Void Of Animus – The Essence – Album Review

Void Of Animus – The Essence
Herkunft:
Augsburg / Deutschland
Release:
07.05.2023
Label:
Eigenrelease
Dauer:
43:23
Genre:
Alternative Metal / Melodic Hardcore 


Die Band Void Of Animus hat sich schon 2014 gegründet. Doch gut Ding will Weile haben und so erscheint mit The Essence erst dieses Jahr das Debüt der Süddeutschen Band.

Sie selber nennen ihren Sound Alternative Metal, was bei mir im Vorfeld Erwartungen in eine andere, seichtere Richtung weckte. Doch im Endeffekt haben sie wohl mit ihrer Definition recht, denn The Essence ist ein Gemisch aus allen harten Spielarten des Metals und angrenzender Genres.

Das Debüt verbindet harte Riffs, mitreißende Grooves und viele eingebrachte Melodien. Die Melodien treten besonders dann zu Tage, wenn die beiden Sänger René Müller und Matthias Behringer ihre Stimmen kreuzen. Während der Eine den rauen und extremen Gesangspart stellt, bringt Matthias den ruhigeren und melodischen Teil mit ein. Doch zusätzlich sind es die vielen kleinen Ideen mehr, die das erste Album von Void Of Animus so besonders machen.

Gefrustet, aber am Leben

Der Start HIER mit Alive! gelingt ideal. Der Song hat einen mitreißenden Groove und einen sich einbrennenden Titel. Die monströs aufspielende Rhythmusfraktion wird von den Riffs angeheizt. Sänger René schreit sich den Frust über Beziehungsprobleme aus dem Hals. Damit das alles nicht zu monoton rüberkommt, bringt sich der zweite Sänger als Gegenpol mit einer warmen Stimme ein. Auf der Bühne wird der Song sicher sofort zünden, die Melodien sind griffig und mitreißend.

Warum ich geschrieben habe, dass Void Of Animus noch mehr auf der Tasche haben als nur hart zu spielen, erfährt man beim folgenden Enjoy My Happy Ending. Die Band versteht es auch HIER ungewöhnliche Instrumente und Ideen scheinbar problemlos mit einzubinden. Ein geradezu orientalische Feeling verbindet sich mit Hardcore Riffs und wird im Refrain mit Melodien gekrönt.

Ruhig geht es auf The Essence nie zu, aber die melodischen Parts sorgen für viel Abwechslung. Das beste Beispiel dafür ist das verhalten startende A Place Called Home, zu welchem man im weiteren Verlauf einfach nur die Faust in die Luft recken möchte.

Hart und unverblümt

Beweisen wollen es uns die Fünf natürlich auch. Deshalb gibt es auch typische Vollbedienungssongs wie beim folgenden A Ruthless Serenade. Zu den frustigen und unverblümten Texten der Band kommen Riffs und Speedparts, die beim Publikum zu einem großen Kreisel vor der Bühne führen werden. Der Titel sagt es schon, dass Stab The Bitch heftig ausfällt. Dieser anfangs weiche und schlussendlich herbe Song hört sich nach einem schlimmen Beziehungsdrama an und wird musikalisch auch so umgesetzt.

Ich kann auf The Essence keinen schlechten Song ausmachen. Reshuffle the Cards und The Journey spielen geschickt mit Härte, Groove und Melodie. Auch wenn das Album langsam zu Ende geht, kann die Band noch einmal mit ungewöhnlichen Tönen bei Eclose überraschen. Der Start des Songs ist geradezu orientalisch-exotisch, was sich aber leider in der folgenden Heftigkeit nicht mehr wiederfindet. Ich könnte mich so daran gewöhnen!

One More Song ist dann leider der Abschied. Die Band legt noch einmal eine Mischung aus Hardcoregroove und Speedmetal hin. Wiederum überraschen uns Void Of Animus mit dem ungewöhnlichen und unüberhörbarem Einsatz eines Banjos, was zum letzten Mal mein Herz vor Freude hüpfen lässt.


Fazit
Void Of Animus
bringen auf ihren Debüt eine perfekte Mischung aus Härte, Melodie und Groove. Wie der Titel The Essence vorgibt, klingt das Album ausgereift, hat eine knallharte Produktion und überrascht mit vielen Ideen und streckenweise außergewöhnlicher Instrumentierung. 8,5 / 10

Line Up
René Müller – Gesang
Stefan Pschenitza – Gitarre
Johannes Schultheiß – Bass
Matthias Behringer – Gesang, Gitarre
Tobias Guggenmos – Schlagzeug

Tracklist
01. Alive!
02. Enjoy My Happy Ending
03. A Ruthless Serenade
04. A Place Called Home
05. Disconnect
06. Reshuffle the Cards
07. Stab that Bitch
08. The Journey
09. Eclose
10. One More Song

Links
Webseite Void Of Animus
Facebook Void Of Animus
Instagram Void Of Animus


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Enforced – War Remains
EP Review – Dead Will Walk – A New Day of Dawning
Live Review – 
Ice Nine Kills – Wurst Vacation Tour 2023

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 13 Average: 4.1]