Dopelord – Songs For Satan – Album Review

Dopelord – Songs For Satan
Herkunft:
Polen
Release:
06.10.2023
Label: Blues Funeral Recordings
Dauer:
38:26
Genre:
Doom Metal


Foto Credit: Michał Sobociński

Die polnische Band Dopelord ist seit 2010 aktiv und hat, neben einigen Split-Veröffentlichungen und EPs, mit Songs For Satan ihr fünftes Album im Kasten.

Stilistisch bewegt sich die Band irgendwo zwischen Doom und Stoner. Lyrisch geht es um okkulte Themen, Kirchenkritik und Ketzerei. Diese Themen erschrecken in Deutschland wohl nur noch die Oma, aber im katholischen Polen berührt ein antichristliches Statement schon noch die Gemüter.

Ein Stampfen in der Nacht

Das Zirpen von Grillen und Geräusche der Nacht stimmen uns auf das vertonte Dunkel ein, welches mit Night Of The Witch aus den Boxen dröhnt. Startet der Opener anfangs noch schleppend und statisch, so gewinnt der Song mehr und mehr durch die einprägsame Melodie im Refrain. Ein Break im Mittelteil bringt hippieesken Schwung in den Laden und die Band brennt ein riesen Feuerwerk an Gitarrensalven ab. Schlussendlich schließt sich der Kreis und die Band nimmt das Thema neu auf. Was für ein gelungener Opener!

Wer sagt, dass ein Gitarrensolo immer ins letzte Drittel muss? Bei The Chosen One, das ihr HIER anhören könnt, gibt es das schwer vorwärtskriechende Riff gefolgt von der Gitarrenarbeit und erst danach startet die Stimme. Auch hier kommt keine Langeweile auf, denn geschickte Breaks beschleunigen den Takt und räumen nochmals der Gitarre breiten Raum ein.

Vibrationen am ganzen Körper

Wem die ersten beiden Tracks noch nicht heavy genug waren, den bringt der Fuzz bei One Billion Skulls zum Beben. Riffs und Bassläufe vereinen sich zu einer prasselnden Einheit und lassen erst nach vier Minuten kurzzeitig von uns ab. Doch Dopelord kennen kein Erbarmen und bringen nochmals die volle Breitseite, bevor es nahtlos mit unverminderter Intensität bei Evil Spell weitergeht.

Gnaden- und schonungslos sind die Riffs und Schwingungen, die uns die Polen um die Ohren hauen. Aufgelockert wird die fuzzige Soundwand nur durch die Gitarrensoli und die fast entspannt klingende Singstimme. Diese massiven Sounds werden uns auch live auf den ganzen Körper drücken, denn die Band ist aktuell auf Tour. Unter anderem spielen sie auf dem Heavy Psych Sounds Fest in Berlin und Dresden.

Krümmt euch, ihr Würmer

Ein stählerner Koloss bricht mit Worms über uns herein. Doch vom Kontrapunkt aus entspannten Vocals gibt es dieses Mal keine Spur. Giftig kehlt und krächzt es fünf Minuten zu den hin und her bebenden Riff. Dann haben Dopelord ein Einsehen und explodieren in einem schnellen Part. Worms ist pures vertontes Gift – ein Song alle und alles am Boden zu zertreten.

Noch heavier geht es nicht und so entschwindet das Album bei Return To The Night Of The Witch mit obskuren Keyboardmelodien in die Nacht. Nur die Grillen zirpen in der Wärme der Nacht. Alle anderen Lebewesen haben sich längst ängstlich ins Dickicht zurückgezogen.


Fazit
Dopelord
zelebrieren auf Songs For Satan lange Hymnen der Heavyness und gewollten Unbeugsamkeit. Zeigt das Album anfangs in den Vocals noch einfangende Melodien, kommt im weiteren Verlauf mehr und mehr gnadenloser Doom, drückender Fuzz und schließlich absolute Dunkelheit zum Tragen. 8 / 10

Line Up
Paweł Mioduchowski – Gitarre, Gesang
Piotr Ochociński – Schlagzeug
Grzegorz Pawłowski – Gitarre
Piotr Zin – Bass, Gesang, Mellotron
Gastmusiker
Piotr Gruenpeter – Synthesizer
Vanik – Gitarrensolo bei Worms

Tracklist
01. Intro
02. Night Of The Witch
03. The Chosen One
04. One Billion Skulls
05. Evil Spell
06. Worms
07. Return To The Night Of The Witch

Links
Facebook Dopelord
Instagram Dopelord


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Domkraft – Sonic Moons
Empfehlung der Redaktion – Emperors Lair – Psychedelic aus Deutschland
Live Album Review – Uncle Acid And The Deadbeats – Slaughter On First Avenue

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 6 Average: 5]