Praying Mantis – Katharsis – Album Review

Praying Mantis – Katharsis
Herkunft:
UK
Release:
28.01.2022
Label: Frontiers Records
Dauer:
53:06
Genre:
NWOBHM


Foto Credit: Stefanie Gadow

Def Leppard, Saxon, Iron Maiden – all diese Bands gehören heutzutage zu den größten, wenn man von der „New Wave of British Heavy Metal“, kurz NWOBHM, spricht. Doch nur wenige Bands jener Zeit können auf eine solch lange Karriere zurückblicken, wie Praying Mantis, die bereits 1973, früher als alle drei oben genannten, gegründet wurde.

Kurz vor dem 50-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr, bringt das Quintett um die Brüder Chris und Tino Troy, die die Band auch gegründet haben, nun also ihr neues Album Katharsis heraus. Zusammen mit Andy Burgess an der zweiten Gitarre und den Niederländern John Cuijpers als Sänger und Hans in’t Zandt am Schlagzeug spielen sie dabei nicht nur die klassische harte Saite der 1980er, sondern schaffen es auch, einen Weg in den modernen Rock zu schlagen.

Straight aus den 1980ern in die Moderne

Schon der Opener Cry for the Nations zeigt das. Denn nachdem dieser mit einem Klavierintro loslegt, beginnt ein eingängiges, melodisches Riff, bei dem beide Gitarristen perfekt zusammenspielen und welches in einen großartigen Refrain mündet, der einem direkt den ersten Ohrwurm beschert. Hört HIER in den Titeltrack rein und macht euch selbst ein Bild.

Doch dies bleibt nicht der einzige. Denn auch die melodische, rockige Ballade Closer to Heaven hat denselben Effekt.

Das Album kann auch anders: Ain’t No Rock’N’Roll in Heaven ist das perfekte Beispiel dafür. Der Song kommt frech, rockig und rauchig daher und erinnert mit einem typischen 1980s-Hard-Rock-Riff an den guten alten Rock’n’Roll. Denselben Eindruck macht auch Long Time Coming, das wie die perfekte Mischung von AC/DC mit melodischem Refrain wirkt.

Lyrisch passt das Album zur im Albumtitel angesprochenen Thematik: Katharsis. Im Altgriechischen bedeutet dies in etwa Reinigung. So sollen in der Psychologie durch die Katharsis Probleme durch offenes Aussprechen gelöst werden. Und genau das wird im Album auch getan. Während Cry for the Nations von den Verfehlungen der Menschen gegen den Klimawandel handelt, geht Closer to Heaven um die Sehnsucht und Verlust. All diese Probleme werden also angesprochen und so auch auf eine Art und Weise verarbeitet, wie Musik es am besten kann.

Musik und Cover – perfekte Symbiose

Eine herausstechende Sache, die auf alle Fälle noch erwähnt werden muss ist das Cover. Damit haben die Briten den deutschen Künstler Rainer Kalwitz aus Recklinghausen beauftragt und jener hat großartige Arbeit geleistet. Herausgekommen ist ein opulentes Artwork, welches leicht an Meisterwerke der griechischen Mythologie erinnert.

Insgesamt bleibt also vor allem eines festzuhalten: Auch wenn Praying Mantis am Erfolg gemessen nicht an die drei am Anfang genannten Bands herankam, sind sie eine der einflussreichsten Bands der NWOBHM. Und das mit Recht! Denn durch die Abwechslung von melodischen Rocksongs und hartem Hardrock, die sie auch auf Katharsis erneut zeigen, beweisen die Briten ihre immer noch vorhandene Klasse. 


Fazit
Praying Mantis liefern ein Werk voller guter Songs, die durch musikalisch tolle Zusammenarbeit lange im Kopf bleiben und sowohl dem Liebhaber aus den 1980ern, als auch den modernen Zuhörer, perfekt unterhalten. Insgesamt daher von mir 9 / 10

Line Up
Tino Troy – Gitarren, Gesang
Chris Troy – Bass, Gesang
Andy Burgess – Gitarren, Gesang
Jaycee Cuijpers – Gesang
Hans in ‘t Zandt – Schlagzeug

Tracklist
01. Cry For The Nations
02. Closer To Heaven
03. Ain’t No Rock ‘N’ Roll In Heaven
04. Non Omnis Moriar
05. Long Time Coming
06. Sacrifice
07. Wheels In Motion
08. Masquerade
09. Find Our Way Back Home
10. Don’t Call Us Now
11. The Devil Never Changes

Links
Facebook Praying Mantis
Webseite Praying Mantis


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