Trick Or Treat – The Unlocked Songs – Album Review

Trick Or Treat – The Unlocked Songs
Herkunft:
Italien
Release:
21.05.2021
Label: Scarlet Records
Dauer:
58:07
Genre:
Power Metal


Man muss zwar etwas aufmerksamer danach Ausschau halten, aber hier und da kann man sich die aktuelle Gesamtsituation mit kleinen Lichtblicken etwas schöner reden. Einer davon ist etwa, dass die Power Veteranen von Trick Or Treat durch die Verzögerungen bei den Aufnahmen zum neuen Album die Zeit mit der Erstellung einer B-Sides Greatest Hits CD gefüllt haben, die den Namen The Unlocked Songs trägt. Die Italiener um Sänger Alle Conti, Twilight Force, ehemals Luca Turillis Rhapsody, der sich auch für das Artwork verantwortlich zeigt, wollen so etwas Licht und Freude in diese dunkle Zeit bringen.

Open up and say… Ahh!

Den Anfang macht mit Hungarian Hangover ein bisher unveröffentlichter Track. Und sofort wird klar, dass die Band sich weiterhin, trotz aller musikalischen Finesse, über die die Mitglieder verfügen zu keinem Zeitpunkt ernster nimmt als es unbedingt sein muss. So bekommt man hier einen Titel serviert, der einerseits seriösen Old School Power Metal verkörpert, während der Text, und zugegeben auch einige Gitarrenriffs, einem zumindest ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Almost Gone dagegen geht vom Tempo nicht nur massiv runter, sondern gibt auch eine formidable Power Ballade ab. Nach diesem kurzen Ausflug widmet man sich aber wieder dem Daily Business und haut mit I Cavaliere Dello Zodiaco ein Cover des legendären ersten Saint Seiya Soundtracks raus. Dass die Band sowas kann, hat sie ja auf ihren bisherigen Releases des Öfteren eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Von Drachen und Bunga Bunga

Von Dragonborn – Skyrim gibt es zwar schon gefühlt 100 Versionen, sodass eine mehr oder weniger womöglich nicht auffällt. Diese hier gehört aber wohl zu den besseren. Hier schafft man einen durchaus bombastischen Aufbau ohne dafür auf zig Synthesizer und ähnliche Spielereien zurückgreifen zu müssen, was wohl auch zu einem großen Teil Alle’s Stimmorgan geschuldet ist.

Heavy Metal Bunga Bunga lässt es dann wieder etwas klassisch metallischer angehen. Hier handelt es sich um einen Song, der zwar eigentlich auf keinem Album veröffentlicht wurde, aber dennoch schon einige Jahre im Internet herumgeistert. Man muss nicht zwingend italienisch verstehen um zu erkennen, dass dieser Titel einzig Herrn Berlusconi gewidmet ist und das würde eigentlich schon reichen um hier richtig abzufeiern. Dass man hier unabhängig von der Thematik einen wahren Hit zu hören kriegt ist die Kirsche auf dem Eisbecher. Wenn wir schon bei Hits sind, muss sich auch das nachfolgende Misfits Cover Scream nicht verstecken.

Mehr Hits

Human Drama (Down Into Pain) ist ein weiterer Power Hit, bei dem wohl nur die Band selbst weiß, warum dieser nicht bereits auf regulärem Weg veröffentlicht wurde. Der Song erinnert voll und ganz an die glorreichen 1980er. Dasselbe gilt auch für Hampshire Landscapes, wobei man es hier mit einem dreieinhalbminütigen Instrumentalstück zu tun bekommt. Im Anschluss bekommt mit Sagittarius – Golden Arrow ein Song vom 2020 veröffentlichten Album The Legend Of The XII Saints eine wunderbar arrangierte Akustik-Orchester Version spendiert.

Evil Needs Christmas Too ist eine 2018 veröffentlichte Single, die vom Klassiker Evil Needs Candy Too in ein etwas weihnachtlicheres Gewand gepackt wurde. Ein Weihnachtslied, das man auch im August mal hören kann und jetzt endlich verdientermaßen auf einem Longplayer vorhanden ist. Langsam nähern wir uns dem Ende, wobei erst noch mit Arles Hall ein weiteres bisher unveröffentlichtes Instrumentalstück, das durchgängig brachial aus den Lautsprechern dröhnt, serviert wird. Like Donald Duck ist noch ein Klassiker der Band, von dem noch eine recht unterhaltsame Demoversion beigepackt wurde ehe das Album mit einem Live Cover von Helloween’s I’m Alive ausklingt.


Fazit
Trick Or Treat liefern mit The Unlocked Songs mehr als nur Lückenfüller und Resteverwertung ab. Das Album weiß durchwegs zu überzeugen und zu unterhalten und tatsächlich ist kein Song dabei, den man nicht ohne Bedenken auf ein reguläres Album hätte packen können. Wenn man bedenkt, was die Band bisher alles nicht veröffentlicht hat, steigt die Vorfreude auf den kommenden Release umso mehr. Dafür vergibt man gerne 8,5 / 10.

Line Up
Alle Conti – Gesang
Guido Benedetti – Gitarre
Luca Benturelli – Gitarre
Leone Villani Conti – Bass
Luca Setti – Schlagzeug

Tracklist
01. Hungarian Hangover
02. Almost Gone
03. I Cavalieri Dello Zodiaco
04. Dragonborn – Skyrim
05. Heavy Metal Bunga Bunga
06. Scream
07. Human Drama (Down Into Pain)
08. Hampshire Landscapes
09. Sagittarius – Golden Arrow (Acoustic-Orchestral Version)
10. Evil Needs Christmas Too
11. Arles Hall
12. Like Donald Duck (demo 2004)
13. I’m Alive (live)

Links
Webseite Trick Or Treat
Facebook Trick Or Treat


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