Brainstorm – Wall Of Skulls – Album Review

Brainstorm – Wall Of Skulls
Herkunft:
Baden-Württemberg / Deutschland
Release:
17.09.2021
Label: AFM Records
Dauer:
44:36
Genre:
Power Metal


Brainstorm-Band
Foto Credit: Alex Kuehr

Kaum eine Band würde sagen, dass die Corona-Pandemie etwas Gutes an sich hat. Außer die deutschen Power Metaller von Brainstorm, deren neues Album Wall Of Skulls gewissermaßen davon profitiert hat.

“Es mag paradox klingen, aber durch die Corona-bedingten
Tourabsagen und die veränderten Terminvorgaben hatte ich während der Produktion von Wall Of Skulls die Zeit, Dinge, mit denen ich nicht vollends zufrieden war, zurückzustellen oder sogar noch einmal von vorne zu beginnen”, erzählt Sänger Andy B. Franck. Er hat deshalb viele Aufnahmen gelöscht und nochmal neu gemacht, um das Optimum aus der Scheibe herauszuholen. Eine sehr gute Art die Zwangspause zu nutzen, wie wir finden. Das Resultat ist das bis dato wohl geradlinigste Album der Band.

Power Metal wie aus dem Lehrbuch

Brainstorm haben offensichtlich schwere Geschütze aufgefahren, denn die Songs am Album balancieren allesamt zwischen eingängigen Melodien, hymnischen Refrains und straighten Gitarrenriffs. Damit erfinden die Deutschen ihr Genre zwar nicht neu, aber sie liefern spannende und abwechslungsreiche Lieder auf konstant hohem Niveau. Teutonische Rock- und Metal-Fans dürfen sich außerdem über zwei bekannte Gastsänger freuen, nämlich Peavy Wagner von Rage und Seeb Levermann von Orden Ogan. Ein Novum in der Geschichte von Brainstorm.

Bereits der erste Song Where Ravens Fly wird eingefleischte Genre-Fans in gute Laune versetzen. Die Gitarristen und auch die Rhythmusfraktion ballern dahin, dass es eine wahre Freude ist. Außer Andy B. Franck erhebt seine Stimme, denn in diesen Momenten schaltet die Band auf “Epic Mode” um und setzt dem Hörer einen hartnäckigen Ohrwurm ins Unterbewusstsein. Das Video dazu findest du HIER.

Zwischen Explosionen und Spätzündungen

Im weiteren Verlauf des Albums wechseln sich härtere und ruhigere Songs ab, wobei auch Anflüge von Balladen natürlich nicht fehlen dürfen. Brainstorm schaffen dabei etwas, das nur wenigen Bands gelingt: Sie ziehen ihr Songwriting-Konzept konsequent durch, ohne sich dabei selbst zu wiederholen und dadurch monoton zu klingen. Im Gegenteil: Die meisten Songs klingen auch nach mehreren Durchläufen frisch und machen ganz einfach Spaß.

Allerdings brauchen andere Songs wiederum mehrere Durchläufe, um richtig zu zünden. Glory Disappears ist so eine Nummer, die allerdings mit jedem Anhören wächst – und zwar solange, bis man sich selbst beim Mitsingen des Refrains erwischt. Das Lied ist somit ein heißer Kandidat für zukünftige Live-Shows, wovon du dich HIER selbst überzeugen kannst.

Der Rausschmeißer I, The Deceiver verbindet ein letztes Mal starke Hooklines und ausladende Melodien aus eindrucksvolle Weise und lässt damit jedes Power Metal-Herz höher schlagen. Man könnte an dieser Stelle noch weitere Lieder auf Wall Of Skulls beschreiben, aber es läuft ohnehin nur auf eines hinaus: Wir haben es hier mit einem starken Anwärter für die Liste “Beste Power Metal Alben des Jahres” zu tun.


Fazit
Wall Of Skulls überzeugt vom ersten bis zum letzten Song. Die Veteranen von Brainstorm erheben mit diesem Album erneut Anspruch darauf, die ungekrönten Könige des Power Metal made in Germany zu sein. Stolze und verdiente 9 / 10.

Line Up
Andy B. Franck – Gesang
Torsten Ihlenfeld – Gitarre
Milan Loncaric – Gitarre
Antonio Ieva – Bass
Dieter Bernert – Schlagzeug

Tracklist
01. Chamber Thirteen
02. Where Ravens Fly
03. Solitude
04. Escape The Silence (feat. Peavy Wagner)
05. Turn Off The Light (feat. Seeb Levermann)
06. Glory Disappears
07. My Dystopia
08. End Of My Innocence
09. Stigmatized (Shadows Fall)
10. Holding On
11. I, The Deceiver

Links
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