EVILDEAD – United $tate$ of Anarchy – Album Review

EVILDEAD – United $tates of Anarchy
Herkunft:
Los Angeles / USA
Release:
30.10.2020

Label: Steamhammer / SPV
Dauer:
34:37
Genre:
Thrash Metal


Foto Credit: Alex Solca

Wir schreiben das Jahr 1991, die weltweite Thrash Szene wird so langsam von der aufkommenden Death Metal Szene in Sachen Beliebtheit überrollt. Doch eine Band aus Los Angeles entfacht mit Ihrem Zweitlingswerk The Underground nochmal das Feuer aller Thrash Fans.

Die Kritiker feierten diese Scheibe im Übermaß und alle waren sich sicher, dass EvilDead die neuen Thrash-Superstars werden. Doch so schnell man sich sicher von Ihrem Erfolg war, verschwanden die Jungs wieder von der Bildfläche. 1992 löste sich die Band auf und 28 Jahre später, fast in Originalbesetzung, präsentieren sie uns United $tate$ of Anarchy. Ein Album worauf alle 1980er Metal Nostalgiker gewartet haben. Wollen wir also mal schauen, ob die Amis es nicht verlernt haben.

Aggresivität der alten Tage

Eins kann ich vorweg nehmen. In Phil Flores und Co. stecken noch jede Menge Feuer, Energie und Leck mich am Arsch Attitüde. Alleine der Opener The Descending lässt Ihre Lust erkennen, wieder richtig geilen Old School Thrash zu spielen. Wechselnde Riffattacken und der unnachahmliche Groove, entzünden sofort den Gedanken an Moshpits und fliegende Haarmatten. Nein – diese Band hat nichts verlernt. Auch das folgende Word of God erfüllt jeden Wunsch eines feuchten Thrashertraums. Unfassbar, wie geradlinig und doch spielerisch die Triolen runtergerotzt werden.

Die Status Symbole des kleinen Mannes

Phil Flores ist seinem Gesang, einer Mischung aus Shouts und Sprechgesang, aus vergangenen Tagen treu geblieben und bringt dadurch ein Brise Hardcore mit in die Songs. Brachial geht Napoleon Complex zur Sache. Scharfe Riffs, die durch Mark und Bein gehen und mächtige Drumparts, machen den Song zu einem echten Höhepunkt der Platte. Mit den hardcorelastigen Greenhouse und Without A Case erlebt man einen musikalischen Querschnitt Ihrer Bandhistorie. Diese Songs hätten auch sehr gut auf den ersten beiden Alben Platz gehabt.

Legenden sterben nie

Das groovige Thrash Brett No Difference eröffnet mit einem schmissigen Blues-Rock Part und wird nach 40 Sekunden durch zerstörerische Riffparts und durchdringende Drums abgelöst. In Blasphemy Divine beweisen die Kalifornier, dass sie noch richtig zackig können und zermalmen mit aggressiven Riffs die Boxenausgänge. Extraklasse mit viel Finesse wird auch im vorletzten Track A.O.P. War Dance zelebriert. Dieser gleitet mit hypnotischen Triolen und einprägenden Refrain in den Thrash Legenden Himmel. Abschließend wird nochmal in Seed of Doubt großes Kaliber aufgefahren. Wahnsinn, wie die Qualität nicht abfällt und bis zum Schluss der Mund wässrig bleibt. Old School Thrash Metal in seiner Reinkultur.


Fazit
Machen wir es kurz. Was für ein geiles Comeback! EvilDead haben zum Glück auf Experimente verzichtet und überzeugen mit Authentizität und Stiltreue. United $tate$ of Anarchy knüpft nahtlos an die alten Klassiker der Band an und zeigt keine Schwächen. Jeder Song ist ein Old School Highlight für sich. Aus diesem Grund gehört es für mich zum Favoriten auf das Thrash Album des Jahres und schrammt knapp an einer Höchstwertung mit formidablen 9,5 / 10 vorbei.

9,5
Line Up
Albert Gonzales – Gitarre

Juan Garcia – Gitarre
Rob Alaniz – Schlagzeug
Phil Flores – Gesang
Karlos Medina – Bass

Tracklist
01. The Descending
02. Word Of God
03. Napoleon Complex
04. Greenhouse
05. Without A Cause
06. No Difference
07. Blasphemy Divine
08. A.O.P. / War Dance
09. Seed Of Doubt

Links
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