My Kid Brother – My Kid Brother – EP Review

My Kid Brother – My Kid Brother
Herkunft:
Leesburg, Virginia / USA
Release:
25.09.2020
Label: Fearless Records
Dauer:
21:43
Genre:
Indie Rock


Wichtig ist im täglichen Musikgeschäft auch mal anderen Stilrichtungen zu lauschen. In meinem Fall heißt das auch mal die ganz harten Sachen oder die leichter, rockigen Sachen auszuprobieren. Das schärft die Ohren für Neues und bringt unerwartete Aha-Effekte. So auch im Falle von My Kid Brother, die uns dieser Tage mit ihrem Debüt aus der Sparte Indie-Rock beglücken.

Die Band aus Leesburg existiert seit 2016 und klingt so gar nicht nach einem Neuling. Vielleicht ist das der Grund, dass sie schon ohne größere Vorveröffentlichungen eine Plattendeal mit Fearless Records abschließen konnten. Wie ernsthaft und professionell das Herangehen ist, spürt man an der gezielten Promotion in den sozialen Medien in den letzten Monaten. Fünf von sechs Tracks der Debüt EP wurden vorab als Video und digitale Single veröffentlicht. Nun folgt die Veröffentlichung der EP als Ganzes und natürlich wird es auch ein Vinylrelease geben.

Der Sommer beginnt im September

Der Opener Daydream versprüht sofort ein Gefühl von Wärme und Entspanntheit. Das liegt einerseits am hohen und trotzdem völlig relaxten Gesang, zudem setzen sich die karibischen Synthesizermelodien sofort im Kopf fest. Dazu bieten Bass und Schlagzeug eine ideale Rhythmusarbeit. Die erste Hörprobe gibt es HIER.

Auch Good News versprüht ein positives Feeling. Der Gesang von Christian Neonakis wird ideal von der weiblichen Stimme ergänzt und die Gitarren grooven ordentlich im Refrain. Die jüngste Komposition ist Smile (Losing My Mind) und diese ist geprägt von leicht verzerrten Gesang gepaart mit kräftigen Gitarren. Rhythmisch gesehen, kann man seine Tanzwut bei einem Jive auslassen.

Der Titel Ain’t That Cool ist auch Programm. Das Lied wird durch einprägsame Synthesizer, einem tollen Basslauf und coolen Tempowechseln geprägt. Auf halbe Geschwindigkeit runter geht es bei Pastels. Wieder besticht das Spiel zwischen männlichem und weiblichem Gesang, gestützt von der groovenden Rhythmusfraktion. Das Prädikat wunderschön könnt ihr HIER überprüfen.

Das Gitarrenriff bei Native Tongue weckt Assoziationen zu Supermassiv Black Hole von Muse. Doch schon bald wird man abgeholt vom gefühlvollen Refrain. Hat man nach dreieinhalb Minuten das Gefühl, das die EP sanft ausklingt, dann dreht die Band noch einmal auf und schmeißt uns mit einer Gitarrenwand aus dem Album.


Fazit
Selten habe ich so ein durchgehend warmes Gefühl beim Musikhören gespürt. My Kid Brother besticht durch unzählige musikalische Ideen und Rhythmen, sowie durch eine perfekte Produktion. Für ein Debüt ein schwindelerregendes hohes Niveau und es bekommt deshalb 9 / 10.

Line Up
Christian Neonakis – Vocals, Gitarre, Bass
Piano Whitman – Piano, Synthesizer, Backing Vocals
Dylan Savopoulos – Gitarre, Backing Vocals
Richard Smith – Bass, Gitarre
Sam Athanas – Schlagzeug

Tracklist
01. Daydream
02. Good News
03. Smile (Losing My Mind)
04. Ain’t That Cool
05. Pastels
06. Native Tongue

Links
Facebook My Kid Brother
Webseite My Kid Brother


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