We blame the Empire – Inferno – Album Review

We blame the Empire – Inferno
Herkunft:
Vöcklabruck, Oberösterreich
Release:
28.09.2023
Label: Animals Mosh Harder Records
Dauer:
31:41
Genre:
Metalcore / Post Hardcore


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Foto Credit: Christine Cizek

Die österreichische Szene ist nicht gerade für Metalcore und Post-Hardcore bekannt. Das heißt aber nicht, dass die Alpenrepublik über keine Vertreter dieser Genres verfügt. Qualität statt Quantität, so könnte man den Status Quo zusammenfassen. An der Speerspitze des “Core made in Austria” stehen jedenfalls unangefochten die Oberösterreicher von We blame the Empire.

Die Band wurde nicht umsonst bereits für einen Amadeus Austrian Music Award nominiert und zählt Millionen Streams auf verschiedenen Portalen.

Die neue Scheibe Inferno beendet jedenfalls einen musikalischen Zyklus. So steht in der offiziellen Albuminformation: “Nachdem die Band die Länder von Wasser, Erde und Luft in ihren letzten Veröffentlichungen durchschritten hat, hat die Band die wilde Kraft des Feuers gebändigt, um den Kreis zu schließen.” Avatar – Der Herr der Elemente? Oder Warnung vor Brandgefahr bei Auflegen der Platte? Wir haben einen Satz heiße Ohren riskiert und uns ins Inferno begeben.

Kernige Botschaften

Für alle, die es eilig haben, hier die Zusammenfassung: We blame the Empire bleiben ihrem Stil treu und liefern genau das ab, was ihre Fans von ihnen erwarten. Das bedeutet: Massig Breakdowns, aber auch Melodien sowie ein harmonisches Zusammenspiel aus Aggression und melancholischen Tönen. Beispiel gefällig? Wir empfehlen den Titeltrack, das Video gibts HIER. Schon klar, allen die besonders trve sind, wird es bei diesem Sound die schwarz getünchten Zehennägel aufrollen, aber das ist sowieso immer der Fall, sobald “Core” in der Genre-Beschreibung auftaucht.

Jedenfalls lohnt es sich auch bei dieser Scheibe von We blame the Empire, sich nicht nur mit der Musik, sondern auch mit den Texten zu beschäftigen. Mit genug Hintergrundwissen lassen sich die Songs auf Inferno nämlich völlig neu entdecken und aus einer anderen Perspektive erfahren, was den künstlerischen Gesamtwert der Lieder nochmals deutlich steigert. So hat beispielsweise das melancholische Hope (Flower in the Sea) die folgende Botschaft: “Der Song ist eine Hommage an einen außergewöhnlichen Menschen, der unerschütterliche Hoffnung verkörperte, auch als er mit einer unerbittlichen und schweren Krankheit konfrontiert war.”

Zärtliche Moshpits

Die Band achtet trotz der Tiefgründigkeit ihrer Songs allerdings darauf, dass ihre Art des Storytelling nicht den musikalischen Gesamteindruck überschattet. Songs wie Heart Eater oder der Opener A World in Flames eignen sich nämlich auch ganz einfach dazu, mal im Moshpit die Sau raus zu lassen. Fans, die sich nicht um Bedeutungen und Inhalte scheren – was voll okay ist, Musik ist letztlich immer auch Unterhaltung – kommen also auch auf ihre Kosten.

Haben We blame the Empire also alles richtig gemacht? Innerhalb ihres Genre-Kosmos: Ja. Außenstehende Gelegenheitshörer werden sich aber zwei bis drei Songs herauspicken und den Rest wohl eher skippen. Nicht, weil das Album Durchhänger hat, sondern weil die Band vielleicht etwas zu sehr in altbekannten Schemen komponiert. Zweifelsohne auf hohem Niveau, aber etwas mehr Experimentierfreudigkeit hätte dazu geführt, dass das Feuer auf Inferno auch nach mehrmaligen Durchläufen weitaus höher lodern würde.

Aber wie immer in Album-Reviews gilt auch hier: Jammern auf hohem Niveau ist einfach, es selbst besser hinzubekommen ist aber eine ganz andere Geschichte. Jedenfalls wird Inferno die Fans der Band erfreuen, ihnen weitere tausende Streams einbringen und den Core im kleinen Österreich weiterhin am Leben halten. Alleine dafür gebührt den Oberösterreichern unser Respekt.


Fazit
We blame the Empire kombinieren Aggression und Melodie erneut zu einem heißen Metalcore-Eisen. Inferno liefert alles, was Genre-Fans begehren, inklusive melancholischen Ausflügen in die Welt des Post-Hardcore. 7,5 / 10

Line Up
Sebastian Borsti Penninger – Gesang
Moritz Moli Osterer – Gitarre, Gesang
Dominik Bucar – Bass
Lukas Prilli Prielinger – Schlagzeug

Tracklist
01. A World in Flames (feat. Tobias Rische)
02. Hope (Flower in the Sea)
03. Inferno
04. Desperate Rainbows
05. Ephemeral
06. As I Fall
07. Heart Eater
08. Heart Eater (instrumental)

Links
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