From The Depth – Moments – Album Review

From The Depth – Moments
Herkunft:
Parma / Italien
Release:
28.08.2020
Label:
Rockshots Records
Dauer:
48:44
Genre:
Power Metal / Symphonic Metal


Foto Credit: Emiliano Paola

Die 2008 in der italienischen Region Emilia-Romagna  gegründeten Power Metaller From The Depth kehren 2020 gestärkt mit rund erneuerter Besetzung und einem neuen Album im Gepäck zurück. Nach ihrer letzten, 2014 erschienenen EP  Perseverance ist der aktuelle Dreher Moments ein persönliches Album geworden, das die schwere Zeit mit den vielen Besetzungswechseln, durch welche die Band in den letzten Jahren gegangen ist, wiederspiegelt.

Damit sollten nach dem Achtungserfolg mit dem Debütalbum Back To Life von 2011 die Zeichen nun endgültig auf Sturm stehen, denn mit dem ebenfalls in Italien ansässigen Label Rockshots Records im Rücken, will man dem Rest der Welt zeigen, dass Power Metal aus Italien der internationalen Konkurrenz absolut auf Augenhöhe begegnen kann.

Das Album wurde im Januar 2020 von Simone Mularoni im Domination Studio gemischt und gemastert und hat unter anderem Gastbeiträge von Musikern wie Roberto Tiranti, Labyrinth, und Giacomo Voli, Rhapsody Of Fire. Während der Arbeit an neuem Material nutzte die Band die Ideen der neuen Mitglieder, um noch mehr Songs zu schreiben. Ein neues Album ist bereits geschrieben und befindet sich in einer frühen Phase der Produktion.

Mit viel Tempo und Melodie ins Album

Mit symphonischer Untermalung steigen From The Depth standesgemäß mit Immortal ins Album ein. Rasante Schlagzeug- und Gitarrenattacken treiben den Song neben üppigen Keyboardteppichen genretypisch voran. Der gute, klare Gesang von Raffaele passt hervorragend zum Sound und schafft es, neben den höheren Passagen auch mal mit kräftigen Phrasierungen Druck zu erzeugen. Auch auf Spread Your Fire wird das Tempo zunächst weiter hoch gehalten bis ein melodischer Break kurz die wilde Fahrt unterbricht. Die Handbremse wird aber schnell wieder gelöst und bis zum nächsten Break das Gaspedal wieder Richtung Bodenblech gedrückt. Davon könnt ihr euch HIER im Lyric Video überzeugen.

Mit Ten Years lassen es die Italiener etwas ruhiger angehen. Die satten Keyboardsounds und der melodische Gesang übernehmen hier die Führung und erzählen von den beschwerlichen Erfahrungen aus den Anfangsjahren der Band. Nachdem das Tempo erstmal wieder schwindelerregende Regionen erreicht hat, geht der Song abrupt in sphärische Klänge über und endet unerwartet. Auch Streets of Memory beginnt zunächst bedächtig, Pianoklänge untermalen die nachdenklichen Gesangsmelodien, bis die Gitarrenriffs harscher werden. Der Song entwickelt dann eine schöne Dramatik, die von entfesselten Gitarren und Keyboards begleitet über die Ziellinie getragen werden.

Opulent und stimmungsvoll

Das kurze von Piano und Cello begleitete Instrumental Hypnos dient als Einleitung in den nächsten stimmungsvollen Track Forget and Survive, der in seiner Opulenz stark an Kamelot erinnert. Mit akzentuiertem Riffing schleicht sich der Song heran, um sich dann in ausladenden Gesangsharmonien, Gitarrensoli und Keyboardsounds zu entladen. Mit fast acht Minuten ist Just Ice der längste Song und entsprechend vielfältig fällt er aus. Vom verspielten, symphonischen Start über kraftvolle Refrains und einem eindringlichen Mittelteil bringen From The Depth hier alle Skills ein, die einen spannenden Power Metal Song ausmachen.

Das pfeilschnelle Missed läuft gut und ohne große Experimente ins Ohr. Dafür wartet A Matter of Time zunächst wieder mit einem verspielteren Songaufbau auf, um dann doch noch zu einem rasanten Power Boliden zu mutieren, auf dem die Schallmauer kurzzeitig durchbrochen wird. Auf dem abschließenden Somewhere hingegen zeigt die Band ihre italienische DNA. Das mit Piano und Orchestrierung pompös arrangierte Stück weckt Erinnerungen an die Arien der italienischen Opernhäuser.


Fazit
Gerade im Genre des symphonischen Power Metal ist es schwer, noch neue, spannende Songs zu komponieren. In weiten Teilen ist es den Italienern From The Depth aber gelungen, ihren Vorbildern Firewind, Kamelot, Angra und Labyrinth auf Augenhöhe zu begegnen. Die Songs sind spannend arrangiert und abwechslungsreich. Über die musikalischen Fähigkeiten braucht man keine Worte zu verlieren, denn diese sind offensichtlich vorhanden. Sänger Raffaele Albanese gehört auch zu den besseren Frontmännern in diesem Bereich. Das ergibt für mich eine wackelige 8/10 für Moments, da ich fürchte, das Album könnte sich schnell abnutzen. Kürzlich remixte und remasterte die Band auch das Album Back To Life, das auf eine neue Veröffentlichung wartet, die für das 10-jährige Jubiläum des Albums im Jahr 2020 vorgesehen ist.


Line Up
Raffaele “Raffo” Albanese – Gesang
Santo Clemenzi – Bass
Alessandro Cattani – Gitarre
Raffaele “Raffo” Albanese auf Streets of Memory – Gitarre
Cristiano Battini – Schlagzeug

Gastmusiker:
Davide Castro auf  Somewhere, Streets of Memory, Spread Your Fire, A Matter of Time, Ten Years –  ending theme, Immortal – cinematic break – Keyboards
Andrea De Paoli auf Ten Years, Forget and Survive, Missed, A Matter of Time – Keyboards
Oreste Giacomini auf Immortal – Keyboards
Raffaele “Raffo” Albanese, Roberto Tiranti, Giacomo Voli, Ros Crash, Angelo Guidetti, Marco Spitale, Stefano Nüsperli, Santo Clemenzi, Jennifer Ferretti, Marco Olmedi – Background-, und Chorgesang
Alessandro Karabelas auf Immortal – Chorgesang

Tracklist
01. Immortal
02. Spread Your Fire
03. Ten Years
04. Streets of Memory
05. Hypnos
06. Forget and Survive
07. Just Ice
08. Missed
09. A Matter of Time
10. Somewhere

Links
Facebook From The Depth
Webseite From The Depth


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