light liefern mit Redemption zum Jahresende nochmal ein richtiges Brett ab. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich die Band in so ziemlich jeder Hinsicht weiterentwickelt und der Wechsel am Mikrofon stellt sich im Nachhinein als wahrer Glücksfall heraus. Wer ein gewisses Maß an Offenheit für female fronted Metal mit Electroeinflüssen mitbringt, wird mit dem Album seine helle Freude haben. 9,5 / 10

9,5

Line Up
Martyna Halas – Gesang
Jonathan Pellet – Synthesizer, Gesang
Noè Schüpbach – Gitarre, Bass

Tracklist
01. Iciness
02. 2.0
03. Crusade for the Sun
04. Lead the Riot
05. Chasing a Reflection
06. Exploder
07. Breaking Infinity
08. Aspiration
09. Beyond

Links
Webseite Rage Of Light
Facebook Rage Of Light
Instagram Rage Of Light


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