Sortilège – Apocalypso – Album Review

Sortilège – Apocalypso
Herkunft:
Frankreich
Release:
03.03.2023
Label: Season of Mist
Dauer:
43:35
Genre:
Heavy Metal


Wenn von einem neuen Album der Band Sortilège die Rede ist, dann muss man sich mittlerweile fragen, um welchen aktuellen Ableger es sich dabei handelt. So wie sich die Band Mitte der 1980ern Jahre verstritt und auseinanderlief, so ging die Band auch vor zwei Jahren nach Streitigkeiten wieder getrennte Wege.

Leider beanspruchen beide Gruppierungen den Bandnamen, was weitere Erläuterungen unumgänglich macht. Apocalypso ist das neue Album des originalen Sortilège Sängers Christian Augustin. Dieser hatte mit seinen neuen Mannen vor zwei Jahren bereits das Album Phoenix veröffentlicht. Enthalten waren damals zwölf neu eingespielte Klassiker der Bandgeschichte getoppt von zwei neuen Tracks.

Mal schnell, mal dunkel

Sortilège versuchen auf Apocalypso nicht sich selbst zu kopieren, sondern kreieren ein frisch wirkendes Album. Ein wichtiges Trademark der Truppe ist die Beibehaltung der französischen Sprache. Doch man muss die französische Sprache nicht unbedingt sprechen, um zu verstehen, dass sich die Lyriks hauptsächlich um mystische Wesen und die Sagenwelt drehen.

Dabei gibt es mal ordentlich schnelle Stücke wie den Opener Poseidon, aber auch dunkle und heavy Stampfer wie das folgende Attila. Bei diesem Track und dem späteren La parade des centaures holen sich Sortilège Unterstützung von Stéphane Buriez. Er ist Mitbegründer, Sänger und Gitarrist der ersten französischen Death Metal Band Loudblast und mittlerweile eine Legende. Trotz der harten Referenz fügen sich beide Songs perfekt in das Gesamtbild des Albums.

Hinter den Toren Babylons

Doch wir dürfen meinen Lieblingstrack des Albums nicht übergehen. Dabei handelt es sich um das epische und dunkle Stück Derrière les portes de Babylone, das ihr HIER anhören könnt. Neben der stampfenden Härte ist es auch die Größe der Melodie des Refrain und die orientalische Färbung durch das Mitwirken der tunesischen Band Myrath. Gerade der auf arabisch gesungene Part vermittelt ein exotisches Flair, welches den Song zum Highlight des Albums machen.

Im weiteren Verlauf werden mit dem galoppierenden Walkyrie und dem dramatische Encore un jour alle möglichen Schattierungen des Metal abgedeckt. Dagegen spielen die beiden schnellen und kurzen Tracks Trahison und Vampire zwar auf hohem Niveau, aber können dem bisher gespielten keine neuen Facetten mehr hinzufügen.

Der Engel der Apokalypse

Wie so oft kommt der ganz große Brocken zum Schluss. Mit Unterstützung vom Keyboarder Kevin Codfert von Adagio schlägt die Stunde des überlangen Titelsongs. Apocalypso lebt vom dramatischen Gesang, welcher im späteren Verlauf durch den Soloauftritt der Gitarre ergänzt wird.

Langsam und geradezu theatralisch erklingen dazu kriegerisches, martialisches Trommelspiel. Zusammen mit den epischen Keyboardteppischen bilden sie die Basis auf der Christian Augustin all seine Klasse zum Besten gibt. Er singt mit kräftiger Stimme und wirkt dabei wie der Engel, welcher uns das nahe Ende und damit unseren Untergang verkündet.


Fazit
Sortilège spielen auf Apocalypso gekonnt mit vielen Schattierungen des Metal. Dabei ist es egal, ob es lupenreine Power Metal Tracks sind, die Songs ein orientalisches Flair besitzen oder aber eine düstere, schleppende Dramatik erklingt. Alles wird veredelt von der umwerfenden Stimme von Christian Augustin. 8,5 / 10

Line Up
Christian Zouille Augustin – Gesang
Sébastien Shag Bonnet – Bass
Clément Rouxel – Schlagzeug
Olivier Spitzer – Gitarre
Bruno Ramos – Gitarre

Tracklist
01. Poseidon
02. Attila (feat. Stéphane Buriez)
03. Derrière les portes de Babylone (feat. Myrath)
04. Le sacre du sorcier
05. La parade des centaures (feat. Stéphane Buriez)
06. Walkyrie
07. Encore un jour
08. Trahison
09. Vampire
10. Apocalypso (feat. Kevin Codfert)

Links
Webseite Sortilège
Facebook Sortilège
Instagram Sortilège


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