Warlung – Vulture’s Paradise – Album Review

Warlung – Vulture’s Paradise
Herkunft:
Houston / USA
Release:
04.11.2022
Label: Heavy Psych Sounds
Dauer:
43:35
Genre:
Stoner Rock / Stoner Metal /Retro Rock


Warlung haben sich 2016 in Houston gegründet und gehören zu den Bands, die seit dem mit Fleiß und Zielsicherheit an ihrer musikalischen Vision arbeiten.

Der stetig zunehmende Erfolg kommt also nicht von ungefähr. Nach dem Debüt von 2017 ist das aktuell vorliegende Vulture’s Paradise inzwischen das Album Nummer vier im fünften Jahr. Dazwischen wurde unter anderem mit bekannten Bands wie Wo Fat, High Reeper oder King Buffalo getourt.

Warlung haben sich mit Vulture’s Paradise viel vorgenommen. Laut der Band soll es eine perfekte Balance zwischen rohem Livefeeling und feinem psychedelischem Sound werden. Nach dem ersten Hören kann ich bestätigen, dass sich das neue Material mit Können, Perfektion und einer großen Spannbreite innerhalb des Genres präsentiert.

Der Start mit tiefen Atemzügen

Warlung spielen nicht einfach Stoner. Das wäre eine zu eindimensionale Beschreibung ihres Schaffens. Das Album teilt sich hörbar in zwei verschiedene Seiten. Die ersten vier Songs strömen wie Frischluft in die ausgepumpten Lungenflügel des Hörers. Es mischen sich Stoner Rock, Gitarrenarbeit aus dem Metalbereich und epische Rockelemente zu einem großartigen, beeindruckendem Gemisch. Es ist ein überragender Start.

Der Albumknaller ist das melodiöse und mit psychedelischen Keyboardteppichen unterlegte Sky Burial, welches ihr HIER anhören könnt. Der gedoppelte Gesang von George Baba und Philip Bennett formt etwas großartiges und beeindruckendes. Die Gitarrenarbeit nach dem Tempowechsel im Mittelteil macht einfach nur Spaß.

Der vorwärts treibende Rhythmus des Titelsongs Vulture’s Paradise ist genauso gelungen wie das stampfende, riffbetonte Demonocracy, welches ebenfalls mit wunderbaren verspielten Melodien und Gitarren aufwartet.

Die Reise in die 1970er

Traditionell gehört solche Mucke auf Vinyl. Die stilistische Änderung innerhalb des Albums erfolgt so auf der B-Seite und wird mit Return Of The Warlords eingeleitet. Der Sound wird rockiger und retro-orientierter. Er bringt uns in die 1970er Jahre zurück. Ich finde schon, dass Return Of The Warlords viel Elemente von Black Sabbath Mitter der 1970er enthält. Ihr könnt den Song als Vergleich und Kontrast zum ersten Soundbeispiel HIER anhören.

Doch die Retroreise ist noch nicht beendet. Grave Marauders hüpft und rockt wie Hölle. Dann kommt bei Caveman Blues schon fast ein Stilbruch, denn der Titel ist Programm. Ein simples Riff schleppt uns schwer durch den Bluessong. Inhaltlich fällt der Song aus dem Albumrahmen und wird nur durch die Singstimme und die Gitarrenarbeit am anderen Material gehalten.

Worship The Void bahnt sich seinen Weg mit einem Heavy Riff, dass durch sanfte, psychedelische Abschnitte gemildert wird, aber im Endeffekt die Oberhand behält. Das abschließende Runes ist ein gefühlvoller Downer. Meeresrauschen und verträumte Gesangslinien erzeugen Emotionen. Das nach zwei Minuten einsetzende Gitarrengewitter verdichtet den Song, bevor er mit Perkussion und Meeresrauschen sanft ausklingt.


Fazit
Warlung werden mit Vulture’s Paradise in die Oberliga des Genre aufsteigen. Das Album ist emotional, vielfältig und heavy zugleich. Dem überragenden Start steht ein sehr guter und mehr retro-orientierter Verlauf zur Seite. Mächtige 9 / 10

Line Up
George Baba – Gitarre, Gesang
Philip Bennett – Gitarre, Gesang
Chris Tamez – Bass
Ethan Tamez – Schlagzeug

Tracklist
01. Hypatia
02. Sky Burial
03. Vulture’s Paradise
04. Demonocracy
05. Return Of The Warlords
06. Grave Marauders
07. Caveman Blues
08. Worship The Void
09. Runes 

Links
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Bandcamp Warlung 


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