Road Warrior- Mach II – Mehr von Allem! – Album Review

Road Warrior – Mach II
Herkunft:
Australien
Release:
24.04.2020
Label: Gates Of Hell Records
Dauer:
36:37
Genre:
Heavy Metal / Prog Metal


Die australischen Straßenkrieger Road Warrior legen eineinhalb Jahre nach ihrem Debütalbum Power mit Mach II schon den zweiten Streich vor. Auf der neuen Scheibe wollte Songwriter, Bassist und Sänger Denimal Blake vor allen eines: Mehr!!!
Mehr Melodien, mehr Gitarrenharmonien, mehr Soli und mehr Gesang, so dass er nicht ganz ernst gemeint bemerkt, dass er das Album zunächst auch More nennen wollte. Auf Mach II greifen Road Warrior Themen wie antike Götter, die Freimaurer, den Zusammenbruch der Zivilisation, Kriege und Königsmord auf, was natürlich hervorragend zu Blakes räudigem, aber doch melodiösen Gesang passt, der ein charakteristisches Merkmal der Band ist. Aber hier wirft Blake ein, all diese Themen mit einem Augenzwinkern zu behandeln, denn Humor ist der Band ebenfalls sehr wichtig.

Relativ humorlos steigen Road Warrior dann allerdings ganz ohne Intro mit Tonight’s the Nightmare in das Album ein. Straighter 1980er Jahre lastiger Old School Heavy Metal knallt mir da entgegen. Geprägt wird der Sound des Trios dabei von Blakes kräftigem, markanten Gesang,  den fetten Riffs und starken Leads. Fox Devils Wild (haha…Titel des Jahres!), das ihr HIER anspielen könnt, geht ebenfalls gut nach vorne und donnert temporeich durch das australische Outback. Schwere Riffs und ein schleppendes Tempo bestimmen danach den Sound von Fiends Behind the Scenes. Der Gesang wirkt dadurch auch weniger bissig und passt sich der veränderten Gangart an. Richtig progressive Züge hat Thunder n’ Fighting mit seinem hypnotischen Beat und der etwas entrückten Gesangsdarbietung. Das ist ein ziemliches Kontrastprogramm, verglichen mit den ersten beiden Tracks des Albums.

In die gleiche Kerbe schlägt The Diamond Forge, auf der die Intensität der Vocals noch gesteigert wird und die Gitarren eine erhabene Atmosphäre erzeugen. Auch Nocturnal Arrest reiht sich in diese progressivere Ausrichtung ein, legt aber im Verlauf der Nummer wieder an Tempo zu und punktet mit kräftigen, ausdrucksstarken Basslinien. Wired ist von vielen Tempo- und Rhythmuswechseln geprägt und wirkt dadurch ziemlich sperrig. Davon selbst überzeugen könnt ihr euch HIER. Denimal Blake entdeckt zudem den King Diamond in sich, denn er wechselt hier immer wieder in den Falsett, was zunächst ziemlich schräg rüberkommt. Der Rausschmeißer Rest For The Wicked  beendet das Album mit einer weiteren Nummer, in der eine hypnotische Gitarrenmelodie den Song prägt, ansonsten Tempo und Rhythmus immer wieder wechseln. Mit gut 35 Minuten ist Mach II zeitlich allerdings recht sparsam ausgefallen, finde ich.


Fazit:
Road Warrior zeigen auf Mach II verschiedene Gesichter. Zum einen schnörkellosen Heavy Metal, der sich an die traditionellen Vorbilder wie Judas Priest zu Point of Entry Zeiten oder den Belgiern Killer (Gesang) orientiert und eine progessive Seite, die mit vielen Temp0- und Rhythmuswechseln ein ganz anderes Erscheinungsbild bietet. Zusammen mit dem markanten Gesang haben sie damit aber einen recht eigenständigen Sound entwickelt, der nicht uninteressant ist und mir gute 7,5/10 Zähler wert ist.

Line Up:
Denimal Blake – Gesang, Bass
Ben Overdryve Newsome – Gitarre
Villon – Drums

Tracklist:
1. Tonight’s the Nightmare
2. Fox Devils Wild
3. Fiends Behind the Scenes
4. Thunder n’ Fighting
5. The Diamond Forge
6. Nocturnal Arrest
7. Wired
8. Rest For The Wicked

Links:
Facebook Road Warrior
Bandcamp Road Warrior

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