Hyperia – Silhouettes of Horror – Album Review

Hyperia – Silhouettes of Horror
Herkunft: Kanada
Release:
18.03.2022
Label:
Eigenvertrieb
Dauer:
50:13
Genre:
Melodic Thrash Metal


Foto Credit: Derek Carr

Frauen im Metal Bereich zu hören, war für lange Zeit eine absolute Seltenheit. Erst mit Bands wie Nightwish wurden weibliche Vocals immer populärer. Und als dann Arch Enemy gegründet wurden, verschoben sich die Grenzen für Frauen im Metal endgültig.

Die kanadischen Thrasher Hyperia haben mit letzterer Band erstaunlich viel gemeinsam. Und warum sie teilweise sogar weit besser als Michael Amott und Co. sind, beweisen sie mit ihrem neuen Album Silhouettes of Horror eindeutig.

Grusel und Thrash – der perfekte Einstieg!

Denn das Album legt direkt mit dem Opener Hypnagogia los, einem Song über einen Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, der zunächst mit einer gruselig erzählenden Stimme beginnt. Daran schließt direkt ein thrashiges Riff mit verschiedenen Motiven an und die Sängerin Marlee Ryley, die im übrigen mit Gitarrist Colin Ryley verheiratet ist, setzt einen Scream an, der nicht besser in das Album einführen könnte. 

Ähnlich ist es auch im Song Experiment 77, das thematisch vom Experiment eines amerikanischen Arztes handelt, der einst 77 Tage lang Testobjekten LSD verabreichte, um die Auswirkungen auf den Körper zu dokumentieren. Ryley wechselt auch hier wieder stets zwischen Growling in den Strophen und cleanem Gesang im Refrain. Sie erinnert mit ihren Growls zwar stark an Angela Gossow, doch ist Ryley eben durch ihre Wechsel noch abwechslungsreicher.

Experimentell und ohne Pause

Die Kanadier zeigen mit dem darauf folgenden Song Severed auch noch eine weitere Facette ihrer Stärke. Experimentelle Soli und viele Tempowechsel unterhalten den Hörer perfekt. Und wenn man gerade denkt, das Lied sei nun vorbei, wie bei Terror Serum, legt das Quartett nochmal nach. Den Abschluss des Albums bildet ein Cover des ABBA Hits Gimme Gimme Gimme, welchen Hyperia nach eigener Aussage dämonisieren wollten und dazu mit einem ausgeweiteten Solo-Teil ausstatten. Einen Anspieltipp findet ihr mit Operation Midnight HIER.

Von Schlaflosigkeit bis Horrorliteratur

Lyrisch behandelt das Album sehr viele Themen. Neben der oben angesprochenen Regierungsexperimente mit Drogen und Parapsychologie im Zustand der Halluzinationen, spielt auch das Buch The Institute von Horrorautor Stephen King im Song Whitecoat eine große Rolle.

Die vier aus Kanada haben bereits einiges in ihrer Karriere geschaffen. Nach der Veröffentlichung ihres ersten Albums Insanitorium 2019, brachten sie sogar ihr eigenes Bier Hybeeria heraus. Vor Ausbruch der Pandemie 2020 war dann auch noch eine große Tour durch Europa und USA geplant, die letztlich aber abgesagt werden musste. Doch mit diesem neuen, bärenstarken Album im Rücken, dürfen alle Fans auf baldige Live-Konzerte mit neuem Material hoffen.


Fazit
Insgesamt bietet Silhouettes of Horror also eine extreme Bandbreite an musikalischer Stärke, zu der alle Musiker ihre volle Kraft beitragen. Vocals im perfekten Wechsel zwischen Growling und cleanem Gesang ergänzen die experimentellen Soli und Riffs zu einer Stunde Musik, die den Hörer sehr gut unterhalten und mit Nackenschmerzen zurücklässt. Satte 9 / 10

Line Up
Marlee Ryley – Gesang
Colin Ryley – Gitarre
David Kupisz – Gitarre
Scott Degruyter – Bass
Gord Alexander – Schlagzeug

Tracklist
01. Hypnagogia
02. Intoxication Therapy
03. Experiment 77
04. Severed
05. Prisoner Of The Mind
06. Terror Serum
07. Whitecoat
08. Silhouettes of Horror
09. Operation Midnight
10. Pleonexia
11. Gimme Gimme Gimme (ABBA Cover)

Links                                                                                                                                              Facebook Hyperia                                                                                                    Instagram Hyperia


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