Ozric Tentacles – Space for the Earth – Album Review

Ozric Tentacles – Space for the Earth
Herkunft:
UK
Release:
09.10.2020
Label: Kscope / Edel
Dauer:
47:21
Genre:
Psychedelic / Instrumental / Progressive Rock


Wer sich jemals mit Psychedelic Rock beschäftigt hat oder zumindest auch nur im Plattenladen durch die Rubrik gestöbert hat, stolperte mindestens einmal über Ozric Tentacles. Alleine die stets genialen Plattenvover fallen auf und ich bin sicher, der ein oder andere auch ungeübte Hörer könnte sich durch einen reinen Coverkauf bereits an die Band gewagt haben.

Die Pioniere des Instrumental Psych Rock Mastermind Ed Wynne bescheren uns bereits seit 1983 kontinuierlich Output. Ihr gesamtes Portfolio ist derzeit via Kscope remastered zu erwerben und ich kann mir vorstellen, Space For The Earth bietet den perfekten Einstieg für den noch ungeübten Hörer. 

Space For The Earth als perfekter Einstieg in Ed Wynnes Welt

Den Beginn des sieben Song starken Albums macht Stripey Clouds. Wunderbar leicht und schwebend erspielt sich das Trio seinen zarten Weg in mein Gehör. Der Song ist wie auch die folgenden des Albums mit knapp sechs Minuten für Ozric Tentacles Verhältnisse recht kurz, jedoch nicht weniger ansprechend als bereits bekanntes. 

Blooperdome baut sich im Gegensatz zu Stripley Clouds langsamer auf uns erinnert weniger an englische Disco Musik der 1980er als an ein sattes Rave Event der 1990er mitten in Berlin. Außerirdisch bloppt der Song rund drei Minuten aus den Lautsprechern, bevor Wynnes Gitarre einen wunderbaren Klangteppich schafft, der zum Ausruhen lädt.

Auf Humboldt Currant bin ich richtig gespannt, kündigt sich der Song doch mit Meeresrauschen an. Kurzeitig fühlt man sich wie eine Möwe, die dicht über dem Meeresspiegel ihre Kreise zieht, um dann mit viel Groove über Landschaften zu surfen. Macht euch bitte selbst ein Bild mit dem Anspieltipp HIER. Champignon, den das Trio an der Flöte ins Album einlud, begleitet uns quasi über einen orientalischen Markt. 

This is space music for people from the Earth to enjoy

Spätestens bei Popscape ist man im Ozric Tentacles Fieber und kann nicht anders als Hinhören. Mit den Songs Climbing Plants und dem Titel gebenden Track Space For The Earth sollte auch der letzte Rest der Fangemeinde versöhnt sein, dass hier kein Song die zehn Minuten Marke knackt. Letzteres sei wohl dem Umstand zuzuschreiben, dass das Album innerhalb nur eines Jahres, unmittelbar nach dem Schreiben des Solo Albums von Wynne entstanden ist. 
 
Davon, dass Harmonic Steps den perfekten Closer bildet, könnt ihr euch HIER überzeugen. Der Song zeigt noch einmal mehr wunderbar die gesamte Spielbreite der Band, die eine wahre Soundlandschaft bietet. Ein zartes Auf und Ab wie wogende Wellen des Meeres oder eben wie ein Sternenstaub des Universums, der zart und elfengleich durch die Atmosphäre schwebt. 

Fazit
Mit Space For the Earth gelingt Ed Wynne und seinen Mannen ein wunderbar leichtes Album, mit dem auch der ungeübte Hörer leicht Zugang zur Band findet. Der klassische Progrock Fan könnte mangels aufreibendem Gefrickel unglücklich zurückbleiben, doch wird er unmittelbar erkennen, dass die Keyboards nichts desto trotz immer noch im Mittelpunkt der Kompositionen stehen. Das Album ist meiner Meinung nach das ansprechendste der gesamten Bandhistorie und so gibt es von mir eine 9 / 10 für die wunderbar umgesetzte und ansprechende Stimmung.
 

Line Up
Ed Wynne – Gitarre, Bass, Synthesizer, Programming
Silas Neptune – Synthesizer
Balázs Szende – Schlagzeug
Gastmusiker
Joie Hinton, Nick Van Gelder, Champignon, Paul Hankin, Gracerooms

Tracklist
01.Stripey Clouds
02.Blooperdome
03.Humboldt Currant
04.Popscape
05.Climbing Plants
06.Space For The Earth
07.Harmonic Steps

Links
Facebook Ozric Tentacles 
Webseite Ozric Tentacles


Außerdem auf Soundmagnet.e
Interview – The Tangent – Nachgefragt bei Andy Tillison

Album Review – Chaosbay – Asylum
Album Review – The Pineapple Thief – Versions Of The Truth 

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 18 Average: 5]