Lemoyne Alexander – Solitude – Album Review

Lemoyne Alexander – Solitude
Herkunft:
New York/USA
Release:
25.10.2019
Label:
Isotopia Records
Dauer:
40:05
Genre:
Alternative, Bluesrock


Wenn man so in die Runde fragt, wer denn Lemoyne Alexander kennt und schon Musik von ihm gehört hat, blickt meist in ratlos fragende Gesichter. Weshalb das so ist, ist mir jedoch völlig unklar, denn hier haben wir es mit keinem Nobody der Szene zu tun. Wenn wir nämlich etwas genauer hinsehen, musterte sich der Amerikaner mit den Jahren zu einem erfolgreichen, mit Gold und Platin gekrönten Produzenten, Musiker und Songwriter. Ja okay, viele seiner Sprösslinge sind im Hip Hop und Funk zu Hause, die eher selten von uns Rock-, und Metalheads frequentiert werden.

Mit Solitude überrascht uns Alexander, der die meisten der Instrumente diesen Albums selbst eingespielt hat, mit etwas für ihn Neuem. Solitude ist somit in zweifacher Hinsicht ein Debüt.
Doch nun zum Album:
Den Beginn macht ein kurzes Intro mit Namen Nostalgia, das im klassischen 1960er Blues Stil meine Aufmerksamkeit einfordert, bevor es mit Cookie Jar, dem quasi ersten Song des Albums so richtig in den Blues geht. Man merkt bereits hier, wie viel Seele in dieses Album gelegt wurde und freut sich auf den Folgesong Black Dress, der, wie es der Titel erahnen lässt, sexy soulig aus dem Lautsprecher kommt. Wow! Hier macht mir jemand mit voller Stimme gute Laune! Hollywood Boulevard versetzt einen unmittelbar ans Peer des Santa Monica Beach und man kann einfach nicht anders als mit dem Bein mit zu wippen. Besungen wird hier die vermeintlich perfekte Hollywood Welt im markanten Refrain und ob man möchte oder nicht, tanzt man mit der Kaffeetasse in der Hand mit. Solitude als Titelsong kommt mit noch mehr Message aus den Boxen, denn diesen Song hat Lemoyne Alexander seinem Vater Oscar “Smitty” Smith (Drummer und Percussionist) gewidmet, der vor der Aufnahme des Albums verstarb. Die folgenden Songs Tonight und Why does it hurt so bad überzeugen nun endgültig und ich bin ein wenig verliebt. Gerade in diesen Songs schwingt dieser zügellose, die Welt versprechende Rock ins Ohr, der einen fesselt. Spätestens hier muss man die CD einfach bis zum Ende hin anhören. In Say Yeah kann Alexander seine Funk und Hip Hop Wurzeln jedenfalls nicht verleugnen und Scandalous schliesst ebenso nahtlos daran an. Doch ehrlicherweise ist es zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät um umzudrehen. Man ist bereits im Lemoyne Alexander Fieber und muss einfach mit bei Block Party um dann schliesslich in der Ballade Please forgive me zu landen und zur Ruhe zu kommen im bluesigen Schoss der samtigen Stimme. Undenieable und auch Euphoria, welches das Schlusslicht der 13 Songs bildet, lässt mich als Hörer mit einer Emotion zurück, die Blues, Funk und Rock hinterlassen, wenn sie berühren, denn hier schliesst ein instrumentales Feuerwerk der Extraklasse den Reigen.

Mein Anspieltipp für euch: 


Mein Fazit: 
Vielen Dank an Lemoyne Alexander, der mein für Blues und Funk schlagendes Herz, mit viel empathischem Gesang und Komposition wieder im richtigen Takt schlagen lässt.
Bei diesem Debüt hört man, dass man es nicht mit einem Anfänger zu tun hat, sondern mit einem Künstler, der sich voll und ganz der Musik verschrieben hat und mit viel Erfahrung und Können ein Debüt abliefern möchte, welches das Herz der Hörer weckt. Dies ist ihm gelungen, denn bei aller Profession der Musiker hört man hier keineswegs bluesigen Einheitsbrei, sondern fantasievolle und zum Teil auch experimentelle Arrangements.
Von mir glatte 8/10

Line Up
Lemoyne Alexander – Gesang, zusätzliche Instrumente
Amari – Gesang
Dave Hadad und Poogie Bell –  Drums
Johnny Volmer – Horn

Tracklist

1. Nostalgia – 0:16
2. Cookie Jar – 3:15
3. Black Dress – 3:27
4. Hollywood Boulevard – 3:31
5. Solitude – 3:26
6. Tonight – 3:51
7. Why Does it Hurt So Bad – 3:20
8. Say Yeah – 4:04
9. Scandalous – 3:30
10. Block Party – 3:32
11. Please Forgive Me – 3:38
12. Undeniable – 3:23
13. Euphoria – 6:52

 

Links:

Lemoyne Alexander

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