Casket – Urn – EP Review

Casket – Urn
Herkunft:
Deutschland
Release:
04.06.2021
Label: Neckbreaker Records
Dauer:
33:36
Genre:
Death Metal

Foto Credit Martin Kramer

Wir schreiben das Jahr 1990, Deutschland wird Fußball Weltmeister und der Death Metal entwächst so langsam seinen Kinderschuhen und bereitet sich auf seine wilde Teenager Zeit vor. In diesem Jahr gründeten sich auch Casket, ein infernalisches Trio aus dem beschaulichen Reutlingen, die mit Ihren Demos Anfang der 1990er den brutalen Death Metal im deutschen Underground salonfähig gemacht haben. Nach einer längeren Pause feierten die drei 2008 ihr Comeback und kredenzen uns jetzt mit Urn eine saftige EP.

Klassischer Todesblei aus der Schwäbischen Alb

Wer auf rohen, ehrlichen Death Metal mit tiefen Growls steht, ist bei den Baden-Württembergern genau an der richtigen Stellen. Schon im Opener Bombing Graves sind die schlagenden Attribute der Band zu erkennen. Hier wird gebolzt ohne Unterlass, tiefer kann man die Gitarren nicht stimmen und der groovige Rhythmus lädt zur Moshpit-Polka ein. Getreu dem Motto Mozarts: Der Bass muss richtig ficken!

Songs zum niederknien..

Frontmann Schorsch holt seine Growls so richtig aus den Untiefen seines Körpers heraus und er verzichtet, so wie die ganze Band, auf jegliche musikalischen Experimente. Hier und da erwischt man den Gitarrero dabei, wie technische Finessen eingebaut werden, welche zum Beispiel im Basskiller To Seperate The Flesh From The Bone in Form von ausgefeilten Riffs und orientalisch angehauchte Gitarrenklänge zum Vorschein kommen. Hervorheben möchte ich hier auch das Hit verdächtige Riffmonster Amnesia, das trotz seiner Rohheit wahnsinnig gut ins Ohr geht und nicht einfach nur Stumpf klingt.

Die ganze EP beinhaltet fünf knallharte Death Metal Tracks, die dir ganz geschmeidig einen Kinnhaken geben und durch eine rohe, aber satte Produktion überzeugt. Der Gesang könnte allerdings einen Ticken lauter sein. Als Obolus gibt es noch drei Live-Tracks vom 2019er Gig auf dem Piece of Loin Festival in Reutlingen oben drauf. Somit bekommt der altgediente Death Metal Fan, was sein Herz begehrt.


Fazit
Casket
hauen mit Urn gewaltig auf den Putz und ist eine lückenlose Fortsetzung seiner gnadenlosen Vorgänger. Wir bekommen fünf wuchtig-erbarmungslose Death Metal Brecher zu hören, von denen ein gewisses Suchtpotential ausgeht. Das Album steht für waschechte Todesblei Leidenschaft und erhält dafür 9 / 10.

Line Up
Schorsch – Gesang/Gitarre
Susi – Bass
Marinko – Schlagzeug

Tracklist
01. Bombing Graves

02. The Rope
03. Amnesia
04. To Separate The Flesh From The Bone
05. Final Predicament
06. Onwards To Destruction (live)
07. Kill The Red Lamb (live)
08. Faces Of The Dead (live)

Links
Webseite Casket 
Facebook Casket
Bandcamp Casket


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