Ancient VVisdom – Master of the Stone – Album Review

Ancient VVisdom – Master of the Stone
Herkunft: Cleveland / USA
Release: 26.01.2024
Label: Argonauta Records 
Dauer: 31:04
Genre: Okkult Rock / Okkult Metal


Trotzdem Ancient VVisdom schon seit 2009 existieren und einige Veröffentlichungen hinter sich haben, sind sie in Europa noch relativ unbekannt. Die Brüder Nathan Opposition und Michael Jochum, beide sind ehemalige Mitglieder von Integrity, bilden als Duo den Kopf und Willen der Band. Sie arbeiteten in der Vergangenheit häufig mit wechselnden Besetzungen, was sicher auf die großen Abständen zwischen den Releases zurückzuführen ist.

Auch dieses Mal greifen Sie auf ein breites Spektrum an gleichgesinnten Gastmusikern zurück. So bringt Shaun Vanek von Midnight ein Gastsolo auf Ashes from on High ein. Ebenfalls mitgewirkt hat Matt Sorg, Gitarrist bei Ringworm und Shed The Skin, der seinen Teil beim Opener beisteuerte. Zur musikalischen Grundorientierung könnt ihr euch Sold My Soul to Satan HIER anhören.

Er verbindet, trotz unterschiedlicher musikalischer Wege

Das letzte Album namens Mundus liegt schon vier Jahre zurück, bleiben sich aber in der Offenheit der Kompositionen treu. Ancient VVisdom haben schon immer keine musikalischen Schranken gekannt und sich aus Elemente des Metal, Dark Wave und auch Neo Folk bedient.

Vielleicht ist diese musikalische Vielfalt ein Grund, dass der Output der Band so schwer in eine akustische Sparte zu sperren ist. Dabei ist der pechschwarze Faden durch ihr Schaffen deutlich erkennbar. Ancient VVisdom haben sich ganz tief okkulten und satanischen Themen verschrieben. Das tritt nicht ausschließlich in schwarzer, harter Musik, sondern in den Inhalten in Erscheinung.

Unbedingt erwähnt werden muss auch, dass Noah Buchanan alias Tormentor von Nunslaughter das Album im Mercinary Studios, Cleveland Ohio, aufgenommen hat. Der Sound wirkt perfekt, trotz musikalischer Breite ausgewogen und die Vielschichtigkeit in den Kompositionen wird so maximal wiedergegeben.

Musikalische Pluralität bestimmt

Das neue Werk Master of the Stone nimmt die musikalischen Breite seiner Vorgänger auf. Der Opener Sold My Soul to Satan bietet uns ein diabolisch von einem Bein auf den anderen Fuß hüpfendes Riff an. Auch das folgende The Adversary hat ein simples, klares Gitarrenriff zur Basis und scheint dadurch mehr Heavy Rock, als Heavy Metal.

Apollyon ist anfangs treibend, fast unterschwellig stürmisch und verfällt im Verlauf in eine doomige Stimmung, die final ein fast apokalyptisches Feeling hat. Ancient VVisdom kennen keine musikalischen Grenzen für ihre Botschaften. Die Untergangsbotschaft in Form von World’s Demise kommt im Neofolk-Gewand daher. Rhythmisch mit klarem Gesang und trotzdem sehr intensiv werden wir zum metallischen Ashes from on High gebracht. Riffwände drängen den sakral-hallenden Gesang zurück und lassen den Song zu einem intensiven Erlebnis werden.

Höhepunkte und Gegenspieler

Doch der Höhepunkt des Albums liegt noch vor uns. Man kann sich in das fantastische Master of the Stone schon fast verlieben. Der klare Gesang wird mit rauer Stimme gedoppelt und auch während im Vordergrund die Gitarrenwand hochgezogen wird, klagt im Hintergrund melancholisch eine Gitarre. Der Titelsong hat seine Stellung auf dem Album verdient und ist einfach ein klasse Song. Das sich entfaltende Suchtpotential wird nie gestillt, da Master of the Stone mit dreieinhalb Minuten einfach gefühlt viel zu kurz ausgefallen ist.

Auch bei Demon Est Deus Inverses steht intensive instrumentale Härte gegen den rein wirkenden Gesang. Getreu des eben erklungen Mottos Der Teufel ist der umgekehrte Gott erklingt die sich anschließende Predigt des Teufels als simples Kontrastprogramm. The Devil’s Sermon ist ein kurzes, dynamisches Stück auf der Akustikgitarre und versprüht leuchtende Funken in der Dunkelheit.
Irgendwie erinnern mich Ancient VVisdom bei ihren neofolkloristischen Ausflügen an Of The Wand And The Moon. Eine musikalische Facette, die mir die Amerikaner nur noch sympathischer macht.


Fazit
Ancient VVisdom
haben eine deutliche inhaltliche Ausrichtung, welche in musikalischem Pluralismus vorgetragen wird. Von schweren Riffs bis Neofolk ist auf Master Of The Stone alles vorhanden. Das ist vielleicht für den Durchschnittshörer zu viel, aber dem Musikfreund gerade recht. 8,5 / 10

Line Up
Nathan Opposition – Gesang, Schlagzeug
Michael Jochum – Bass, Gitarre

Tracklist
01. Sold My Soul to Satan
02. The Adversary
03. Apollyon
04. World’s Demise
05. Ashes from on High
06. Master of the Stone
07. Demon Est Deus Inverses
08. The Devil’s Sermon

Links
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