Black Mirrors – Tomorrow Will Be Without Us – Album Review

Black Mirrors – Tomorrow Will Be Without Us
Herkunft:
Belgien
Release:
04.11.2022
Label: Napalm Records
Dauer:
39:10
Genre:
Grunge / Hard Rock / Garage Rock


Die jungen belgischen Senkrechtstarter Black Mirrors bringen am 04.November ihr zweites Full-Length-Album mit dem bedeutungsschwangeren Titel Tomorrow Will Be Without Us heraus, das ganz viel 1990er Grunge und Indie Spirit versprüht, aber auch den Hard Rock, Punk und stellenweise sogar den Blues nicht außen vor lässt.

Snake Oil klingt erfrischend noisig und grungig. Powerröhre Marcella Di Troia überzeugt auf ganzer Länge mit ihrer kraftvollen Stimme, während ihre Kollegen sich gegen Ende des Stücks immer mehr in einen Rausch spielen. Cooler Opener! Danach folgt mit Lost in Desert der erste Hit der Platte, ein kurzer, knackiger, aber supereingängiger Rocker mit tollem Refrain. Die nur leicht angezerrten Gitarren haben leichte Bluesrock-Vibes, was zusätzlich von den gefühlvollen Soli unterstützt wird. Checkt diesen Kracher am Besten mal selbst aus, zum Video gehts HIER.

Variabilität, Aggression, Gänsehaut

Der Titeltrack Tomorrow Will Be Without Us zeigt Marcella’s stimmliche Variabilität, von eher tieferen Tönen in den Strophen bis hin zu hohen Screams im Refrain. Ein groovig-kraftvoller Song mit abwechslungsreichen Instrumentalparts und tollen hymnischen Backing Vocals. Das etwas punkig-aggressivere Hateful Hate, I’ll Kill You zeigt die Band von einer anderen Seite, ohne jedoch die Eingängigkeit aussen vor zu lassen. Das Video dazu gibts HIER.

Den direkten Kontrast dazu liefert die todtraurige Ballade Ode To My Unborn Child, die mit getragenen Rhythmen, Akkustikakkorden und mit unter die Haut gehenden Vocals für Gänsehaut sorgt.

Back to the 1990s

Through The Eyes Of A Giant versprüht zu Beginn etwas Western-Atmosphäre, und ein stimmiger Ohoho-Part könnte auch Live zum Mitsingen animieren. Das ganze Stück hat eine enorm hypnotische Wirkung und unterscheidet sich dadurch deutlich vom Rest des Albums. Eine sehr gelungene Abwechslung.

Auf Collapsology (Raise Your Voice) haben sich die Black Mirrors prominente Unterstützung von Multiinstrumentalist und Legende Alain Johannes geholt. Der Song sprüht nur so vor 1990er Jahre Grunge-Vibes und erinnert auch ein wenig an Alice In Chains. Ein pumpender Basslauf eröffnet Anthropocene, darauf folgen punkiges Riffing und schräg-grungige Vocals. Der Song weckt direkt Erinnerungen an die glorreichen Sonic Youth und wirkt auch wie eine bewusste Hommage an die Kultband.

Roadmovie-Blues

Mit dem entspannten Tears To Share folgt dann eine starke Halb-Ballade, die mit viel Blues und einer abermals vorzüglichen Gesangsleistung überzeugt, die zwischen melancholisch-fragiler und kraftvoller Stimmung mühelos hin und herpendelt. Toll! Zum Schluß folgt das cineastisch anmutende Say It Again. Schon von den ersten Klängen dieses Songs sieht man einen Roadmovie vor dem inneren Auge ablaufen. Der ungewöhnliche 3/4-Takt und die schwelgerischen Chorgesänge geben dem Song eine ganz besondere Würze, verträumte Parts wechseln sich mit hart rockenden Riffs ab. Ein wirklich gelungenes, fast schon progressives Stück!


Fazit
Die Black Mirrors zementieren mit Tomorrow Will Be Without Us weiter ihren Weg nach oben. Das Album sprüht nur so vor Energie, Abwechslungsreichtum und dem Drang, unbedingt in seiner vollen Pracht live auf der Bühne dargeboten zu werden. 8,5 / 10

Line Up
Marcella Di Troia – Gesang
Pierre Lateur- Gitarre, Gesang
Gino Capon – Bass, Gesang
Edouard Cabuy – Schlagzeug, Gesang

Tracklist
01. Snake Oil
02. Lost In Desert
03. Tomorrow Will Be Without Us
04. Hateful Hate, I’ll Kill You
05. Ode To My Unborn Child
06. Through The Eyes Of A Giant
07. Collapsology (Raise Your Voice) feat. Alain Johannes
08. Anthropocene
09. Tears To Share
10. Say It Again

Links
Facebook Black Mirrors
Webseite Black Mirrors


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