Selenseas – The Outer Limits – Album Review

Selenseas – The Outer Limits
Herkunft:
Moskau / Russland
Release:
07.08.2020
Label:
Rockshot Records
Dauer:
47:57
Genre:
Symphonic/Power Metal


Selenseas Promo Foto

Die Moskauer Band Selenseas wurde 2010 vom Bassisten und Komponisten Vladislav Tyushin gegründet. Nach einer Debüt-EP und einem Full-Length-Album, die noch in ihrer Muttersprache aufgenommen wurden, beschloss die Band, neue Wege zu gehen, um über ihre Landesgrenzen hinaus auf internatinonaler Ebene bekannter zu werden.

Als 2019 mit Mikhail Kudrey ein neuer, talentierter Sänger gefunden und ein weltweiter Deal mit Rockshots Records unterzeichnet werden konnte, entschieden sich Selenseas, ihr letztes Album Za gran’yu vozmozhnogo noch einmal neu in englischer Sprache aufzunehmen. Dabei wurden auch fast alle Instrumente mit der Unterstützung einiger Gastmusiker neu eingespielt, um das bestmögliche Ergebnis für das internationale Debüt The Outer Limits abliefern zu können.

Ein musikalisches Kopfkino

Das symphonische Intro leitet den Opener Hope ein, der sich ebenfalls mit orchestralen Keybordpassagen schmückt. Die neoklassischen, virtuosen Gitarren und der kraftvolle Gesang erinnern an Power Metal, der sonst so typisch für Länder wie Italien oder Griechenland ist. Wellenrauschen und das Knarren eines Mastes dienen als Prolog für Frigade, womit in Verbindung mit den ausladenden Keyboards eine geradezu cineastische Atmosphäre entsteht.

Im weiteren Verlauf entwickelt sich der Track ebenfalls zu einem dynamischen Power Metal Song mit symphonischem Charakter. Das Ticken einer Uhr zu Beginn auf Time, untermalt den Titel. Die Keyboards treten zu Gunsten leichter Progelemente in den Hintergrund, was mir persönlich besser gefällt. Die beiden Gitarristen feuern hier ein paar herrliche Salven ab.

Asgard kommt wieder mit einem opulenten Intro und ein nordisches Feeling umgibt den Song, der mit  groß angelegten Chören und aufwändigen Arrangements für lebhaftes Kopfkino sorgt. Ortswechsel – vom hohen Norden geht die Reise ins Morgenland, wo mit Ifrit ein Geisterwesen der islamischen Mythologie auf Rache sinnt.

Bilder von 1001 Nacht

Durch eine entsprechende Instrumentierung bauen sich auch bei The Revenge of the Ifrit Bilder von 1001 Nacht schnell im Kopf auf.Spätestens, wenn mit entsprechender Phrasierung von Gastsänger Sergei Lazar und Selenseas Fronter Mikhail Kudrey die Strophen intoniert werden, glaubt man förmlich den Wüstenstaub zu schmecken.

Melancholischer geht es auf Dante zu, wo mit dezenter Orchestrierung dem italienischen Dichter und Philosophen ein Kapitel auf dem Album gewidmet wird. Hier kommt der ausdrucksstarke Gesang von Mikhaeil besonders gut zur Geltung dehalb ist der Song neben dem orientalisch angehauchten The Revenge of the Ifrit auch mein Anspieltipp auf dem Album. Für The Mirror und The Flame of Dawn werden wieder ein paar Kohlen in den Kessel geschaufelt.

Bei den Up-Tempo-Nummern kann Schlagzeugerin Liudmila Malaya zeigen, dass man auch als Frau eine ordentliche Schlagzahl vorlegen kann. Richtig gut ins Ohr geht auch The Milky Way, wo der Neuzugang am Mikro einmal mehr eine fantastische Leistung abruft. HIER im Audioteaser könnt ihr euch selbst davon überzeugen. Mit dem von klassischen Melodien inspirierten Instrumental The Outer Limits endet das Album.


Fazit
Man hört bei Selenseas sofort, dass hier gut ausgebildete Musiker am Werk sind. Die Songs sind detailreich und liebevoll arrangiert, die Orchestrierung ist nie zu schwülstig oder unpassend über die Songs gekleistert, sondern erweitern das Klangbild auf The Outer Limits und regen zu den fantasievollen und mystischen Geschichten das Kopfkino an. Gerade beim Hören über Kopfhörer entdeckt man mit jedem Durchlauf neue Details, was eine 8,5/10 als Wertung mehr als verdient macht.

Line Up
Mikhail Kudrey – Gesang
Vladislav Tyushin – Bass
Denis Andrianov – Gitarre
Ivan Lisitsyn – Gitarre
Liudmila Malaya – Schlagzeug
Svetlana Tyushina – Keyboards

Tracklist
01. Intro
02. Hope
03. Frigate
04. Time
05. Asgard
06. The Revenge of the Ifrit
07. Dante
08. The Mirror
09. The Flame of Dawn
10.The Milky May
11. The Outer Limits

Bonus Tracks:
12. The Mirror (Radio Edit)
13. The Milky Way (Alternative Version)

Links
Facebook Selenseas
Webseite Selenseas


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