Leprous – Interactive Live Stream – Live Review

Leprous – Interactive Live Stream
Veranstaltung:
9.10. 2020, Cederberg Studios, Kristiansand / Norwegen
Herkunft:
Norwegen
Ticket:
100NOK / 500NOK
Genre:
Progressive Metal


In der aktuellen Situation der beschränkten Möglichkeiten, sich live vor Publikum zu präsentieren, gibt es einige interessante Ansätze, den Fans dennoch live gegenüber zu treten. Die norwegische Progressive Metal Instanz Leprous hatten sich das interessante Konzept eines interaktiven Livestream vorgenommen,  der am 9.10.2020 live auf dem PortalVIER.live HIER präsentiert wurde und bis zum 9.11.2020 noch online abrufbar ist.

Zugang: Regulär oder als VIP

Der interessierte Fan hatte dabei die Möglichkeit, sich ein reguläres Ticket online zu lösen und an dem Geschehen passiv teilzuhaben, oder sich ein Premium VIP Ticket zu gönnen, und damit die Möglichkeit an einem virtuellen Aftershow Meet & Greet mit Leprous teilzunehmen und während der Show mit der Band zu chatten. Und vor allem, konnte man mit einem VIP Ticket aktiv per Vote bestimmen, welche Songs von Leprous während des Livestream gespielt werden.

Erster Teil: Von der Band gewählte Songs

Die ersten vier Songs der Setlist wurden von der Band vorgegeben und den Anfang macht Chronic vom 2013er Album Coal. Hier zeigte sich schon, dass die Band top in Spielform war. Sie haben den, wie auch die anderen Songs absolut leidenschaftlich und originalgetreu dargeboten. Da das Konzert live in den Cederberg Studios im norwegischen Kristiansand gespielt wurde, waren sowohl die Ton- als auch die Bildqualität (in FullHD) maximal hervorragend und es machte sehr viel Spaß, das ganze zu Hause am Bildschirm zu genießen. Die nächsten regulär von der Band gewählten Songs waren Forced Entry vom 2011er Album Bilateral, Moon von The Congregation sowie den ältesten Song an dem Abend, Passing von Tall Poppy Syndrome aus einer Zeit als die Band noch eine Spur härter unterwegs waren.

Zweiter Teil: Vier ausgeloste VIP Ticket Besitzer dürfen einen Song bestimmen

Im weiteren Verlauf wurden vier VIP Ticket Besitzer ausgelost, die sich per kurzer Videobotschaft einen Song wünschen durften, was diese bis auf eine Ausnahme auch taten. Das waren dann zunächst Echo von Coal, Slave von The Congregation, Mirage vom vorletzten Album Malina sowie überraschenderweise der einzige Song an dem Abend vom aktuellen Album Pitfalls, The Sky Is RedBei diesem Song hatte der wunschberechtigte Fan kein Video geschickt. Alle Songs wurden phantastisch und mit sehr viel Herzblut performt. Etwas anderes konnte man auch nicht von Leprous erwarten.

Dritter Teil: Alle VIP Ticket Besitzer dürfen per Stimmabgabe für Songs abstimmen

Das letzte Drittel der Darbietung bestand aus vier Titeln, die von allen VIP Ticket Besitzern per Stimme gewählt werden konnten. Das waren dann Acquired Taste von Bilateral, Down und Rewind von The Congregation sowie The Valley von Coal zum Abschluss. Am rechten Bildschirmrand lief ein Livechat mit, an dem sich jeder Ticketbesitzer beteiligen konnte. Hier wurde sich auch eifrig beteiligt, so dass es schwer fiel, dem Chat zu folgen, ohne das Hauptgeschehen, also das Konzert zu vernachlässigen.

Trostpflaster mit kleinen Tücken

Der Genuß des Konzerts wurden durch Lags und Verzögerungen bei der Übertragung stellenweise verleidet, möglicherweise hatte die Infrastruktur des Anbieters mit dem Ansturm der Leprous Fans zu kämpfen. Als Trostpflaster für ausgefallene Konzerte und als Bonbon für die Zukunft war der Livestream zum Nice Price absolut empfehlenswert und bärenstark in Songauswahl und Performance. Es wurden fast nur ältere Stücke gespielt, doch die klangen sehr frisch und kraftvoll wie immer. Nach diesem Stream wird die Sehnsucht nach richtigen Leprous Konzerten auf jeden Fall gefüttert. Das war ein unterhaltsamer Abend vor dem eigenen Fernseher.


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