Solbrud – IIII – Album Review

Solbrud – IIII
Herkunft: Dänemark
Release: 02.02.2024
Label: Vendetta Records
Dauer: 01:34:13
Genre: Atmospheric Black Metal


Foto Credit: C-Adrian

Wir schreiben das Jahr 2021, Corona ist allgegenwertig zu spüren, kaum Live-Konzert, jeder fragt sich wie es weitergehen soll? Um die Gier nach Konzerten zu stillen, werfen die Black Metaller aus Dänermark den rettenden Anker. Sie veröffentlichen ein Live-Album, welches seines Gleichen sucht.

Levende i brønshøj vandtårn steckte voller Authentizität und Kraft, wie ich es selten in Live Alben wiederfinde. Zu meiner Schande, bin ich erst durch dieses Album auf die Dänen aufmerksam geworden und verpasste zuvor drei Meisterwerke der Black Metal Kunst. Heute steht ihr viertes Album parat und wählen damit einen interessanten Weg, der für mich jegliche Grenzen des Songwritings in diesem Genre sprengt. 

Genialität vor Egoismus

Was ich genau damit meine? Die Jungs aus Kopenhagen haben das Songwriting an IIII durch vier geteilt und jeder Musiker findet auf diesen epischen 94 Minuten statt, jeder spielt mit seinen Einflüssen und genau so nimmt man auch das Album war. Eine Kollektionen von atmosphärischen Klängen, die zu einer sphärischen Einheit verschmilzt. Kann man sagen, dass dieser Epos, der thematisch auf die vier Elemente eingeht, zu lang ist? Niemals, von der ersten bis zur letzten Sekunde lässt dich dieses Meisterwerk nicht mehr los. 

Die Grundelemente als Anker 

Kilometer hohe Gitarrenwände spielen malerische Melodien, die sich wie eine warme Decke um einen legt und damit der Wohlfühlfaktor allzu hoch ist, lassen es die Dänen eiskalten Black Metal regnen. Ein sogenanntes musikalisches Kneippbad für alle Genre Anhänger.

Das Album steht dafür, wofür ich den modernen Black Metal liebe: Für Vielfalt im Songwriting und die besondere Art an dieses Album heranzugehen, lässt außergewöhnliche Songs wie zum Beispiel das epische Tåge, übersetzt Nebel, entstehen. HIER könnt ihr euch vom Nebel umhüllen lassen. Solbrud schaffen es dich mit jedem Track in den Bann zu ziehen und überraschen auch mit neuer Spielweise.

Vier mal Vier

So jonglieren sie mit Classic-Rock Elementen oder klassischen Gitarren, wie im lässigen Epos Sjæleskrig der eine aufreizende Langsamkeit besitzt und in mir Erinnerungen an ein Stück von Selim Lemouchi weckt.

Dann wiederum überzeugen sie mit Black Metal, der dir das Blut in den Adern gefriert. Aske ist da gleich an erster Stelle zu nennen. Zusätzlich packen sie noch einen oben drauf und schieben zwischen dem thematischen Konzept noch ein vierteiliges musikalisches Konzept ein.

Das vierteilige Når Solen Brydes erinnert mich an alte Herunar zu Sol Glanzeiten und trifft genau meinen Nerven. Es baut intelligent aufeinander auf und hätte im Endeffekt auch ein gewaltiger Song sein können. Meine tiefe Verneigung vor so einer Kreativität. Soundtechnisch wurde alles von Flemming Rasmussen veredelt. Was muss ich dazu noch viel sagen? Großes Tennis!


Fazit
Verdammt, 2024 fängt einfach nur fantastisch an und ich hab Stunden verbracht mir zu überlegen, ob ich jetzt schon die Höchstpunktzahl ziehen sollte? Aber was Solbrud hier veranstalten lässt mir einfach keine andere Wahl. IIII steht für mich für Ausgeglichenheit, Schönheit und den perfekten atmosphärischen Black Metal. 10 / 10

9,5
Line Up
David Hernan – Gesang, Gitarre
Adrian Utzon Dietz – Gitarre
Tobias Hjorth Pedersen – Bass
Troels Hjorth Pedersen – Schlagzeug


Tracklist

01. Hvile 
02. Tåge 
03. Når Solen Brydes Del I – En Undring Vækkes I Mit Sind 
04. Når Solen Brydes Del II – Mod Afgrundens Flammehav 
05. Når Solen Brydes Del III – For Evigt, For Altid, Forandret 
06. Når Solen Brydes Del IIII – En Ny Tid For Mig Står 
07. Ædelråd 
08. Sjæleskrig 
09. En Ild Som Tusind Sole 
10. Aske 
11. Postludium 

Links
Facebook Solbrud
Instagram Solbrud
Bandcamp Solbrud


Außerdem auf Soundmagnet.eu
EP Review – Sodom – 1982
Album Review – Sovereign – Altered Realities

Kolumne – Alt und Neu aus meinem Plattenschrank – Crippled Black Phoenix

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 5 Average: 5]