Wheel / Van Holzen – 20.02.2020, Chelsea Wien – Live Review

Wheel – Headliner Tour
Support: Van Holzen
Veranstaltung: Chelsea, Wien
Herkunft:
Großbritannien, Finnland, Deutschland
Ticket:
AK 25,-
Genre: Progressive Metal / Progressive Rock


Das Chelsea ist ein kleiner Club in den legendären UBahnbögen der U6 Wiens an der Grenze zum 16. Gemeindebezirk und somit sehr gut zu erreichen. Der Club ist zwei Räume unterteilt, im vorderen Eingangsbereich befinden sich Theke und Clubbereich, im hinteren Bereich räumlich ein wenig abgetrennt befindet sich die Bühne mit Zuschauerbereich. Die kleine Bühne durften sich am Abend des 20.02.20  zwei Bands teilen, welche beide ihre eigenen Instrumente inkl. Schlagzeug gleich von Anfang an dort platzierten, was zumindest für die erste Band an dem Abend einen sehr beengten Aktionsradius bedeutete.

Jene erste Band, die Vorband, waren Van Holzen, ein Powertrio aus Ulm, welches schon einiges an Bühnenerfahrung mitbrachte, und das trotz ihres sehr jugendlichen Alters. Sie präsentierten einen guten Querschnitt ihres Schaffens, mit je vier Titeln der Alben Anomalie und Regen sowie einem Titel der selbstbetitelten Debüt EP. Und das taten sie sowohl mit brachialer juveniler Power, ohne aber die kleinen Feinheiten vor allem in der Gitarrenarbeit des Sängers Florian Kiesling und den hervorragend akzentuierten, als auch deutschsprachigem Gesang. Die drei Musiker haben schon einiges an Nachwuchs-Lorbeeren in ihrer Karriere geerntet, und das zu Recht. Ein toller Einstieg in den Abend.

Nach einer kurzen Pause betraten dann Wheel die Bühne, und begannen ihr Set mit Lacking, dem Abschlusstrack ihres bislang einzigen Vollzeit-Albums Moving Backwards. Sie begründen damit die mit der bisherigen Tradition, dass der Abschluss Track der beste Song ist, ein Umstand, der mir beim folgenden The Path von der selbstbenannten Debüt EP klar wird.

Die Einflüsse der großen Vorbilder, vor allem Tool, sind an allen Ecken und Enden hörbar, und doch schaffen sie es unverwechselbar in ihrer Präsenz und ihrem Sound zu sein. Sympathisch ist, dass alle Bandmitglieder gleichberechtigt wirken, vielleicht wird dieser Eindruck durch die kleine Bühne noch befeuert. Mit dem eingängigen Vultures, dem Longtrack Tyrent sowie dem großartigen Up The Chain folgte wiederum Material von Moving Backwards. Der Zuschauer konnte sich im folgenden bei Pyre von der The Divide EP davon überzeugen, dass Wheel das Qualitätsniveau der auf ihrem Album halten und sogar noch steigern konnten. Und natürlich auch, dass ihr gesamtes Material großartige Live Qualitäten hat, Skeletons vom Album, Please in voller Länge von der The Divide EP und das wunderbar groovende Where The Pieces Lie vom Album bestätigen dieses.

Das abschließende Wheel, ebenfalls von Moving Backwards bestätigt den Gesamteindruck, dass Wheel am vorletzten Abend ihrer ersten Headliner Tour wirklich Tolles geboten haben. Schon seit ihrer Tour als Support mit Soen war der geneigte Fan gespannt wie sie sich als Headliner schlagen würde. Die Band war in top Spiellaune, der Sound in dem kleinen Club zwar laut, aber präsent und klar. Die Lichtgestaltung, von der oberösterreichischen Lighttech entworfen, untermalte das Geschehen hervorragend, stilvoll und passend zum Veranstaltungsort und der Band. Eine Visite am Merch-Stand, um sich signiertes Vinyl zu sichern beschloss dann den sehr gelungenen Abend.


Ab dem kommenden Herbst sind Wheel zusammen mit Apocalyptica und Epica auf Tour. Die Erwartungen sind zurecht sehr groß und wenn alle drei Bands diese befriedigen können, werden das ganz tolle Konzerte.


Links: 
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Foto Credit: Adriana für www.soundmagnet.eu

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