Alt und Neu aus meinem Plattenschrank – Meine Empfehlung für Sonntag – Kolumne

Alt und Neu aus meinem Plattenschrank ist eine wiederkehrende Kolumne, in der unsere Redakteure jeweils ein Album zur näheren Besprechung und Vorstellung auswählen. Die perfekte Sonntagslektüre mit dem bestimmt ein oder anderen bisher unbekannten Musiktipp.


Foto: Holy Moly! auf red with gold splatter Vinyl, Limitierte Version, Nuclearblast, 2020

Es steht der nächste Sonntag bereits vor der Türe und ich darf gleich nochmal einen Griff in meinen Plattenschrank machen um euch ein weiteres Juwel vorzustellen, das in keiner Sammlung fehlen darf. 

Wie schon letzte Woche schleiche ich unauffällig am Mann vorbei, um mich an meine Mission Plattenschrank zu machen. Dieses Mal scheint er keine Sorge zu haben, ich könnte an sein CD Regal gehen. Seine stoische Ruhe liegt vermutlich daran, dass er eben Fußball schaut. 

Bevor ich jedoch noch weiter in die stereotypischen Stigmatisierungen der Geschlechter und ihrer Rollen trete, fällt mir die perfekte Platte ein und schon krame ich im Regal. Sie muss ganz weit vorne sein in meinem nach der LIFO (Anmerkung: LIFO = Last In First Out) Methode sortiertem Plattenschrank, da sie doch erst im August releast wurde und schon habe ich sie auf den ersten Griff. 

Frauenpower aus Schweden 

Ich möchte euch heute das neueste Album Holy Moly! der schwedischen Bluesrocker von Blues Pills ans Herz legen. Das Album ist das mittlerweile dritte Album der Band nach dem fulminanten, selbstbetitelten Debüt von 2014 und dem Nachfolger Lady in Gold von 2016. Es war übrigens jenes Goldstück mit souligem Gesang, das mich auf die Band aufmerksam machte mit seinem wundervoll gestaltetem Cover.

Da die vermeintlichen Schweden seit Anbeginn ihrer Karriere bei Nuclearblast unter Vertrag stehen, ist es nur wenig verwunderlich, dass ihre Alben von Anfang an auf den buntesten Vinyl Releases angeboten werden. Während Lady in Gold in schickem Gold bei mir Einzug hielt, ziert Holy Moly! in rot mit goldenen Sprenkeln meinen Plattenteller. 

Vermeintlich aus Schweden schrieb ich eben, da die Band nur zum Teil von schwedischen Musikern gegründet wurde. Den Beginn ihrer fulminanten Karriere machte das heutige Quartett nämlich 2011, als die Halbbrüder Zack Anderson und Cory Berry, die zu dem Zeitpunkt bei Radio Moscow spielten, in Kalifornien aus Elin Larsson trafen. Die ersten Demos entstanden in der Garage und die Karriere der Band nahm von da an fortan ihren Lauf. 

Die Karriere der Band liest sich wie eine “vom Tellerwäscher zum Millionär” Geschichte. Die Jungs und Elin machten alles richtig und wurden von ihrer ersten Demo an gefördert. Ihr Stil hat asich kaum verändert und doch schon entwickelt. Langsam aber sicher werden die Blues Pills mit ihrer souligen Hauptstimme zu Korephäen im Blues Rock Biz. 

I’m a proud woman – Let’s go

Elin versteht es wie nicht allzu viele junge Frontfrauen der heutigen Zeit, Frauenpower zu transportieren ohne lediglich auf weibliche Sexualität reduziert zu werden. Ihr Gesang ist raumergreifend und voller Kraft mit wunderbarer Stimmfarbe ohne die Instrumente der Jungs in den Hintergrund zu drängen. Man höre sich den Titelsong der Holy Moly! an: Proud Woman. So muss Bluesrock in Jahr 2020! 


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