Hiraes – Dormant – Album Review

Hiraes – Dormant
Herkunft: Deutschland
Release: 26.01.2024
Label: Napalm Records
Dauer: 45:44
Genre: Melodic Death Metal


Foto Credit: Lisa Ulferts

Die Osnabrücker/Hannoveraner Melodic Death Metal-Formation Hiraes, die aus ehemaligen Mitgliedern von Dawn of Disease und Critical Mess besteht, liefert uns diesen Monat den Nachfolger zu ihrem gefeierten Debütalbum Solitary, das 2021 erschien.
Das neue Album hört auf den Namen Dormant, wurde von Jens Bogren und Ricardo Borges gemischt und dann von Jens Bogren in den schwedischen Fascination Street Studios gemastert.

Through the Storm macht seinem Namen alle Ehre, geht es doch direkt schön knüppelig und voll auf die Fresse los! Kämpft man sich im Verse noch durch einen Gewittersturm aus klackernder Doublebass, Blastbeats und co, wird es in Bridge und Chorus schön melodisch. Britta Görtz‘ kraftvolle und variable Growl-Vocals, die Dame ist Profi und gibt sogar Unterricht in gutturalem Gesang, passen perfekt zum Riff-Tornado, und die melodischen Soli lassen an Genregrößen wie Arch Enemy erinnern.
Das Video dazu gibts HIER.

Ein klein wenig eingängiger und rockiger geht es auf We Owe No One weiter, der Song ist nicht nur wegen der Ohrwurm-Vocals sondern auch wegen der vorzüglichen Gitarrenarbeit ein richtiger Hit, und ich könnte ihn mir auch als Mitgröhl-Highlight eines Livesets sehr gut vorstellen, Wahnsinn! Eine Hörprobe gibt es HIER.

Ozeankind alter Götter

Undercurrent beginnt schön episch im Midtempo, schwenkt in einen sanften akustischen Part um, und Britta zeigt, dass sie auch im Klargesang eine gute Figur macht. Danach geht es aber auch wieder gut in die Vollen, und der hymnische Refrain reißt durch seine Inbrunst einfach mit!

Chance to Fail ballert wieder gut nach vorne, About Lies erinnert ein wenig an die göttlichen Dark Tranquillity und Come Alive dient als Präludium zum fast schon post-black-metallischen Ocean Child. Dieser Song deckt eine breite Palette an melodischer Aggression ab, von harschen Blastbeat-Passagen, über Black-Metal-Gitarren bis hin zu packender Midtempo-Epik. Ein weiteres Highlight!

Klar auf Augenhöhe!

Hiraes nehmen auch auf Nightflight nicht den Fuß vom Gas, sondern brettern uns mit Highspeed einen garstig-thrashigen Wutbrocken vor den Latz, der trotz allem mit geilen Klampfen-Harmonien versehen ist. Fett! Red Soil beginnt mit einem Spoken Words Intro, gleitet dann wieder kurz in den melodischen Black Metal ab, bevor das Tempo rausgenommen wird und Britta ihr beeindruckendes Organ über Kriegstrommeln erklingen lässt. Interessanter Song, gerade auch aufgrund der Tempowechsel.

Zum Schluss kommt der Titeltrack Dormant, der zunächst sanft beginnt, dann aber mit diesen wunderschönen skandinavischen Melodien über rasenden Drumparts loslegt, die ein weiteres Mal an Stanne und seine Jungs von Dark Tranquillity erinnern. Der Refrain ist grandios, Vocals, Saitenfraktion und Drums agieren auf Top-Niveau, und Hiraes spielen sich mühelos in die gleiche Liga wie die berühmten schwedischen Pioniere des Genres.


Fazit
Auf so ein Album habe ich diesen Monat noch gewartet! Hiraes machen auf ihrem Zweitling Dormant alles perfekt und liefern einen granatenstarken Anwärter auf das Album des Jahres ab! So muss Melodic Death Metal klingen, mit immer noch genug Aggression und Garstigkeit neben den vorzüglichen Melodien und einer Ausnahme-Fronterin! Dafür gibts von mir die vollen 10 / 10
9,5

Line Up
Christian Wösten – Bass
Oliver Kirchner – Gitarre
Britta Görtz – Gesang
Lukas Kerk – Gitarre
Mathias Blässe – Schlagzeug

Tracklist
01. Through The Storm
02. We Owe No One
03. Undercurrent
04. Chance To Fail
05. About Lies
06. Come Alive
07. Ocean Child
08. Nightflight
09. Red Soil
10. Dormant

Links
Facebook Hiraes
Webseite Hiraes



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