Black Star Riders – Wrong Side Of Paradise – Album Review

Black Star Riders – Wrong Side Of Paradise
Herkunft:
USA
Release:
20.01.2023
Label: Earache Records
Dauer:
41:16
Genre:
Hard Rock / Classic Rock


Foto Credit: Robert John

Die Black Star Riders wurden von ehemaligen Mitgliedern der irischen Kultband Thin Lizzy 2012 gegründet. Eine Weiterführung des ehemaligen Bandnamens, sollte es aus Respekt vor der Größe des verstorbenen Frontmannes Phil Lynott nicht geben. Die neuen Black Star Riders befreiten sich dadurch aber auch von permanenten Vergleichen ihres aktuellen Schaffens mit den ehemaligen Werken und gaben sich so die Freiheit neue Wege betreten.

Wrong Side Of Paradise ist das mittlerweile fünfte Studioalbum der Band und wurde im Herbst 2021 in Kalifornien zusammen mit dem Produzenten und langjährigen Freund Jay Ruston aufgenommen. Dieser hat schon mit Bands wie Stone Sour, Uriah Heep, Anthrax und Steel Panther gearbeitet und verpasst dem Album eine knackige Produktion.

Aus dem Schatten der Vergangenheit

Natürlich muss die Band sich auch heute noch vereinzelten Thin Lizzy Vergleichen stellen, denn der Schatten der Vergangenheit ist einfach riesig groß und live wird auch der eine und der andere alte Klassiker gezockt. Nach dem Ausstieg vom Gitarristen Damon Johnson ist der Leadsänger Ricky Warwick der einzige Verbliebende der Ur-Besetzung auf Wrong Side Of Paradise.

Doch das hat dem Ergebnis nicht geschadet. Wer die bisherigen Outputs der Band mochte, der wird sich bei Wrong Side Of Paradise sehr gut aufgehoben fühlen. Es gibt Gitarrenrock satt, ein durchweg druckvolles Schlagzeug und jede Menge Melodien auf dem Album.

Ein perfektes Triple

Mit dem gleichnamigen Titeltrack Wrong Side Of Paradise startet das Album perfekt. Die positiv rockige Mucke sorgt umgehend für gute Laune und lässt das Bein wippen. Auch den Zugang zum folgenden Hustle findet man schnell. Der Song stampf ordentlich und überrascht durch einen bluesigen Südstaateneinschlag, welcher durch die Klänge der Mundharmonika noch verstärkt wird.

Ein schönes Riff startet Better Than Saturday Night, welches ihr HIER anhören könnt. Für diesen Track hat man sich Joe Elliott von Def Leppard als Zweitsänger mit ins Boot geholt, was dem Ganzen noch mehr Abwechslung gibt. Auch das rhythmische Händeklatschen im Refrain zieht uns gut mit und verbreitet Sonnenschein im Gemüt.

Dann kommt ein kleiner Knick im Album. Riding Out The Storm verlässt die anfangs eingeschlagenen rockigen Pfade und kommt sehr kommerziell, ja fast schon harmlos daher. Mit Pay Dirt versucht man dem schnellen Rock wieder näher zu kommen. Der Track Catch Yourself On groovt zum Beginn mit ordentliche Riffs und schwenkt dann zu einem schönen, aber harmlosen Refrain rüber.

Ein Blick zurück und irische Wurzeln

Überraschend wird als nächstes eine Coverversion des fünfzig Jahre alten Oldies Crazy Horses von The Osmonds gebracht. Der Song hat in der aktuellen Version der Black Star Riders natürlich mehr Biss, fällt aber trotzdem unter die Kategorie Kurioses.

Die verbliebenen Tracks können oder wollen nicht mehr das rockige Feeling des Albumstarts weiterführen. Die Songs Burning Rome, Don’t Let The World (Get In The Way) und das abschließende This Life Will Be The Death Of Me wären nur ein poppiger Abschluss, wenn dazwischen nicht das gelungene Green And Troubled Land stehen würde. Der Song groovt ohne Ende und die irischen Wurzeln kommen durch. Es wäre durchaus vorstellbar gewesen, dem Gitarrenspiel einen Dudelsack zur Seite zu stellen, um das irische Feeling noch zu verstärken. Was für eine perfekte Gute-Laune-Nummer!

Auf der Bühne wieder vereint

Da bleiben zum Abschluss nur noch ein paar Randnotizen. So hat Fred Mandel, der schon für Alice Cooper, Queen und Elton John spielte, wie auch auf den Vorgängeralben die Keyboard übernommen. Wer gerne weitere originale Bandmitglieder der Black Star Riders hören möchte, muss auf die Tour in diesem Jahr warten. Der Gitarrist Scott Gorham und Schlagzeuger Jimmy DeGrasso standen für das Album nicht zur Verfügung, werden sich aber auf der kommenden Tour wieder anschließen.

Wrong Side Of Paradise wird es natürlich auf Vinyl geben. Das aktuelle Label Earache Records wirbt mit fünf verschieden Vinylfarben, signierter CD und Tape-Ausgabe um unseren Geldbeutel. Wer nach noch mehr verlangt, kann sich eine Sonderedition des Albums mit zwei Bonustrack oder diverse Bundles mit einer exklusiven 12″ gönnen.


Fazit
Die Black Star Riders bieten zum Auftakt ein perfektes Triple. Zwar verläuft Wrong Side Of Paradise danach weiter auf hohem Niveau, aber bis auf das herausragende Green And Troubled Land bleibt das Album im gängigen Radiomodus stecken. 7,5 / 10

Line Up
Ricky Warwick – Gesang, Gitarre
Christian Martucci – Gitarre
Robert Crane – Bass
Zak St. John – Schlagzeug
Gastmusiker
Joe Elliott – Gesang

Tracklist
01. Wrong Side Of Paradise
02. Hustle
03. Better Than Saturday Night
04. Riding Out The Storm
05. Pay Dirt
06. Catch Yourself On
07. Crazy Horses
08. Burning Rome
09. Don’t Let The World (Get In The Way)
10. Green And Troubled Land
11. This Life Will Be The Death Of Me
12. Cut ‘n’ Run (Bonus Editions Only)
13. Suspicious Times (Bonus Editions Only)

Links
Webseite Black Star Riders
Facebook Black Star Riders
Instagram Black Star Riders


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