Kajgūn – Daogoad – Album Review

Kajgūn – Daogoad
Herkunft:
Budapest / Ungarn
Release:
11.02.2022
Label:
Eigenverlag
Dauer:
42:29
Genre:
Psychedelic Jazz Metal


Foto Credit: Péter Szalontai

Das Bandprojekt Kajgūn aus Budapest ist recht neu, haben die vier Musiker aus Ungarn doch erst im für Musiker schwierigem Jahr 2020 ihre Debüt EP Maorey veröffentlicht und konnten diese im letzten Jahr auf dem nordungarischen Fekete Zaj Festival auf ihrem ersten Konzert vorstellen. Nun geht das Psychedelic Jazz Metal Qartett mit ihrem ersten Vollzeitplayer Daogoad an den Start. Dieser wird zunächst digital veröffentlicht. Eine spätere Veröffentlichung auf handfesten Musikträgern ist dabei nicht ausgeschlossen.

Ein Kernelement von Kajgūn ist, dass sie ihre Songs komplett improvisieren und live im Studio einspielen. So ist jeder der vier langen Songs auf Daogoad sozusagen ein Einzelstück und wird so, wie der Hörer ihn vorfindet, einmalig gespielt. Und darin liegt ein besonderer Reiz, denn Abwechslung wird groß geschrieben!

Bedrohlich abwechslungsreiche Klangkulisse

Es finden sich sowohl fern- als auch nahöstliche musikalische Elemente in Daogoad. Mit allerlei Windinstrumenten, Violinen, sowie scharf phrasierenden Saxophonen und natürlich Synthesizer wird eine bunte Klangkulisse aufgebaut. Diese ist melodisch nicht von dieser Welt und dennoch rhythmisch bodenständig und erdig, was durch die zeitweise derbe bratzenden Gitarren noch verstärkt wird.

HIER kannst du Zeuge dieser sehr psychedelischen Darbietungen werden. Die vier Tracks auf Daogoad werden als Live Studio Session eindrücklich serviert. Es macht große Freude, den Akteuren auf ihrem langwierigen, vielleicht auch zähen und beschwerlichen Weg beizuwohnen und die rauhen Instrumental Improvisationen in sich aufzusaugen. Und das, obwohl die Songstrukturen zeitweise schwierig zu durchdringen sind.

Dicht bepackter Impro Jazz Metal

Kajgūn agieren recht eigenständig und geben ihrem Jazz Metal eine postrockige Note. Obwohl die Produktion sehr dicht ist, schafft sie es dennoch Atmosphäre zu vermitteln und den musikalischen Mitteln ihren Raum zu geben. Gerade auch fernöstliche Elemente werden in Daogoad geschickt platziert, was durch das Artwork noch verstärkt wird. Auch wenn das Banner Psychedelic es vielleicht vermuten lässt, so ist Daogoad keineswegs entspannt trippy. Der Hörer wird hier über LP Länge voll gefordert. Und das macht den großen Reiz aus.


Fazit
Dem ersten Vollzeitalbum Daogoad der ungarischen Jazz Metaller Kajgūn sollten Interessenten extravaganter Jazz Metal Klänge mit einem Schuss Psychedelic unbedingt eine Chance geben. Sie bekommen ein wunderbar vielfältiges und dichtes Werk geboten. 9,5 / 10

9,5

Line Up
Balázs Söptei – Gitarren
Győző Mesterházy – Schlagzeug
András Czimmermann – Saxophon, Wind Instrumente, Synthesizer
Ádám Tóth – Theremin, E-Violine und Effekte

Tracklist
01. Maorey Suh Raawb
02. Dhao Neyr Kouxmala
03. Ptahfraw Nowmuuz
04. Alaiyenna

Links
Facebook Kajgūn
Bandcamp Kajgūn


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