Vrajitor’s Tenebrarium – E.N.L.D. – Album Review

Vrajitor’s Tenebrarium – E.N.L.D.
Herkunft:
Finnland
Release:
15.09.2023
Label: Avantgarde Music
Dauer:
40:40
Genre:
Occult Progressive Rock


Normalerweise ist Vrajitor oder Juuso Peltola, wie er bürgerlich heißt, für okkulten Black Metal zuständig. Schließlich spielt der Multi Instrumentalist bei Argenthorns. Schon mit dem Projekt Warmoon Lord spielte er sich mit als Hauptverantwortlicher in den Vordergrund, auch wenn er hier ähnliche musikalische Pfade wie bei Argenthorns einschlägt. 

Wer jetzt bei dem Gedanken an Black Metal die Flucht ergriffen hat, sollte kehrt machen. Sein neuestes Projekt Vrajitor’s Tenebrarium schlägt, wie man anhand des Erstwerkes E.N.L.D. nun deutlich hören kann, komplett andere Pfade ein. 

Konzeptionell verbleibt Vrajitor in obskuren Horror- und Mysterythemen. Vor allem die Hingabe zu Horror- und Exploitationfilmen italienischer Bauart mit den entsprechende Soundtracks haben es ihm angetan. Wer sich dieses Konzept nun visuell vorstellt und sich die Arbeiten der Italo Progger Goblin sowie Jacula vor das geistige Auge führt, bekommt schon eine konkrete Vorstellung davon, was ihn hier erwartet.

Okkulter Italo Prog made in Finnland

Vor allem erstgenannte standen hörbar Pate, hier natürlich weniger muffig und glasklar produziert, was der Patina keineswegs schadet. Das Album ist fast vollständig instrumental gehalten. Ab und zu sinniert eine weibliche Erzählerstimme über schwarze Magie und Hexenwerke. Der Black Metal der anderen Projekte könnte weiter nicht entfernt sein. Hier wird progressive Rockmusik in Reinkultur dargeboten. Beruft man sich im Metal Umfeld oft auf die alten Opeth, scheinen hier ausdrücklich die aktuellen Opeth Pate zu stehen, die sich ihrerseits ja teilweise auch auf den Italo Retroprog berufen.

Wie in Exorcismus, das ihr HIER hören könnt. Dieser Song ist ein okkulte Werkschau inklusive Spinett Sounds und einer Kulisse, die auch einem Edgar Allen Poe hätte entstammen können.

Musikalisch bereitet mir E.N.L.D. sehr viel Freude. Die Rocksongs sind ansprechend und knackig dargeboten, aber auch die leisen, symphonischen Momente verfehlen ihre Wirkung nicht. Am besten im Dunkeln bei Kerzenlicht hören!


Fazit
Mit so einer exzellent konstruierten und dargebotenen Okkult Progressive Rock Platte macht sogar der Horror Spaß. Das Erstwerk E.N.L.D. ist großartig produziert, abwechslungsreich konzipiert und voller Gänsehautmomente. Gar keine Frage, 10 / 10

9,5

Line Up
Vrajitor – Konzept, alle Instrumente, Texte

Tracklist
01. Et Mors Pallida Venebit
02. Rubedo
03. Black Frog
04. Lucus Horribilem Atque Pestilentem
05. La Maledizione Della Fanciulla Alata
06. Venus In The Cloister
07. Volantes Castrum
08. Sanitarium Son
09. Pactum Ultra Sepulcrum
10. Exorcismus
11. Semper Victimas Vult

Links
Bandcamp Vrajitor’s Tenebrarium


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – King Satan – Occult Spiritual Anarchy
Empfehlung der Redaktion  Ross The Boss – Legacy Of Blood, Fire & Steel 
Album Review – Black Label Society – Doom Crew Inc.

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 6 Average: 5]