Buffalo Summer – Desolution Blue – Blues in den Adern – Album Review

Buffalo Summer – Desolation Blue
Herkunft:
Süd Wales / UK
Release:
27.03.2020
Label:
Silver Lining Music
Dauer:
47:54
Genre:
Classic Rock / Southern Rock


Schon in den frühen 1990ern musizierten die Brüder Andrew und Gareth Hunt zusammen mit ihrem Kumpel Darren King, inspiriert von den internationalen Erfolgen walisischer Bands wie Manic Street Preachers, Catatonia oder Super Furry Animals. Das Album Word Gets Around von Stereophonics zeigte den Jungs, dass es da draußen eine Band mit demselben Background wie den ihren gab, die darüber sang, woher sie kamen und damit erfolgreich war.

Anfang der 2000er Jahre lernten sie den Gitarristen Jonny Williams kennen, der musikalisch auf der gleichen Wellenlänge lag. Es dauerte allerdings noch ein paar Jahre, bis sie sich zusammenschlossen und 2010 die ersten gemeinsamen 8-Spur-Demo-Aufnahmen entstanden. Von klassischen Rock Bands wie Led Zeppelin, Free und Whitesnake und modernen Vetretern wie The Black Crowes und Alice in Chains beeinflusst, erschien das selbstbetitelte Debütalbum 2013 als Self-Release, 2016 folgte Second Sun, das vom deutschen UDR Records Label veröffentlicht wurde.

Soviel zu den interessanten Hardfacts von Buffalo Summer, die mir bisher völlig unbekannt waren. Dabei gehört ihr bluesiger Classic Rock absolut auf meinen Speiseplan. Schon der zaghafte Beginn im Opener The Power & The Greed weckt mein Interesse. Der warme, einfühlsame Gesang von Andrew Hunt weiß sofort zu gefallen. Der Song nimmt nach und nach ein wenig Fahrt auf, bleibt aber in einem insgesamt überwiegend relaxten Modus, als Opener vielleicht nicht unbedingt die beste Wahl.
Da ist Hit The Ground Running schon energischer, bei dem Einsatz der Slide Gitarre kommt Southern Rock Feeling auf. If Walls Could Speak wartet mit einem smarten Refrain auf und hat dadurch echtes Hitpotential. Für mich wäre das der perfekte Einstieg in die Scheibe gewesen. Auch The Mirror bietet einen knackigen, fast schon kommerziellen Refrain, der zum Mitsingen einlädt und somit optimal in den Live Set der Waliser passt. Dafür ist das nachdenkliche When You Walk Away ziemlich unspektakulär ausgefallen – kein Totalausfall, aber eben auch kein Reißer. Sehr cool ist dafür wieder Last To Know ausgefallen. Der Song startet relaxt mit akustischen Gitarren, um dann mit einem Breitwandchorus zu punkten.

Gary Moore und Still Got The Blues lassen bei Dark Valentine grüßen. Die melancholische Blues Ballade gefällt mir aber trotz der Nähe zum 1990 erschienenen Megahit richtig gut. Die schwermütigen Melodien und die gefühlvolle Stimme von Andrew gehen einfach ans Herz.Der knackig groovende Rocker Deep Water lässt es wieder richtig krachen. Everybody’s Out For Number 1 kann mich mit seiner Alternative Rock Ausrichtung dagegen weniger erreichen. Das machen Buffalo Summer mit Untouchable vergleichsweise besser. Zwar bedient sich das Quartett auch hier moderner Elemente, aber der Song groovt einfach fett, ist schwungvoll und hat Hitpotential. Auch The Bitter End geht gut ins Ohr, glänzt dabei mit ungewohnter Rhythmik und könnte bei dauerhaftem Radioeinsatz ein echter Hit werden. Noch mehr laid back ist das im Sound reduzierte Pilot Light ausgefallen. Die dabei erzeugte Stimmung lädt zum Träumen ein und beendet damit ein abwechslungsreiches und spannendes Album.


Fazit:
Buffalo Summer haben mit Desolation Blue ein vielseitiges Album am Start, an dem sowohl Classic Rock Fans, die  an den alten Helden wie Free und moderneren Vertretern wie Rival Sons oder auch Black Stone Cherry Gefallen finden, als auch Alternative Rock Freunden, die auf radiotaugliche Nummern stehen. Meine Anspieltipps hierbei sind das bluesige Dark Valentine, der smarte Rocker Untouchable oder auch die aktuelle Single If Walls Could Speak, zu der ihr im Link das Video anchecken könnt. Von mir bekommt das Waliser Quartett starke 8/10 für ihr drittes Album.


Line Up:
Andrew Hunt – Gesang
Jonny Williams – Gitarre
Darren King – Bass
Gareth Hunt – Drums

Tracklist:
1. The Power & The Greed
2. Hit The Ground Running
3. If Walls Could Speak
4. The Mirror
5. When You Walk Away
6. Last To Know
7. Dark Valentine
8. Deep Water
9. Everybody’s Out For Number 1
10. Untouchable
11. The Bitter End
12. Pilot Light

Links:
Website Buffalo Summer
Facebook Buffalo Summer

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 6 Average: 5]