Offset – Bent Benevolence – EP-Review

Offset – Bent Benevolence
Herkunft:
Singapur
Release:
18.09.2020
Label: Pulverised Records
Dauer:
09:33
Genre:
Deathpunk / Crust


Offset BandpicOffset aus Singapur liefern uns mit Bent Benevolence eine EP mit knapp zehn Minuten Spielzeit. Nach einer Demo von 2019 handelt es sich hier um die zweite Veröffentlichung der Band.

Die Combo geht einen etwas anderen Weg und spielt ihre Songs in spontanen Studio-Sessions live ein, anstatt lange an den Aufnahmen herum zu basteln. Dadurch soll ein glaubwürdigerer Sound entstehen, mitsamt der zugrunde liegenden Stimmung.

Rohe Aggression aus Südostasien

Der Opener Plunged Into geht voll auf die Zwölf und das Tempo ist durchgehend hoch. Der Stil kann am ehesten als rauer Death Metal, verpackt in den rotzigen Punk Rock-Sound vergangener Tage, beschrieben werden. Die Nummer erinnert dadurch ein wenig an Napalm Death, Autopsy und Konsorten. Hier trifft rohe Aggression auf einen hörbar hohen Energielevel. Den Song kannst du dir HIER anhören.

Bei Plugged Illusion schleichen sich hingegen auch ein paar klassische Thrash Metal-Strukturen mit ein. Dadurch wirkt der Song eine Spur melodischer als der Opener. Letztendlich gilt aber auch hier: Offset setzen auf musikalischen Frontalangriff und halten nicht viel von Spielereien. Umso mehr überrascht das nachfolgende Playhell, aber nur in den ersten paar Sekunden. Was anfängt wie ein Midtempo-Stampfer, wird schnell wieder zu einer rasenden Moshpit-Nummer.

Das vierte und letzte Lied, Plagueatory, beginnt mit einer stark verzerrten Basslinie. Auch hier werden uns schnell wechselnde Riffs und bellend-gröhlender Gesang um die Ohren gehauen. In der zweiten Hälfte wird das Tempo ausnahmsweise gedrosselt, was dem Song die nötige Abwechslung verleiht. Nach neuneinhalb Minuten ist die EP zu Ende und man weiß nicht so genau, was man da gerade gehört hat. Aber es hat Spaß gemacht.


Fazit
Offset
sind nichts für Schöngeister, Progger und Fans virtuoser Gitarrenklänge. Dafür liefert Bent Benevolence die passende Klangkulisse, um mal richtig schön seine Aggressionen auszuleben. Die EP ist sehr kurz geraten, allerdings drohen bei dieser Art von Musik ohnehin Ermüdungserscheinungen, wenn’s zu lange dauert. Zumindest, wenn die Musik aus der Konserve kommt.
Die Aneinanderreihung von Riffs zu kurzen Songs ist gelungen und der Spaßfaktor beim Anhören durchgehend hoch. Außerdem ist das Albumcover richtig gut (und stammt übrigens vom japanischen Künstler Shintaro Kago). Das führt zu 8 / 10.


Line Up
Azri – Gesang
Calvin – Gitarre
Shamtos – Bass
Fast Li – Schlagzeug

Tracklist
01. Plunged Into
02. Plugged Illusion
03. Playhell
04. Plagueatory

Links
Facebook Offset
Bandcamp Offset


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