Saint City Orchestra – Unified – Album Review

Saint City Orchestra – Unified
Herkunft:
Schweiz
Release:
17.09.2021
Label: 36zwei Entertainment GmbH
Dauer:
41:35
Genre: 
Irish Folk Rock


Foto Credit: Daniel Hofer

Die schweizerische Irish Folk Band Saint City Orchestra, die sich beinahe zufällig 2013 nach einem Fussballspiel gründete, ist bekannt für tiefgründige Gute-Laune Musik. Bisher spielten sie schon über 150 Konzerte und erfreuen sich großer Beliebtheit in der Schweiz und dem nahen Ausland.

Nach ihrem 2018 sehr erfolgreichen Debütalbum Chaos meldet sich die Band nun mit neuer Musik zurück. Mit ihrem zweiten Album Unified wollen sie nun an ihren Erfolg anknüpfen und liefern erneut ein tiefgründiges doch Lebensfreude ausstrahlendes Werk.

Dankeshymnen und ernste Themen

Beim ersten Hören habe ich das Album zunächst grundlegend falsch eingeschätzt. Das liegt zum Teil daran, dass ich mich bisher selten tiefer mit Irish Folk beschäftigt habe. Doch als ich mich dann drauf einließ und die Musik aus einem anderen Blickwinkel betrachtete, konnte ich deutlich feststellen wie wenig es sich nur ums Biertinken und Party machen dreht.

Mit der ersten Singleauskopplung To your Honour beweist die Band, dass man sich auch mit sehr fröhlich klingender Folk Musik durchaus ernsteren Themen widmen kann. Wie hier und auch in anderen Songs, ist das Album geprägt von der momentan herrschenden Situation und wie wichtig es ist sich nicht unterkriegen zu lassen und gemeinsam weiterzumachen. Vor allem dieser Song richtet sich explizit an die Menschen, die während dieser Zeit so Großes geleistet haben und das spürt man deutlich in dieser Dankeshymne. Wenn ihr euch selbst überzeugen wollt, geht es HIER zum offiziellen Musikvideo.

Besonders hervorzuheben ist auch der Titelsong Unified, welcher die ganze Leidenschaft der Band widerspiegelt. Sensationell musikalisch inszeniert beschreibt der Song die Einheitlichkeit der Menschen und schreit nach einem Wir-Gefühl. Ich finde diesen Gedanken hat die Band hier sehr gut verarbeitet und einen sehr guten Song geschaffen, welcher zum Nachdenken anregt.

Sehr schöne Klangbilder

Aber nicht nur textlich hat es die Band drauf, denn auch musikalisch liefern sie immer wieder und durchdachte und umgesetzte Klangwelten. Diese unterstreichen jeden einzelnen Song und machen aus ihm etwas Besonderes. Dazu nutzen verschiedenste Instrumente aus dem Folk-Bereich und kombinieren sie zur Perfektion.

Ich finde den Song Chaos in my Brain kann man hier einmal als gutes Beispiel nennen. Neben dem typischen Takt spielt hier die Violine eine ganz besondere Rolle. Ich muss das deshalb hervorheben, da ich ein absoluter Fan von Streichern in Musik bin. Daher, der Einsatz der Streicher hier sehr gut gelungen ist!

Auch in Burn gefällt mir die musikalische Umsetzung besonders gut. Neben Streichern kommt hier auch eine Ziehharmonika zum Einsatz. Beides im Zusammenspiel klingt hier einfach wunderschön und untermalt das Werk im besonderen Maße.

Harmonierender Gesang und eingängige Refrains

Auch auf die Art des Gesangs auf diesem Album möchte ich einmal näher eingehen, denn er ist einfach genau für dieses Genre geschaffen. Außerdem versteht sich Sandro Schmid darin, seiner Stimme die nötige Leidenschaft und das Gefühl für Musik zu verleihen.

Wie viel Gefühl in dem Album steckt zeigt der Song Fragile and Pure, welcher sich auch generell etwas von den anderen Songs auf dem Album abhebt. Hier liefern Saint City Orchetra einen eher langsamen, dennoch harmonischen Song der unter die Haut geht. Auch gesanglich steckt der Sänger hier sein ganzes Herzblut rein, was das Stück definitiv zu einem Highlight des Albums macht.

Das Stück Small World vereint alle Aspekte in einem musikalischen Meisterwerk. Sowohl Leidenschaft, musikalisch perfekte Soundbilder, als auch gut harmonierender Gesang stehen für diesen Song. Außerdem regt der Refrain wie schon in anderen Stücken des Albums zum Mitsingen und Tanzen an.

Guter Albumabschluss und Bonus

Das Album ist durch und durch großartig und das von Anfang bis Ende. Man merkt einfach mit jedem einzelnen Song wie sehr die Band ihren Stil und ihr Genre lebt. Genau das macht dieses Werk auch so authentisch und daher überrascht es auch nicht, dass man hier einen passenden Albumabschluss abliefert.

Mit The Master and the Fool und The wrong Side of the Track schließt die Band das Album mit zwei eingängigen und gut umgesetzten Songs ab, welche definitiv zu gefallen wissen. Temporeich und rhythmisch sind sie für jeden Hörer ein Muss.

Abschließend bietet Saint City Orchestra noch zwei Songs vom Debütalbum in einer Remasterd Version an, welche meiner Meinung nach auch sehr gut gelungen sind.


Fazit
Das Album Unified kann sich definitiv sehen lassen und nimmt alle positiven Gefühle des Vorgängers mit. Also mich hat das Werk auf jeden Fall überzeugt und ich freue mich auf mehr. Da mir das Hören sehr viel Spaß gemacht hat, gebe ich dem Album eine 9,5 / 10

9,5

Line Up
Sandro Schmid – Gesang, Gitarre, Tamborin
Mäsi Eigenmann – Gesang, Gitarre, Cajón, Mandoline, Schlagzeug
Jérome Graf – Bass, Kontrabass
Gabriel Eschenmoser – Akkordeon

Tracklist
01. To Your Honour
02. Hey Roar You Bastards
03. Unified
04. Suicide Bobby
05. Chaos In My Brain
06. Burn
07. Fragile And Pure
08. Small World
09. 
The Master And The Fool
10. The Wrong Side Of The Track
11. A Toast 2.0
12. Saint City My Pride 2.0

Links
Facebook Saint City Orchestra
Webseite Saint City Orchestra


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Osi and the Jupiter – Stave
Album Review – Thyrfing – Vanagandr
Interview – Existent, Nachgefragt bei Marcel Dummer 

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 1 Average: 5]