Midnight – Let There Be Witchery – Album Review

Midnight – Let There Be Witchery
Herkunft:
USA
Release:
04.03.2022
Label: Metal Blade Records
Dauer:
34:51
Genre:
Punk Rock / Speed Metal / Black Metal


Foto Credit: Hannah Verbeuren

Zwei Jahre nach Rebirth by Blasphemy kehrt die chaotische Ein-Mann Band, um den kauzigen Athenar, zurück auf Bildfläche.

Bei Midnight erwartet man keine großen Experimente, sondern laute direkte Musik, die vor Schmutz und Dreck nur so trieft. Die Stilrichtung ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Wahrscheinlich wird dem Mann aus Cleveland dieser Vergleich nicht schmecken. Ich hingegen sehe dies als Komplimente für seine Art Songs zu schreiben. Er verbindet eingängige Hooklines mit einer Rotzigkeit, die es heutzutage selten zu hören gibt und auf Grund dessen hat seine Band auch eine große, treue Anhängerschaft.

Querkopf und Rebell 

Der dreckige Punkrock wird auch bei seinem neusten Werk unübersehbar großgeschrieben. Diese Musik ist nicht für die riesigen Stadien auf der Welt geschrieben. Die Songs von Let There Be Witchery müssen in kleinen Clubs gespielt, wo der Schweiß von der Decke tropft und man das Adrenalin seines Stehnachbarn riechen kann. Gefühle, die bei einem Song wie Let There Be Sodomy sofort geweckt werden. Eine Motörhead-lastige Nummer mit einem Killerriff, das dich sofort beim Gemächt packt.

Herzensangelegenheiten

Das Album lädt zum gepflegten Ausrasten ein. Für die Einladungsschreiben sorgen die Vollgasnummern Snake Obsessions und der Retro-Speed Metal Kracher Telephatic Nightmare. Darüber hinaus versteht es Athenar auch mal leichte Glam/Hard Rock Momente einzustreuen. In Devil Virgin ist sehr viel davon zu hören, der Song grooved sich richtig gut ins Trommefell. More Torement ließ in mir ein Celtic-Frost Feeling aufkommen. Für mich ein absolutes Album Highlight. 
Natürlich dürfen die typischen Midnight-Solis pro Song nicht fehlen. Überall hat er diese fast magische Momente eingestreut. Er ist kein Steve Vai, aber er macht ehrliche Gitarrenmusik für Menschen mit dem Herz am rechten Fleck. 

Noch kein Horizont zu sehen…

Dennoch bin ich immer noch überzeugt, sein Meisterwerk hat der Tausendsassa noch nicht rausgebracht. Für mich kann da wirklich noch mehr kommen und ich freue mich auf diesen Wow-Moment. Aufgenommen wurde in den Mercenary Studios in Cleveland, wo auch der räudige Sound, der immer schon Midnight ausgemacht hat, veredelt wurde. Noah Buchanan hat hier sehr gute Arbeit geleistet und die Fuck Off-Haltung soundmäßig ideal verpackt.  


Fazit
Midnight
verstehen es mich jedes Mail in ihren Bann zu ziehen. Let There Be Witchery ist wie ein Besuch in einer Bar, in der man nur “ein” Bier trinken möchte und hinterher mit Beulen und blauen Auge herauskommt. Leidenschaftlicher Punk Rock mit schmutziger Speed Metal Kante und einen ausprägten Sinn für logische Melodien. Ein Arschtritt von einem Album 8,5 / 10

Line Up
Athenar – Alle Instrumente und Gesang

Tracklist
01. Telepathic Nightmare

02. Frothing Foulness
03. In Sinful Secrecy
04. Nocturnal Molestation
05. More Torment
06. Let There Be Sodomy
07. Devil Virgin
08. Snake Obsession
09. Villainy Wretched Villainy
10. Szex Witchery

Links
Webseite Midnight
Facebook Midnight
Instagram Midnight



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