Mowgli – Gueule de Boa – Album Review

Mowgli – Gueule de Boa
Herkunft:
Frankreich
Release:
20.01.2023
Label:
BMC Records
Dauer:
49:22
Genre: Jazz Rock / Improvisation 


Foto Credit: Cedric Gleyal

Wem schon immer die Frage umtrieb, wie es wohl klingen mag, wenn das Dschungelbuch mit improvisiertem Jazz gekreuzt wird, findet die Antwort möglicherweise in dem neuem Album Gueleu de Boa der französischen Electro Jazz Kombo Mowgli. Das Album, das wortwörtlich übersetzt Schlangenkopf bedeutet und so etwas wie einen Hangover meint, kommt in diversen Formaten inklusive schickem Vinyl daher.

Der Blick in das Line Up verrät, dass auf dem gesamten Album keine Gitarren zu hören sind. Aber Saxophon und Flöte? Keine Sorge. Allzu lieblich klingen Mowgli nicht. Vielmehr gibt die Rhythmussektion klar den Ton an und wir haben es hier ganz klar mit einem Rock Fusion Album zu tun. Ganz so wild wie es die Referenz zum Dschungelbuch erahnen ließe geht es hier nicht zu. Dennoch mäandert das Album zwischen soften und durchaus knackigen Momenten.

Aus dem Dschungel in den Dschungel

Geht es in den ersten beiden Songs noch recht gesittet zugange, so wird spätestens in Dario ein Besuch im Electro Dschungel abgeleistet. Das Saxophon nimmt viel Raum ein, schließlich ist Ferdinand Doumerc der Kopf der Band. Verwässert wird die Musik allerdings nicht dadurch. Im Gegenteil, Mowgli spielen delikaten Rock Fusion mit sehr vielen Kanten und gleicht in der Tat einem Dschungel vielfältiger Sounds, Melodien und Rhythmusexquisitäten, so dass dem Fan ganz warm ums Herz wird.

Jazz Rock Fusion der Königsklasse

Ständig hupt es irgendwo oder das Saxophon spielt eine sanfte Vorlage für die exzellente Schlagzeugarbeit. Bicouic Orbidède ist da eine hervorragende Referenz. Auf Gueleu de Boa wird eine urbane Rastlosigkeit mit einer wilden Naturverbundenheit verquickt. Ganz ähnlich wie das Findelkind, dass aus seinem angestammten Umfeld entnommen und in einer Welt voller Befremdlichkeiten Gefahren und Situationen meistern muss.

Dort wie auch bei der Mowgli macht es Spaß Zeuge dabei zu sein, wie die jeweiligen Protagonisten den Dschungel zu entwirren suchen. Dabei ist Gueleu de Boa ein sehr souveränes, fast schon im Free Jazz befindliches Dokument und sollte von Fans improvisierter Jazz Fusion Auswüchse ernst genommen werden. 


Fazit
Jazz Rock Fusion der feinsten Sorte zelebriert das Trio Mowgli auf seinem neuen Album Gueleu de Boa. Exaltierte Instrumental Exkapaden lassen erahnen, zu welchen Ausbrüchen das Material live fähig ist. Unbedingt reinhören. 9 / 10

Line Up
Bastien Andrieu – Keyboards
Ferdinand Doumerc – Saxophon, Flöte
Pierre Pollet – Schlagzeug

Tracklist
01. Malalamoler
02. One Eyed Jack
03. Dario
04. Léviathan
05. Bicouic Orbidède
06. Murkiness
07. Grand Têtard
08. Sauge D’une Nuit D’été

Links
Facebook Mowgli
Bandcamp Mowgli


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