Temple Of The Fuzz Witch – Apotheosis – Album Review

Temple Of The Fuzz Witch – Apotheosis
Herkunft: Detroit / USA
Release: 05.04.2024
Label: Ripple Music
Dauer: 40:01
Genre: Occult / Blackened Doom


Es geht auf Ostern zu und das lockt die einen in die Kirche und die anderen ans böse Texte schreiben. Das US-Trio gehört zu letzter Fraktion und haut uns einen weiteren mächtig verzerrten Happen Blackened-Doom um die Ohren. Gestartet sind die Detroiter 2017 und neben einer Debüt-EP und einer Compilation ist Apotheosis nun schon das dritte volle Album.

Sowohl musikalisch als auch textlich lassen Temple Of The Fuzz Witch von Anfang an keine Zweifel aufkommen. Die unverhohlenen satanischen Lyrics treffen auf doomig schwere und wunderbar gezogene Riffs. Die Vocals werden uns mal beschwörend klar, dann wieder extrem als Growls präsentiert.

Es werden keine Gefangenen gemacht

Der Band gelingt es uns von Beginn an in eine Art Sog zu ziehen. Ist es anfangs mit A Call To Prey noch ein sich langsamer drehender schwarzer Wirbel, so wirkt Wight wie ein Tornado in Zeitlupe. Es bindet tödliche Riffs, kalkulierte Heavieness und auch schwarz-metallisches Gekeife ein.

Einen ersten faszinierend bösen Höhepunkt findet das Album jedoch bei Nephilim. Hier wird man wie von einer losrasenden Dampfmaschine an die Wand knallt. Es treffen Doom, Black Metal und rasende Death Metal Elemente aufeinander und machen den Song zu etwas Außergewöhnlichen, was nicht mehr zu toppen geht.

Größer, dunkler, schwerer

Nephilim ist der erste extreme Höhepunkt und kann nicht mehr maximiert werden. Deshalb greifen Temple Of The Fuzz Witch auf ihre Wurzeln und eine Handvoll Stoner bei Bow Down zurück. Der Song wirkt im Gefüge schon fast leicht verträglich, denn es folgt mit Sanguine eine weitere nächste Ramme. Wie eine Schlagbohrmaschine im Midtempo arbeitet sich der Song ratternd vorwärts und streut dunkelschwarze Breaks ein.

Ähnlich dem Muster bei Bow Down, dass zwischen unzerstörbare Brocken gesetzt wurde, folgt mit Cursed eine breitbeinige Nummer. Der Song, den ihr HIER hören könnt, bewegt sich zwischen mega-fuzzigen Gitarren und gewollt doomiger Sperrigkeit. Es ist auch weiterhin kein Licht erkennbar, denn Raze ist Doom mit klagendem Gesang. Es ist einfach unglaublich, was diese Band als Trio an Intensität erschafft.

Die Lossagung vom Licht

Eine Lossagung vom herkömmlichen Glauben bedeutet Apostate. Doch diese Abkehr ist keine musikalische Rückbesinnung ins Helle. Ganz im Gegenteil ist der Track wohl der sperrigste Klotz auf dem Album. Brachial und ohne Gnade weisen die Riffs ins Dunkle. Apostate ist eine fünf minütige Rifforgie, welche gewollt unkommerziell beeindruckt.

Wir sind mittlerweile auf dem Boden des Strudels angekommen. Fast ruhig erscheint es uns, während alles sich durch Ashes angeheizt um uns dreht. Noch einmal gibt es das ganze Programm aus fuzzigen, doomigen Riffs und temporären energetischen Ausbrüche, die auch mancher Black Metal Band gut zu Gesicht stehen würden.

Viele Metal Bands versuchen mit Getöse inhaltlich böse zu wirken, aber Temple Of The Fuzz Witch sind es wirklich. Zum Abschluss gibt es HIER mit Ashes noch das Finale zu hören.


Fazit
Temple Of The Fuzz Witch
erreichen eine extreme, musikalische Dunkelheit und das vom ersten Riff bis zum letzten garstigen Growl. Sehr selten werden so stimmige und hingebungsvolle Album geschaffen. Trotzdem ist bei Apotheosis Vorsicht angebracht, denn nicht jeder Metaller wird diesen garstigen Brocken bewältigt bekommen. 9 / 10

Line Up
Noah Bruner – Gesang, Gitarre, Synthesizer
Taylor Christian – Schlagzeug
Joe Peet – Bass

Tracklist
01. A Call To Prey
02. Wight
03. Nephilim
04. Bow Down
05. Sanguine
06. Cursed
07. Raze
08. Apostate
09. Ashes

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