Monosphere – Sentience – Album Review

Monosphere – Sentience
Herkunft:
Deutschland / Mainz
Release:
20.10.2023
Label:
Eigenproduktion
Dauer:
54:35
Genre:
Progressive Metal / Post-Rock / Post-Metal / Deathcore


Nach ihrem von allen einschlägigen Magazinen gefeiertem 2020er Debüt The Puppeteer wollen die Mainzer Progressive Metaller mit ihrem neuesten Werk an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Ich mach mit Sentience meine Jungfernfahrt mit Monosphere und diese Bootsfahrt führt mich durch verschiedene Genre-Gewässer, die in mir ein wahres Gefühlschaos auslösen.

In Sentience steckt soviel Vielschichtigkeit und es ist gleichzeitig spannend zu gleich, weil ein bestimmtes Konzept hinter diesem Album steckt. Ist eine Maschine fähig, wie ein Mensch zu fühlen und zu denken? Die Thematik kann nicht aktueller sein, in Zeiten von KI und ChatGPT sind diese Überlegungen keine Fantastereien mehr. Ein für mich interessantes Gesamtkonzept, welches musikalisch von den Jungs um Rodney Fuchs & Co. genau auf den Punkt gebracht worden ist.

In Zeiten von KI und ChatGPT

Die Instrumentenfraktion kombiniert moderne elektronische Sounds mit brachialen Deathcore Elementen, verknüpft atmosphärischen Post-Rock zusammen mit Black Metal. In Borderline Syndrome taucht an der Seite von Flügelhorn und Trompete ein Bar Jazz Piano auf und lässt dich geistig in ein gemütliches Kaffeehaus versetzen. Jedoch nur um im nächsten Moment dann wieder brachial mit extremen Breakdowns und fetten Riffs auszubrechen. Was geht auf diesem Album ab? 

Hinzu kommt noch, dass Sänger Kevin sowohl mit seinem sanften, sauberen Gesang, als auch aggressiven Shouts, Growls, dem Album eine wohlltuende Balance verleiht. Insbesondere beim Track Ava besticht er mit seinem Können. Außergewöhnlich an diesem Konzeptalbum ist, dass man es nicht unbedingt an einem Stück hören muss, um es zu verstehen, sondern dass jeder Track auch für sich stehen kann. Mächtige Songs, wie das alles wegblasende Human DisguiseHIER könnt ihr eine Kostprobe des Brechers hören oder das abwechslungsreiche Smoke & Wires stehen stellvertretend für die Qualität des ganzen Albums.

Eigentlich hätte es jeder Song hier verdient gehabt besprochen zu werden, doch das würde den Rahmen hier sprengen! Hervorheben möchte ich noch die stimmige Produktion, die den modernen Prog Rock und die verschiedenen Arten des Extrem Metals perfekt in Szene setzt.  


Fazit
Monosphere
haben mit Sentience ein Konzeptalbum erschaffen, welches thematisch den Zeitgeist trifft und musikalisch mit enormer Vielfältigkeit herausragt. Die Stärke des Albums ist komplexer Metal, einfach und nachvollziehbar gestaltet. Ein Prog-Metal Monster in einem strahlendem Extreme Metal Kostüm. Für dieses kleine Meisterwerk gibt es 9 / 10

Line Up
Gitarre – Lukas Klotz
Gitarre – Valentin Noack
Gesang – Kevin Ernst
Bass, Gitarre – Marlon Palm
Schlagzeug, sonstige Arrangements – Rodney Fuchs

Tracklist
01. Preface
02. Borderline Syndrome
03. Smoke & Wires
04. Friends & Foes
05. Bleak
06. Ava
07. Human Disguise
08. Living Flame
09. Intermission
10. Method Acting
11. Turing Test
12. Sentience

Links
Webseite Monosphere
Facebook Monosphere


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