Stöner – totally… – Album Review

Stöner – totally…
Herkunft:
USA
Release:
06.05.2022
Label: Heavy Psych Sounds
Dauer:
37:33
Genre:
Stoner Rock / Desert Rock


Foto Credit: Mario Lalli

Für alle, denen der Name Stöner nichts sagt, stelle ich die drei Herren des trockenen Wüstenrocks einmal vor. Brant Björk und Nick Oliveri musizierten schon als Teenager zusammen. Anfang der 1990er Jahre hinterließen sie erste große Spuren im Wüstenstaub als Mitbegründer der legendären Kuyss. Brant Bjork wirkte später bei Fu Manchu, während Nick Oliveri sich bei Queens Of The Stone Age weiter einen Namen machte. Beide waren auch bei Mondo Generator zusammen aktiv.

Schlussendlich fehlt noch Ryan Gut, der auch aus Kalifornien stammt und seine Laufbahn bei Hammerface startete. Er traf später auf Brant Bjork und ist seit 2015 Teil seiner Liveband. Es ist also eine alte Bekanntschaft vorhanden, als die drei Musiker zirka 2020 beschlossen unter dem etwas plakativen, aber eindeutigen Namen Stöner eine Band zu gründen. Ein Jahr später erschien das Debüt Stoners Rule, welches durchweg gute Kritiken einheimsen konnte. Nun liegt totally … als Nachfolgealbum vor und die Spannung könnte nicht größer sein.

Nur Salami oder doch lieber Pizza mit alles?

Die Pizza auf dem Cover findet rein optisch natürlich schon mal Gefallen, auch wenn da nur etwas Wurst und Käse als Belag ausgemacht werden kann. Zum Glück fällt totally… nicht ganz so eindimensional aus. Gleich der Opener Party March macht seinem Namen alle Ehre und marschiert zu staubtrockenen Gitarren straff los. Böllerndes, strafferes Tempo gibt es bei A Million Beers, das ordentlich reinhaut und live bestimmt richtig gut rüberkommt. Als Einstieg gibt es den Track HIER zu hören.

Dass die Bezeichnung Wüstenrocker nicht so von ungefähr kommt, beweisen uns Stöner bei Strawberry Creek (Dirty Feet). Brant Björk erzählt uns auch die Geschichte zum Song. In den Sommermonaten wird der Wüstenboden so heiß, dass den Bewohnern im Freien die Fußsohlen brennen. Deshalb flüchten sie in die kühleren Berge, hinauf nach Strawberry Creek. Dort finden sie etwas Abkühlung, aber haben immer noch die gleichen schmutzigen, staubigen Füße wie daheim. Ob man Hitze und Staub heraushört, könnt ihr HIER anhören.

Würzige Kräuter mit einem Schuss Tabasco

Zwar sind nur acht Songs für das Album angegeben, aber Space Dude & The Burn ist faktisch ein Doppelsong. Es ist ein wenig an den Song Tribe / Fly Girl vom Debütalbum angelehnt, kommt aber abgefahrener daher. Nach einem angenehm groovenden Space Dude gibt es eine Gitarrenimprovisation, die in einen zweiten experimentellen lockeren Teil namens The Burn übergeht. Zu hören sind abgefahrene Solis, Sprechgesang, Spaß an Improvisation und Livefeeling.

Besonders im zweiten Teil des Albums sprengen Stöner alle Erwartungshaltungen. Völlig durchgeknallt ist das Stöner Theme, welches live dem Proberaum entsprungen zu sein scheint. Dafür gibt es mit Turn it Around Now einen richtig klassischen Stoner Rocker. Wunderbar spielt sich die Band bei Driving Miss Lazy in Rage. Das abschließende Great American Sage ist dunkel, etwas schleppend. Es enthält eine längere Gitarrenimprovisation und Stöner ticken am Ende unter dem Einfluss des großen amerikanischen Salbei hörbar aus.


Fazit
Stöner
scheren sich einen Dreck um irgendwelche Erwartungen, sondern ballern ein staubiges und lockeres Album aus der Hüfte. Im Vergleich zum Vorgängeralbum klingt totally… spontaner und experimenteller. Staubtrockene 8 / 10

Line Up
Brant Björk – Gitarre, Gesang
Nick Oliveri – Bass, Gesang
Ryan Gut – Schlagzeug

Tracklist
01. Party March
02. A Million Beers
03. Strawberry Creek (Dirty Feet)
04. Spacedude & The Burn
05. Stöner Theme
06. Turn It Around Now
07. Driving Miss Lazy
08. Great American Sage

Links
Facebook Stöner
Instagram Stöner
Webseite Stöner


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