ΩЯRA – Unbounded – Album Review

ΩЯRΑ (Orra) – Unbounded
Herkunft:
Athen / Griechenland
Release:
14.04.2022
Label:
Eigenverlag
Dauer:
48:02 
Genre:
Progressive Rock


Das Projekt Orra aus Athen existiert seit 2019 und besteht offenbar aus zwei erfahrenen Musikern. Diese haben mit tatkräftiger Unterstützung zweier Gäste am Schlagzeug und am Mikrofon ihr Debütwerk Unbounded eingespielt und veröffentlichen dieses nun in Eigenregie in digitaler Form.

Über die äußere Form lässt sich also nicht viel sagen, konzentrieren wir uns direkt auf die Musik. Wir haben es hier mit progressiven Rocksongs zu tun, drei lange Tracks bilden das Kernstück. Von diesen gefällt mir der Opener Prometheus Unbound, der ebenso wie das Endstück und ebenfalls gelungene Modus Hex als Triologie angelegt ist, am besten.

Symphonische progressive Rockmusik

Die Songs sind symphonisch arrangiert, mit teils filigranen und teilweise rockenden Gitarren. Begleitet werden diese von einer etwas holprigen Rhythmussektion und exaltierten Vocals, die in den dichteren Passagen im Mix etwas untergehen.

Das ist etwas schade, allerdings entschädigen die komplexen und reichhaltigen Songs dafür. Im mit vier Minuten relativ kurzen The Revenant erinnert der Gesang an James LaBrie, Geoff Tate und Robert Plant zugleich. Der Song an sich ist knackiger Hard Prog Rock, wie ihr HIER in einem Lyricvideo feststellen könnt. Die Longtracks sind an sich gut arrangiert und die einzelnen Teile greifen schlüssig ineinander über.

Viel Potential in den komplexen Arrangements

Kompositorisch haben die beiden also was drauf. Die Songs könnten allerdings ein wenig Feinschliff vor allem auch im Timing vertragen. Über eventuellen Live Erfahrungen der einzelnen Musiker liegen keine Infos vor. Eine umfangreiche Darbietung vor Publikum wäre sicherlich ein Highlight und zeigt Unbounded von seiner besten Seite.

Die Zutaten stimmen also. Progressiver Hard Rock mit leichtem Metal Einschlag, dazu sehr variabler Gesang und dazu eine Rhythmussektion mit stabiler Grundlage. Sehr unterhaltsam. Vergleiche zu den progressiveren Queensryche bieten sich oft an.

Gerade Redemption klingt schon streckenweise, als wenn man sich vor dem Schreiben nochmal Empire oder Promised Land zu Gemüte geführt hat. Das ist sicherlich nicht die schlechteste Quelle für musikalische Inspiration.


Fazit
Das Debüt des griechischen Projektes Orra beglückt den Hörer mit guten, reichhaltigen Songs, die vielfältig arrangiert sind. Unbounded leidet noch etwas unter der Produktion sowie dem Zusammenspiel. Ein Ohr kann der Fan von saftiger, komplexer Rockmusik aber unbesehen leihen. 7,5 / 10

Line Up
Peter V. Pierrakeas – Gitarren, Keyboards
Minornoiser – Bass
William V. Baldo – Schlagzeug, Perkussion
Vasilis Axiotis – Gesang

Tracklist
01. Prometheus Unbound
02. The Revenant
03. Time
04. In Pulse
05. Redemption
06. Modus Hex

Links
Facebook Orra
Bandcamp Orra


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