The Picturebooks – The Major Minor Collective – Album Review

The Picturebooks – The Major Minor Collective
Herkunft:
Deutschland
Release:
03.09.21
Label: Century Media Records
Dauer:
43:13
Genre:
Hard Rock / Blues Rock 


Bereits als ich vor Monaten erfuhr, dass The Picturebooks ein Album mit Gastmusikern veröffentlichen werden, war ich begeistert, sind die beiden Jungs Fynn und Phillip für mich doch der Inbegriff des zeitgenössischen Rock made in Germany. Selten schafft es ein Duo so viel Spirit, Herz und Können in ihre Musik zu legen. Authentisch und die perfekte Symbiose von Stimme und Takt verkörpernd, begeistern die beiden nicht nur mich auch live. 

Trotzdem The Picturebooks mit diesem auf die Basis reduzierten Sud auch international äußerst erfolgreich sind, holten sie sich für The Major Minor Collective absolute Granaten mit ins Boot. Ob dies schlussendlich die Früchte der alles auf den Kopf stellenden Pandemie sind, die viele Bands in ungewöhnliche Kollaborationen zwingten, oder ob es immer schon ein still und heimliches Begehren der beiden war, ein Album in der Form zu gestalten und der Zwang von der Strasse zurück nach Hause zu kehren eine willkommene Fügung, bleibt offen. Jedenfalls schaffen The Picturebooks einen wahren Beweis für die Macht der Musik.

Man nehme 12 instrumentale Tracks und lasse Sänger die Lyrics dazu schreiben

Wer die beiden schon live gesehen hat, spürt diese leibhaftige Erdung der Jungs, das freundschaftliche Miteinander, das die beiden pflegen und den wertschätzenden Umgang, der unmittelbar auf die HörerInnen im Zuschauerraum über zu springen scheint. Genau jener Spirit muss es auch gewesen sein, der das Who is Who des aktuellen Rock-, Alternative- und Metal-Pantheons zusammentrieb.

Mit dem Opener Here´s to Magic featuring Dennis Lyxzén wird schon mal ein guter Start hingelegt! Hier lehnt sich der Sänger gegen den überaus strammen Beat des Tracks. Mann, geht die Nummer ab! Nichts anderes bei Corrina Corrina, die wie gemacht wurde für die Lyrics von Neil Fallon, den wir von Clutch nur allzugut kennen. Hört HIER einfach selbst und checkt den Track an! 

Dass Chris Robertson von Black Stone Cherry auch mit ins Boot geholt wurde, war irgendwie klar, tourten The Picturebooks doch schon mit BSC. Chris selbst sagt zum Beisteuern seiner Lyrics zum Song: “Was dabei herauskam, war eine therapeutische Sitzung mit Rock’n’Roll, Blues und einer ganzen Menge Wahrheit” Und das hört man mit jeder Zeile! 

Die wunderbare Elin Larsson darf nicht fehlen

Egal ob Beach Seduction mit Leah Wellbaum von Slothrust, Holy Ghost mit Jon Harvey von Monster Truck oder Too Soft To Live And Too Hard To Die mit der legendären Blues Pills Sängerin Elin Larsson. Alle treten in wunderbare Symbiose mit den Songs von The Picturebooks und steuern mit den eigenen Lyriks den letzten Schliff bei. 

So auch Lzzy Hale von Halestorm, die ihren Gastauftritt in Rebel als Straßenkarte zu sich selbst bezeichnet: “Dieses Projekt kam zu einem Zeitpunkt in mein Leben, als ich es wirklich brauchte. Das Schreiben dieser Texte war wie eine Straßenkarte, die mich zu dem zurückführt, was ich bin. Dieser Song ist mein Kriegsschrei. Die Instrumentalmusik war so inspirierend, dass die Melodie beim dritten Hören wie eine außerirdische Mischung aus all meinen Einflüssen heraussprudelte. Ich bin The Picturebooks so dankbar, dass sie mich in ihre Welt geholt und mir die Freiheit gegeben haben, meine persönliche Reise der Wiederentdeckung meiner selbst auszudrücken.HIER gehts zur “Hale”-schen Straßenkarte!

Growling von Ex-Kvelertak Erlend

Als Kvelertak Fan der ersten Stunde begeistert mich Multidimensional Violence mit meiner Lieblingseule Erlend Hjelvik besonders. Seine anziehenden Growls sind einfach Kracher!!

Doch auch Riders and Farmers, featuring die Franzosen Laurent Lacrouts und Mathieu Jourdain von Inspector Cluzo passen echt gut zu den Deutschen und kreiieren einen Doobie Brothers-esquen Song, der im Ohr bleibt.

Der Wechselgesang von Lisa Alley und Ian Graham in Blind Riders schafft eine legendäre Atmosphäre! Wahnsinn! Auch Again and Again und Song 12 reihen sich als Closer perfekt ein und schließen das Album. 


Fazit
Zwölf Songs mit Gastmusikern aus allen Genres und kein einziger Hänger, den man skippen möchte. Was will man mehr? Für mich gibt es für die sympathischen Jungs eine satte 10 / 10 für dieses Juwel! 
9,5

Line Up
Fynn Claus Grabke – Gesang, Gitarre
Philipp Mirtschink – Schlagzeug

Tracklist
01. Here’s to Magic (feat. Dennis Lyxzén [Refused]) 
02. Corrina Corrina (feat. Neil Fallon [Clutch]) 
03. Catch Me If You Can (feat. Chris Robertson [Black Stone Cherry]) 
04. Beach Seduction (feat. Leah Wellbaum [Slothrust])
05. Holy Ghost (feat. Jon Harvey [Monster Truck]) 
06. Too Soft To Live And Too Hard To Die (feat. Elin Larsson [Blues Pills]) 
07. Rebel (feat. Lzzy Hale [Halestorm]) 
08. Multidimensional Violence (feat. Erlend Hjelvik [HJELVIK, Ex-Kvelertak]) 
09. Riders and Farmers (feat. Laurent Lacrouts and Mathieu Jourdain [The Inspector Cluzo])
10. Blind Riders (feat. Lisa Alley and Ian Graham [The Well]) 
11. Again and Again 
12. Song 12

Links
Facebook The Picturebooks
Webseite The Picturebooks


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Osi and the Jupiter – Stave
Album Review – Wardruna – Kvitravn
Kolumne – Bands aus Exotistan, Teil 4: Honduras

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 8 Average: 5]