Atrium Noctis – Atrium Noctis – Album Review

Atrium Noctis – Atrium Noctis
Herkunft:
Köln / Deutschland
Release:
22.02.2022
Label:
Independent
Dauer:
01:00:04
Genre:
Symphonic Dark / Black Metal


Atrium Noctis-BandAtrium Noctis beschenken sich und ihre Fans zum 20-jährigen Bandjubiläum mit ihrem fünften Studioalbum. Wobei das selbstbetitelte Werk aber kein Album im klassischen Sinne ist. Es enthält nämlich neu aufgenommene Versionen der besten Songs der Kölner Band, die außerdem für drei Gitarren umarrangiert wurden.

Die Combo wurde in der Vergangenheit des öfteren zu Recht mit Bands wie Dimmu Borgir, Graveworm und Stormlord verglichen. Allerdings haben die Kölner im Laufe der Zeit ihren ganz eigenen Stil entwickelt. Das liegt auch daran, dass studierte Musiker und eine Sängerin mit klassischer Ausbildung bei Atrium Noctis aktiv sind. Heutzutage spielt die Band am ehesten einen Mix aus symphonischem Dark Metal, Black Metal und Pagan Metal.

Alte Songs, gefüllt mit neuem Leben

Die Songs wurden im Gernhart Studio von Martin Buchwalter neu eingespielt, der bereits bekannte Bands wie Destruction und Suidakra betreut hat. Diese Frischzellenkur mitsamt Mix und Mastering haben den Liedern hörbar gut getan, denn die neun Lieder schallen allesamt glasklar und drückend aus den Boxen. Zudem hat das Um-Arrangieren für drei Gitarren der Band mehr melodische Möglichkeiten geboten, was in einem dynamischeren Klangbild resultiert ist.

Besonders deutlich wird das im Song Ikarus. Die Nummer kombiniert ein atmosphärisches Intro mit düsteren Keyboard-Sounds, rasenden Riffs sowie einer griffigen Hookline. Über allem thronen dabei die hasserfüllten Screams und Growls von Sänger Hein, der sein Handwerk perfekt beherrscht und stimmlich sehr variabel agieren kann.

Dunkelheit aus Kölle

Insgesamt betrachtet setzen Atrium Noctis vor allem auf eine Kombination von rasenden Passagen und Midtempo-Rhythmen, die vom stets präsenten Keyboard zusammengehalten werden. Im Song Home kommt diese Art des Songwritings besonders gut zum Vorschein.

Nach dem Intermezzo Ancient Whispers ändert die Band ihr Konzept ein wenig und zeigt ihren Hang zum melodiebetonten Pagan Metal, ohne dabei ihre schwarzmetallischen Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Die Nacht des Falken und Zerberons Erwachen sind Songs, die man eher einer nordeuropäischen Combo zutrauen würde als einer Formation aus Köln.

Das Wechselspiel aus Melodie, Atmosphäre und nordisch-heidnischer Wut sorgt dafür, dass das Album trotz einer Stunde Spielzeit nicht langweilig wird. Im Gegenteil, Fans von symphonisch-aggressiver Kammermusik im Düsterheimer-Stil werden bestens bedient. Bleibt nur noch die Frage, wieso die Band nicht schon längst einen lukrativen Deal mit einem Major Label an Land gezogen hat.


Fazit
Atrium Noctis machen sehr vieles richtig. Ihr symphonisch-düsteres Klangbild schlägt eine Brücke zwischen Raserei und Atmosphäre, die zwar an nordische Klänge der 2000er Jahre erinnert, dabei aber weder bemüht noch verkrampft retrospektiv wirkt. Hier sind talentierte Musiker am Werk, die sich nicht für Trends interessieren und zeitlosen, düsteren Metal erschaffen, der sich auch international nicht vor der Konkurrenz zu verstecken braucht. 8 / 10

Studio Line Up
Hein – Gesang
Uhtred – Gitarre
Rhadamanthys – Gitarre
Sturm – Gitarre
Hydra Gorgonia – Keyboard, Gitarre

Aktuelles Line Up
Hein – Gesang
Rhadamanthys – Gitarre
Hydra Gorgonia – Keyboard
El Loco Lobo – Schlagzeug

Tracklist
01. Snow On Thy Epitaph
02. Azazel
03. Ikarus
04. Home
05. Ancient Whispers
06. Die Nacht des Falken
07. Zerberons Erwachen
08. RIP III
09. Spuren eines Wolfes

Links
Facebook Atrium Noctis
Instagram Atrium Noctis


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