Deep Purple – Whoosh! – Album Review

Deep Purple – Whoosh!
Herkunft:
UK / USA
Release:
07.08.2020
Label:
earMUSIC / Edel
Dauer:
51:35
Genre:
Hard Rock / Classic Rock


Foto Credit: Ben Wolf

Was den Hard Rock betrifft, so kann selten eine Band dermaßen als Institution und als Basis für alles was danach kommt, wie es für Deep Purple gilt.

Seit über 50 Jahren, einige Pausen mit eingerechnet, sind die Herren nun auf den Bühnen und in den Plattenregalen dieser Welt präsent, haben zahlreiche Bands im Sound beeinflusst, haben der Rockwelt zeitlose Klassiker wie Smoke On The Water oder Child In Time auf ewig hinterlassen und waren auf ihre Art durch die Verschmelzung von Elementen der Klassik mit erdigem Bluesrock auch ein wenig progressiv und stilbildend.

Eine stabile Einheit

In frühen Tagen gab es viele Wechsel im Line Up, spätestens mit dem Ausscheiden des seligen Jon Lord und dem Eintreten von Don Airey vor 18 Jahren bildet man eine stabile Besetzung. An der Gitarre ist der renommierte Steve Morse in die großen Fußstapfen eines Ritchie Blackmore getreten. Nach dem erfreulichen 2017er Infinite veröffentlichen Deep Purple nun, mit Verzögerung ihr neues Album Whoosh!.

Der Fan fühlt sich zuhause

Bereits beim Opener Throw My Bones zeigen Deep Purple traditionelle Trademarks und wissen durch ihre gewohnten Rezepte zu überzeugen. Das differenziert rockige Gitarrenspiel von Steve Morse und die markante Stimme Ian Gilians bilden zusammen mit den in bester Tradition stehenden Keyboards von Don Airey das Fundament für gediegene Rock Musik. Hard Rock würde ich es heutzutage nicht mehr nennen.
Whoosh! ist sicher ein Alterswerk und es trägt ganz klar die Patina alter Tage, lebt aber sehr gut davon und kommt meistens erfreulich frisch daher. Was natürlich auch der Produktion von Bob Ezrin zu verdanken ist, der den Herren einen transparenten Sound ohne Mief verpasst hat.

Erfrischend lebendig

Die Songs sind meist kurz, erfreulich eingängig, melodisch und lebendig. Nothing At All geht mir persönlich zu sehr Richtung Schlager, dafür röhrt in No Need To Shout amtlich die Hammond, wie man es von Deep Purple gewohnt sein dürfte.

What the What ist ein Rock’n’Roller passend zum Tanztee,  dafür weiß The Long Way Round durch das hervorragende Keyboardspiel von Don Airey zu überzeugen. Überhaupt macht die Platte instrumental sehr viel Spaß, man hört, dass hier hervorragende Musiker mit viel Spielfreude am Werk sind.

The Power Of The Moon ist erfreulich anders, die Stimme von Ian Gilian ist zwischendurch elektronisch verfremdet und von Struktur und Melodie ist es angenehm anders, genau wie Man Alive, HIER das Video dazu,  das in großen Teilen orchestral arrangiert ist. Das ausklingende Dancing in My Sleep beinhaltet elektronische Elemente in einem typischen Bluesrocker mit gewohntem Hammondsound.


Fazit
Deep Purple gelingen mit Whoosh! ein passables Alterswerk. Die Akteure sind bei bester Spiellaune, die Songs wirken bis auf einige Ausnahmen sehr frisch und wissen sich durchaus in der Tradition der klassischen Deep Purple. Passend zum 50. Geburtstag ihres Kultalbums In Rock ein schönes Geschenk an die Fans. Ein Album wie dieses muss eigentlich auf Vinyl konsumiert werden. Reinhören lohnt sich aber für jeden Rockfan. Falls es wirklich das letzte Album sein sollte, was anderen Ortes und in dem ein oder anderen Interview zu vernehmen ist, wäre es nicht der schlechteste Abschluss. Von mir 7.5 / 10.

Line Up
Ian Gillan – Gesang
Steve Morse – Gitarre
Don Airey – Keyboards
Roger Glover – Bass
Ian Paice – Schlagzeug

Tracklist
01. Throw My Bones
02. Drop The Weapon
03. We’re All the Same in the Dark
04. Nothing At All
05. No Need to Shout
06. Step by Step
07. What the What
08. The Long Way Round
09. The Power Of The Moon
10. Remission Possible
11. Man Alive
12. And the Address
13. Dancing in My Sleep

Links
Webseite Deep Purple
Facebook Deep Purple


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