The Hawkins – Nachgefragt bei Johannes Carlsson – Interview

The Hawkins haben ihre letzte Live-EP an sehr ungewöhnlichen Orten aufgenommen. Gitarrist und Sänger Johannes Carlsson erklärt uns, wie es dazu kam und wieso er zu Musik-Streaming eine sehr positive Meinung hat.

The original interview in English can be found HERE.


The Hawkins-Live In The Woods-ArtworkMarkus (Soundmagnet): Hallo und danke für das Interview. Eure Live-EP In The Woods wurde in einem Wald, in einer alten Scheune und in einer Brauerei aufgenommen. Warum habt ihr euch dazu entschieden, eure Songs an diesen Orten aufzunehmen?
Johannes (The Hawkins): Es begann mit der Idee, im Wald zu spielen. Wir waren wirklich fasziniert von der Idee; wie würde es klingen, wie würde es sich anfühlen, wie würde es aussehen? Wir haben es Anfang Juni 2020 geplant und durchgeführt. Zum Glück war es ein wunderschöner Tag, an dem es nicht geregnet hat. Sonst wären wir aufgeschmissen gewesen. Gefilmt wurde das Ganze von unseren Freunden Janne Järvinen und Marcus Haglund.
Danach bekamen wir das Angebot, live bei Brasstacks Brewing zu spielen, während Bier gebraut wurde. Natürlich wollten wir spielen! Und ich als Tontechniker und Produzent war sehr neugierig, wie ich mit der Akustik der Brauereiwände kämpfen würde. Ein Riesenspaß!
Wir hatten auch geplant, Fisherman Blues live mit Ida, Hannes und Linn aufzunehmen. Also beschlossen wir, den Song in einer Scheune auf dem Land in Schweden zu spielen. Das ist auch so gut geworden, dass wir beschlossen haben, alle diese Aufnahmen auf ein Live-Album zu geben.

Pläne für 2021

Markus: Den Live-Videos zur EP zufolge vermisst ihr es, vor Publikum auftreten zu können. Was sind eure weiteren Pläne, bis die Corona-Pandemie endlich unter Kontrolle ist?
Johannes: Wir sind dabei, eine weitere 7-Track-EP im Juni 2021 zu veröffentlichen. Sie heißt Aftermath. Wir arbeiten auch daran, einige Touren zu machen, aber wegen der Pandemie ist das alles ein bisschen riskant zu planen. Was gut an dieser Pandemie-Situation ist, zumindest für mich, ist, dass ich den Drang hatte, kreativ über das Spielen nachzudenken, und wie man eine Live-Session macht und so weiter. Ich mag diese kitzelnde Kreativität.
Wir werden höchstwahrscheinlich im Juni ein Live-Stream-Release-Konzert machen. Darauf bin ich schon sehr gespannt.

Markus: Für The Fisherman Blues habt ihr euch für Gospel-ähnliche Background-Sänger entschieden, wodurch der Song nicht nur in einer Scheune, sondern auch gut in einem Stadion funktioniert. Wie läuft das Songwriting bei euch ab, orientiert ihr euch an bestimmten Vorbildern?
Johannes: Nun, wir sind alle nur die Summe unserer Erfahrungen, einschließlich unserer musikalischen Einflüsse. Aber beim Schreiben denke ich selten über andere Musik nach. Ich konzentriere mich darauf, wie es klingen soll, welche Emotion ich ausdrücken möchte und welche Bilder gemalt werden sollen. Aber natürlich spielen alle Einflüsse eine Rolle, sei es bewusst oder unbewusst.

Bier rockt

Markus: Einige eurer Songs wurden in einer Brauerei aufgenommen. Könnt ihr uns etwas über die Brauerei erzählen und wie eure Session dort zustande kam?
Johannes: Sie heißen Brasstacks Brewing. Wir haben schon einmal beim Bierbrauen mit ihnen mitgemacht und sie machen das großartig. Sie sind große Musikfans und sehr daran interessiert, lustige Sachen zu machen, also wollten sie, dass wir dort spielen und das taten wir auch! Videos davon werden im Februar 2021 veröffentlicht.

Markus: Viele nordische Bands kommen nicht nach Österreich, auch nicht in Corona-freien Zeiten. Habt ihr Pläne, unser kleines Land zu besuchen, wenn es wieder möglich ist?
Johannes: Natürlich wollen wir nach Österreich kommen! Wir waren bisher nur einmal da und haben vor, das Land noch oft zu besuchen! Aber ihr wisst ja, das ist ein langwieriger Prozess mit den Buchungen und so weiter. Aber wir werden kommen! Hoffentlich noch dieses Jahr!

Streaming ist eine gute Sache

Markus: Streaming wird immer beliebter und macht auch vor der Rock’n’Roll-Szene nicht halt. Was hältst du vom Trend zur Digitalisierung der Musik?
Johannes: Nun, die Digitalisierung der Musik ist im Allgemeinen eine sehr positive Sache. Ich denke, sie demokratisiert musikalische Erfahrungen und lädt Menschen dazu ein, neue Wege in der Musik zu erkunden, die sie vorher vielleicht nie in Betracht gezogen hätten. Sie ist im Allgemeinen ein großer Türöffner. Ich begrüße das.

Markus: Gibt es noch andere Bands in deiner Heimatstadt, die du uns empfehlen kannst?
Johannes: Ja! Hört euch die Band Pasted an. Großartiger schwedischer Punk.

Markus: Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir.
Johannes: Checkt uns aus, @thehawkinsband auf Instagram und TikTok. Kauft unsere frischen Vinyls und T-Shirts unter thehawkins.bigcartel.com. Vielen Dank, dass wir hier sein durften!


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