Evil Warriors – Schattenbringer – EP Review

Evil Warriors – Schattenbringer
Herkunft:
Deutschland
Release:
20.07.2020
Label:
Into Endless Chaos Records
Dauer:
44:58
Genre:
Black Metal


Evil Warriors BandfotoDie Evil Warriors aus Leipzig haben mit Schattenbringer eine EP in Albumlänge herausgebracht. Wie das funktioniert? Drei “richtige” Songs und ein 22 Minuten langer Ambient Noise Track.

Die EP ist die erste Veröffentlichung der Band seit ihrem Album Fall from Reality aus dem Jahr 2018. Die Musik ist ganz klar von frühen, norwegischen Black Metal Werken beeinflusst. Das bedeutet: Der Sound der EP ist kalt, aber auch immer ein bisschen dreckig.

Beim ersten Song, Fliege, fühlt man sich schnell an alte Mayhem erinnert. Klirrende Gitarrenriffs und die Schreie von Sänger Beast schaffen eine hysterische Atmosphäre, die nur wenige Verschnaufpausen bietet. Die Zielgruppe sind eindeutig Oldschool-Puristen. Klare Hooklines oder andere Elemente, die den Sound etwas eingängiger machen, sucht man vergebens. Den Song gibt es HIER zu finden.

Lied Nummer Zwei, Wahrheit, ist mit circa neun Minuten sehr lange ausgefallen. Hier hat die Band zumindest kleinere Tempowechsel eingebaut, die Übergänge zwischen Raserei und (nur sehr leicht angezogener) Handbremse sind fließend. Gemeinsam mit dem spärlich eingesetzten Gesang wird dadurch eine bedrohliche Atmosphäre erzeugt, die durch ihre Monotonie aber schnell ihren Reiz verliert.

Die nächste Nummer ist der Titel-Track der EP, Schattenbringer. Darin werden flirrende Riffs und kurze, melodische Anflüge aneinander gereiht. Dazwischen gibt es stimmungsvolle Gitarren-Intermezzos zu hören. Die Musik spricht für sich und benötigt ebenfalls nur wenig Gesang. Dadurch wird das Lied zum atmosphärischsten Song des Albums.

Das letzte Lied, dass keinen Namen trägt, hat mit Metal wenig zu tun. Es ist eine Art Ambient Noise, bei dem 22 Minuten lang bedrohliche Töne abgespielt werden. Das hat etwas von Horror-Soundtrack und hätte gerne etwas kürzer ausfallen können.


Fazit
Schattenbringer von Evil Warriors ist eine Huldigung an die Ursprünge des Black Metal, für Spielereien oder einprägsame Melodien ist kein Platz. Wer alten Mayhem oder Gorgoroth etwas abgewinnen kann, wird mit der EP seine Freude haben. Alle anderen hingegen dürften damit eher weniger anfangen können.
Die Band erfindet das Genre nicht neu, wirkt aber auch nicht wie ein billiger Abklatsch der Szene-Größen. Das ist mir 6,5 / 10 wert. Black Metal Puristen würden die EP bestimmt höher bewerten – und genau dieser Zielgruppe sei diese Platte auch wärmstens empfohlen.

Line Up
Beast – Gitarre, Gesang
Alastor – Bass
Exesor – Schlagzeug

Tracklist
01. Fliege
02. Wahrheit
03. Schattenbringer
04. –

Links
Facebook Evil Warriors
Bandcamp Evil Warriors


Außerdem auf Soundmagnet.eu:
Album Review – Lantern – Dimensions
Interview – Nachgefragt bei Deimon von Tristwood
Kolumne – Brauchen wir Re-Recordings?

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 5 Average: 5]